A320neo:Erstkundenwechsel möglich, Qatar oder Lufthansa

Diskutiere A320neo:Erstkundenwechsel möglich, Qatar oder Lufthansa im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ursprünglich waren es mal 25% bei Vertragsabschluss. Dies ist aber Teil des Kaufvertrages. Schaue ich mir die gigantischen Bestellungen mancher...
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Wie sind eigentlich bei Zivilflugzeugen die 'Payment Terms'? Im Anlagenbau will ein Hersteller zum Beispiel 40-30-20-10 realisieren, also 40% bei Bestellung 30% während der Fertigung, 20% bei Fertigstellung, die letzten 10% bei Abnahme. Kunden wollen das natürlich gerne anders, am liebsten 0-0-0-100 :wink2:.

Wieviel hat Qatar bis jetzt an Airbus bezahlt? Das weiss im FF keiner, aber ein Fingerzeig, was in der Luftfahrtbranche üblich ist, wäre interessant.

Thomas
Ursprünglich waren es mal 25% bei Vertragsabschluss. Dies ist aber Teil des Kaufvertrages. Schaue ich mir die gigantischen Bestellungen mancher Airline an, die über praktisch kein Geld verfügen, muss man es aufgeweicht haben.
Boeing hat 2015 anscheinend seine Bilanz aufgebessert, indem man diese Zahlungseingänge gleich als Gewinn verbucht hat, oder so ähnlich.
 
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Schorsch, eigentlich schätze ich dich seit Jahren als einen recht oft informativen Foren-User. Beitrag #36 hat dich aber leider in dieser Hinsicht vollends disqualifiziert. Schade eigentlich...
Es ist nicht mein Ziel hier irgend etwas besser zu wissen, geschweige denn irgendeine gänzlich nutzlose Diskussion in einem Forum zu gewinnen.

Ich fand einfach deine Aussage "...Verspätete Auslieferungen kosten kein Geld, sie verzögern nur den Geldeingang..." in der allgemein gehaltenen Art wie du es schreibst sehr abenteuerlich, sieht man sich man sich Gründe für finanzielle Probleme (und Insolvenzen) vieler Firmen an.

Ein verzögerter Geldeingang mag zwar einem Mega-Konzern auf den ersten Blick nicht sonderlich schmerzen, Geld kostet er immer, und sei es nur in Form nicht realisierter Gewinne.

Und warum hat in der Diskussion hier jeder die Kapitalanlage im Kopf, wenn er von Zinsen spricht?
Viel wichtiger als die hier vielfach bereits beschworene Geldanlage ist die projektierte (erwartete) Verzinsung einer Investition.
mal ganz einfach gesprochen: Habe ich diese 200m€ durch verzögerte Vertragserfüllung erst mit einem Jahr Verspätung, dann fehlen mir genau diese 200m€ für eine neue Investition (seien es Produktionsanlagen oder was auch immer)
Wenn ich mit einer Verzinsung (Rendite!) dieser Investition von z.B. 5% rechne, dann "kostet" mir die Verspätung 10m€ - also die nicht realisierten Gewinne. 10m€ mögen für manche Peanuts sein, ist aber immer noch mehr als kein.

Nehmen wir den kleinen Maschinenbauer, der in Vorlage geht, eine Sondermaschine baut und bei Abnahme bezahlt wird:
Wenn er verspätet liefert, dann sieht er sein Geld später. Geld das ihm bis dahin für andere Investitionen (Bau einer zweiten Maschine etc.) fehlt. Wie gesagt, solch ein Umstand kostet häufig mehr als nur Geld...
Ich habe mich über Deine Aussage auch sehr geärgert, dann sind wir wohl unentschieden.

Ich danke für die Ausführungen und Beispiele, und ich habe ja widerholt gesagt, dass im vorliegenden konkreten Fall alles nicht zutrifft. Airbus hat derzeit nichts, in das es investieren könnte. Das ist bei anderen Unternehmen sicherlich anders, und meistens eben wie beschrieben.

Rhönlerche schrieb:
Gleiche Kosten?
Guck Dir mal die Zelte bei der A350 an. Ein gestörter Produktionsablauf ist teurer.
Sicher, aber versuche doch mal bei dem konkreten Fall zu bleiben, und nicht immer wieder in Allgemeinplätze abzugleiten.
Ein Triebwerk wird von 4 Leuten in einer Schicht montiert.
Der Rest des Produktionsablaufs ist dadurch unbeeinflusst.
Ich kann sogar 95% der Abnahmetests bereits machen.
Mal ganz drastisch: würde eine Galley fehlen, sieht es ungünstiger aus.
 

Rhönlerche

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Die Kosten lassen sich noch nicht bewerten. Das Betriebsergebnis leidet jedenfalls. Und bei der Konzernführung wird das Problem auch nicht bestritten.

http://in.reuters.com/article/airbus-results-idINKBN17T0MA

Kunde Air Lease Corp findet es auch nicht so gut:
https://www.flightglobal.com/news/articles/air-lease-disappointed-with-a320neo-and-a350-delays-436904/?sfid=701w0000000uP3H&cmpid=SOC|Twitter|Flightglobal|sf76259356&CMPID=sf76259356
Der Verursacher für die Verzögerung ist der Hersteller der Triebwerke und dessen Wahl durch den Kunden. Beide sind auf das Goodwill durch Airbus angewiesen, es sei denn Airbus gab eine Empfehlung für diese Kombination.
 
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Die Kosten lassen sich noch nicht bewerten. Das Betriebsergebnis leidet jedenfalls. Und bei der Konzernführung wird das Problem auch nicht bestritten.

http://in.reuters.com/article/airbus-results-idINKBN17T0MA

Kunde Air Lease Corp findet es auch nicht so gut:
https://www.flightglobal.com/news/articles/air-lease-disappointed-with-a320neo-and-a350-delays-436904/?sfid=701w0000000uP3H&cmpid=SOC|Twitter|Flightglobal|sf76259356&CMPID=sf76259356
Ohne Zweifel: das Betriebsergebnis leidet.
Aber das ist eine Momentaufnahme.
Das Produkt als solches ist gut, und dann wird man halt ab 2018 das Ding in Stückzahlen ausliefern.
Die Konkurrenz hat entweder das gleiche Problem (Schwierigkeiten von P&W), oder noch gar kein auslieferungsfähiges Produkt.

Kritisch wird es, wenn Airlines ihre Bestellungen stornieren. Die aber sitzen stolz auf ihren Produktionsslots.

Da der A320neo aber das beste Produkt am Markt ist, werden Kunden halt zähneknirschend die Verzögerungen hinnehmen und weiter treu bleiben. Sie wissen, dass sobald der Ölpreis wieder etwas klettert, NEOs die beste Versicherung gegen Verarmung sind. Es stehen demonstrierte 19% Reduzierung im Spritverbrauch im Raum, fast traumhafte Werte.
 

LFeldTom

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Blöde Frage - ist das Problem für P&W nicht größer als für Airbus ?
 

Rhönlerche

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Qatar hat ihre fertigen A320neo mit PW-Getriebefans wegen der Probleme abbestellt, obwohl sie die dringend gebraucht hätte. Sie hat dafür A321neo geordert aber mit CFM-Triebwerken. Da ist PW Umsatz entgangen, der eben nicht einfach später kommt.
 

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Qatar hat ihre fertigen A320neo mit PW-Getriebefans wegen der Probleme abbestellt, obwohl sie die dringend gebraucht hätte. Sie hat dafür A321neo geordert aber mit CFM-Triebwerken. Da ist PW Umsatz entgangen, der eben nicht einfach später kommt.
Nominal ja, real nein, da die CFM-Triebwerke nur eine Interimslösung sind. PW kann zu Beginn eh nicht so viele Triebwerke liefern, um die tatsächliche Nachfrage zu bedienen.
 

Rhönlerche

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Interimslösung? Die Triebwerke kann man nicht einfach nachträglich gegen ein anderes Fabrikat tauschen. Die Flugzeuge sind außerdem mit einem festen Triebwerkstyp zugelassen.
 
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Qatar hat ihre fertigen A320neo mit PW-Getriebefans wegen der Probleme abbestellt, obwohl sie die dringend gebraucht hätte. Sie hat dafür A321neo geordert aber mit CFM-Triebwerken. Da ist PW Umsatz entgangen, der eben nicht einfach später kommt.
Hier wundert mich allerdings, dass man auch gleich ein anderes Flugzeug nimmt.
Es scheint, als sei man mit dem Triebwerk generell unzufrieden, und die Lieferverzögerung nur ein Anlass.
Für P&W in der Tat doof, allerdings angesichts des riesigen Backlogs verschmerzbar. Der Vertrieb wollte wohl deutlich mehr als die Produktion.
 

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Interimslösung? Die Triebwerke kann man nicht einfach nachträglich gegen ein anderes Fabrikat tauschen. Die Flugzeuge sind außerdem mit einem festen Triebwerkstyp zugelassen.
Da wird nichts nachträglich getauscht. Die wird so geflogen, weil die Kapazität gebraucht wird. Da der Kunde hier nicht warten kann, da muss er in diesem Fall mit den Mehrkosten durch einen höheren Verbrauch und schlechteren Verkaufswert leben. Immerhin sind die Nachteile nicht so gravierend, dass eine Boeing eine echte Alternative wäre.
 

Rhönlerche

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Warum erzählst Du dann was von Interimslösung?
 

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Warum erzählst Du dann was von Interimslösung?
Eigentlich nicht schwer zu verstehen. Eine Zwischenlösung ist immer dann notwendig, wenn das gewünschte Modell nicht zeitgerecht verfügbar ist oder der Kunde zu knapp geplant hat. Ein Risiko, das jeder Erstkunde hat, wenn es um die Profitrate geht.
 

jackrabbit

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Hallo,

Eigentlich nicht schwer zu verstehen. Eine Zwischenlösung ist immer dann notwendig, wenn das gewünschte Modell nicht zeitgerecht verfügbar ist
oder der Kunde zu knapp geplant hat. ...
ja, eigentlich nicht schwer zu verstehen, dass es sich hierbei nach allgemeiner Auffassung nicht um eine Interimslösung handelt.

Eine Zwischenlösung wäre es nur, wenn man die Möglichkeit oder Absicht hat, dass Produkt nur für einen begrenzten Zeitraum zu nutzen
und dann auf ein anderes, ggf. das ursprünglich favourisierte, Produkt zu wechseln.
Das ist aber unwahrscheinlich, wenn man sich erst einmal auf einen Flugzeugtypen festgelegt hat.

Grüsse
 
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Na ja, man kann es durchaus als Interimslösung betrachten. Man überbrückt eine Kapazitätslücke.

Allerdings mögen auch andere Gründe für die Entscheidung von Qatar sprechen. Alle ME3 haben anscheinend akute Schwierigkeiten mit zunehmenden Überkapazitäten. Einige haben bereits Flugzeugauslieferungen verschoben. Emirates Profit ist um 83% gefallen.
Das ganze als weiteren Skandal des Herstellers zu verkaufen ist die HAndschrift von Qatar, die haben sich so auch schon mal ein paar unliebsame Lieferpositionen bei Boeing (B747-8F) entledigt.
 
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