Also, mal angenommen das war vor sehr langer Zeit in einem sonstigen Studienfach.
Welchen Erkenntnisgewinn kann man trotzdem ableiten?
der/die/das Amerikaner
> drängen wesentlich früher zu einer kommerziellen Verwertung
> sind von Anfang darauf gepolt, ihr Schaffen anzupreisen und dabei die Fakten eher als Leitlinien zu betrachten
> sehen Scheitern und Misserfolg etwas lockerer
Das führt meines Erachtens dazu, dass Technologien früher in die Richtung Anwendbarkeit getrimmt werden. Man muss aber sagen, dass dieses Vorgehen auch in deutschen Landen zunehmend Einzug hält. Die Generation der Alt-Professoren hält davon natürlich wenig.
Generell gilt: wenn man etwas kann, wovon keiner weiß, ist das am Ende so wie "nicht können".
Oder kurz: Klappern gehört zum Geschäft.
Ich glaube Elan Musk muss als Großmeister dieser Disziplin anerkannt werden. Als Folge wird alles was er anfässt zu Gold erklärt. Ich glaube wenn Herr Musk ein Schwein züchten würde, würden viele Vegetarier begeistert Wurst essen.
Ich begann mein Physikstudium an der ETH 1966, meine Tochter 2002. So viel hat sich seither nicht geändert. Ein Vorgänger am Institut in welchem meine Tochter doktorierte wurde Assistenzprofessor am MIT. Danach war er für die ETH interessant und wurde dann Professor an der ETH.
Ein hochrangiger Mitarbeiter (oder war es gar der oberste Chef) des Schweizer Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung sagte mir einmal, man bemühe sich durchaus Leute zurück zu holen. Selbstverständlich muss man diesen Leuten dann die die guten Stellen geben. D.h. die Karriere geht eben doch über die USA und da verlieren wir immer wieder viele begabte Leute. Wir fördern auf diese Weise die USA.
Zum Glück haben die meisten Studienkollegen meiner Tochter nach einem Aufenthalt als Postdoc in der Regel genug von den Verhältnissen in den USA. Aber immerhin haben sie dann rund zwei Jahre für eine USA Hochschule gearbeitet und ein Teil bleibt dann immer in den USA.
Was die wirtschaftlich Nutzung der Erkenntnisse der Hochschulen anbelangt bemüht man sich in Europa durchaus um Fortschritte und ist auch recht erfolgreich. Der Freund meiner Tochter, ebenfalls ein promovierter Physiker, arbeitet auch in einer Firma welche als Startup aus der ETH hervorging. Allerdings ist es in den USA auch aus staatlichen Quellen viel einfacher Startkapital zu erhalten. Da haben wir bestimmt noch Nachholbedarf.
Zu SpaceX: Ich denke, ohne die Unterstützung der NASA wäre er nicht so weit gekommen. Dies auch mit Aufträgen für die Versorgung der ISS. Offenbar bezahlen die Passagiere wirklich die Reise um den Mond. Der wissenschaftliche Nutzen des Unternehmens ist wohl Null. Wäre so etwas in Europa auch möglich? Ich denke nicht, da die Unterstützung für die Entwicklung der Kapsel fehlt. Wäre es doch interessant, wenn aus europäischer Sicht ein solches Unternehmen gestartet würde? Ich denke, es würde das europäische Selbstvertrauen stärken und dies wäre bitter nötig. Die einfachste Methode wäre bestimmt eine Zusammenarbeit mit den Russen (aus politischen Gründen im Moment etwas schwierig). Die Soyus war ja eigentlich das Mondschiff des sowjetischen Mondflugprojekts. Aber für ein solch wissenschaftlich fragwürdiges Projekt Geld ausgeben? Dann doch lieber den Mars ins Blickfeld nehmen.
Gruss
Ernst