Der letzte noch aktive Ex-NVA-Jet-Pilot

Diskutiere Der letzte noch aktive Ex-NVA-Jet-Pilot im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Alle Achtung nachträglich:TOP: Nun, das muss jeder für sich beurteilen und ist letztlich ein politisches Statement. Die Masse der mir...
Cirrus

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[ Auf der anderen Seite hatte ich mal gehört, dass die Piloten aus dem JG 8 sich gar nicht erst beworben haben.?:confused:

Otto 20
Alle Achtung nachträglich:TOP:[/QUOTE]

Nun, das muss jeder für sich beurteilen und ist letztlich ein politisches Statement.

Die Masse der mir bekannten Militärpiloten der ehemaligen NVA wäre jedoch sehr gern dem erlernten Beruf auch in einem neuen politischen Umfeld nachgegangen. Neben der Leidenschaft für den Beruf war auch in den meisten Fällen eine Familie zu ernähren und die Aussichten auf dem "freien Markt" damals auch nicht so rosig. Nur hatte halt das Gros keine Chance auf eine Übernahme...

Diejenigen, die in der Bundeswehr weiterfliegen durften, haben diesen Schritt nicht bereut. Fliegerisch lagen Welten zwischen den Systemen.
Auch wenn vielleicht viele Leser in diesem Thread das nicht gerne lesen werden, aber die Erfahrungen und Erlebnisse nach der Wende waren in den meisten Bereichen der Fliegerei um Größenordnungen besser und umfangreicher als bei dem doch sehr starren System der Staaten des WV, wo es auch kaum echten fliegerischen Erfahrungsaustausch durch gemeinsame Luftkämpfe gab...
 
Cirrus

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Ich kann mich aber noch lebhaft daran erinnern, daß wir 1996/1997 beim JG-73 in (Bad) Sobernheim/Pferdsfeld regelmäßig Unteroffiziere (auch Offiziere?) aus Laage oder Neubrandenburg dahatten, die immer nur ein paar Wochen im "Westen" Dienst taten und dann ihre 100% bekamen- zumindest in der F-Staffel/AIS war das so.. Ob das alles BS waren, weiss ich aber nicht mehr.
Da hatten sich einige Vorgesetzte sehr fair verhalten. Später wurde diesem "Treiben" durch die oberste Führungsebene ein Ende bereitet. Und nur, wer tatsächlich für lange Zeit in den "Westen" versetzt wurde, bekam auch die 100%. Außerdem waren diese Versetzungen nicht in allen Fachbereichen problemlos möglich.
 
Cirrus

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Gibt es das irgendwo zum nachlesen und gibt es Infos zu den Transport- und Hubschrauberpiloten?
Zum Nachlesen wüsste ich nicht, doch Piloten und Bordpersonal der AN-26 und L-410 fliegt noch auf Trall oder bei der Flugbereitschaft, auch Personal des TG-44 (sowohl von Mi-8S als auch Tu-154, IL-62 und Tu-134)!
Auch Hubschrauberpiloten und Bordpersonal der LaSK und LSK/LV fliegen noch immer beim Heer und bei der Luftwaffe. Da gibt es noch etliche!
 
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Da hatten sich einige Vorgesetzte sehr fair verhalten. Später wurde diesem "Treiben" durch die oberste Führungsebene ein Ende bereitet. Und nur, wer tatsächlich für lange Zeit in den "Westen" versetzt wurde, bekam auch die 100%. Außerdem waren diese Versetzungen nicht in allen Fachbereichen problemlos möglich.
In der AIS (für die ich hier nur reden kann) war es damals wohl relativ einfach möglich.

Habe damals wirklich richtig nette Leute aus dem Osten/Nordosten der Republik kennengelernt, die als Fw/OFw/HFw in der Bw weiter Dienst taten. Weiss nicht, ob ich die Nerven/das Rückgrat/die Lust gehabt hätte, dies in dieser Form zu machen- deswegen würde ich da nie jemanden etwas unterstellen ob seiner damaligen Entscheidung.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir ein HFw aus der AIS in Neubrandenburg, der Fallrschirmsprung (vorzugsweise in Holland) betrieben hat, sowie ein OFw aus Laage, der aus Güstrow kam (?). Falls sich einer der beiden wiedererkennt, kann er sich gerne mal bei mir melden.

Komischerweise wurden damals die neuen Kameraden aus dem Osten besonders von älteren Unteroffiziersdienstgraden (>OFw) leicht bis ziemlich schief angeschaut und hatten oftmals zu uns GWDL´ern ein besseres Verhältnis als zu Offizieren/Unteroffizieren- ein Schelm, wer böses dabei denkt.

viele Grüße
Alex
 
mikojan

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ist zwar schon ziemlich OT,

aber wie Cirrus richtig schrieb, war das eine politische Entscheidung...

...und zwar von beiden Seiten:

die eine brauchte überhaupt nichts

die andere musste / wollte u.U. schon...

Wenn man einem Offizier mit akademischen Grad Dipl.Ing und Hauptmanns-Planstelle (TF E-Spez.) den Dientsgrad Oberfeldwebel als "Alternative" bietet, muß sich eine der beiden Seiten verbiegen! Welche ist klar!

Ich habe es nicht getan (musste aber auch noch keine Familie versorgen, war nur für mich selbst verantwortlich).

Aber wie schon gesagt, das mußte jeder für sich selbst entscheiden.

So, nun wieder zum Thema, denn diese Diskussion hatten wir hier schon mehrfach...

p.s.

Ich für meine Person bin zumindest froh, dass ich mir nicht am Hindukusch den Kopf über mein Wehrdienstmotiv zerbrechen muß - denn da haben wir definitiv nichts verloren.
 
Veith

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Da gibt es noch etliche!
Da die Flieger auf der ILA immer so unnahbar sind ;) treffe ich mich regelmäßig auf der selben mit ehemaligen Schwarzen Pistenschweinen - alle seit Jahren "nur" noch "Zivilbeschäftigte" der Bundeswehr und irgendwie nicht mit gloreichen Arbeiten beschäftigt.

Klar gibt es immer Ausnahmen und ich kenn da auch welche, allerdings nicht gerade die Leute .... *Wendehalsbeitrag delete*
 
Veith

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Und nur, wer tatsächlich für lange Zeit in den "Westen" versetzt wurde, bekam auch die 100%.
Nach dem, was ich gehört habe, war ein Aufenhalt (Abordnung / Versetzung) von > 1 Jahr im Westen notwendig. Nach einem halben Jahr "Bewährung" gab es Westgeld, aber nur bis zur Rückkehr in den Osten. Dauerhaft, also auch nach Rückkehr, erhielt man es erst nach mindestens einem Jahr Westen.

Mir sind einige Fälle bekannt, wo durch "rechtzeitige" Rückkehr dauerhaftes Westgeld gezielt verhindert wurde, aber auch andere, wo der Westaufenthalt bewußt eingesetzt wurde, um den Leuten gutes zu tun. Neben den Rahmenbedingungen kam es sicher auf die betreffende Person und seine Chefs an.

Jedefalls hat mich der teilweise vorhandene "Korpsgeist" in der Truppe schon positiv beeindruckt.
 

Foxi

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Irrtum Veith. 100% bekam man wenn man zum Gelöbnis sich gerade im Westen aufhielt. Hab ich selbst noch erlebt. Eines Tages (in der Probezeit SAZ2) wurden alle Leute unserer Batterie die im Westen ihr Gelöbnis abgelegt hatten mit der Nachricht betraut das sie eine kräftige Nachzahlung und ab sofort 100% der Westbezüge bekommen. Für einen Feldwebel gabs da mal schnell ein Geldgeschenk von über 20000 DM.
Ich hatte mich damals mit einigen anderen die nicht das "Glück" hatten ihr Gelöbnis im Westen abhalten zu können, darüber beim Wehrbeuftragten des Bundestages beschwert.
Als Antwort kam dann solch ein toller Satz wie: Es waren Lücken im Gesetz die leider durch einige Vorgesetzte schamlos ausgenutzt wurden. Diese Lücke ist nun geschlossen. Den Leuten kann man nichts mehr wegnehmen (Bestandsschutz) den anderen auf Grund des Gesetzes aber auch nichts geben.
Damit war für mich die Bundeswehr der Wendezeit (1991-93) eine 3Klassen Armee.
 

Rhönlerche

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Du meinst, man hätte das einfach besser vorausplanen müssen, wie man die Waffenbrüder aus dem Osten integriert, falls sie mal friedlich kommen? :FFTeufel:
 

Foxi

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Falls du mich jetzt meinst, Ich denke man hätte alle über einen Kamm scheren sollen. Alle damaligen NVA Soldaten die in die Bundeswehr wollten haben die gleiche Bewerbung geschrieben. Nämlich als SAZ2 auf Probe. Warum also unterschiedliche Bezüge nur weil einer grad im Osten und der andere grad im Westen irgendein Lehrgang besucht?
 

Rhönlerche

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Hey, ich verstehe doch, dass Du das ungerecht findest. Nur hatten die dafür eben keine fertige Lösung in der Schublade. Deswegen gab es viele parallele Entscheidungen. Nichts für ungut. Ich hätte Dir "den Eid im Westen" gegönnt.
 
Veith

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Irrtum Veith. 100% bekam man wenn man zum Gelöbnis sich gerade im Westen aufhielt.
Mag sein, ich kenne aber bereits in der Verwandschaft zwei NVA-Offiziere, die über Abordnung / Versetzung nach der Zeitschiene zu Westgeld kamen.

Ansonsten muß man sich immer wieder dieses Einheits - Wir - sind - alle - Deutsche - Geschwätz von 1990 in Erinnerung rufen. Ja, der gemeine Ossi hats geglaubt :red: Und wenn ich damals nur zart andeutete .... meine "Blutfahne" steht noch im Schlafzimmerschrank :FFTeufel:
 

Otto20

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Das mit dem Gelöbnis habe ich auch gehört, doch für die meisten gab es die 100% erst nach der Versetzung auf eine im alten Bundesgebiet liegenden Stelle. Danach war es egal ob man zurückging. Doch viele Leute wurden nur in die alten Bundesländer kommandiert, um diese Sache zu umgehen.

:TOP: :engel:
 
Veith

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Das mit dem Gelöbnis habe ich auch gehört, ...
Korrigiert mich, aber ist das "Gelöbnis" nicht nur für niedrige Chargen, während "Längerdienende" durchaus einen Fahneneid ablegen ... also, die Gelöbnis-im-Westen-Geschichte bei einfachen Soldaten galt, die eh' nicht auf das eine Jahr Westaufenthalt gekommen wären.
 

Foxi

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Das Gelöbnis ist für alle gleich, egal ob GWD oder Längerdiener.

DIe GWDler bekamen ja generell 100%. Es sei dann sie hatten sich von vornherein auf 2 oder mehr Jahre verpflichtet.
Bei uns war da zB der Schreibstubenhengst (Obergefreiter) der plötzlich 100% bekam und damit mehr in der Tasche hatte als ich mit meinem Feldwebeldienstgrad. Von den Nachzahlungen (für fast ein Jahr) und der folgenden 100% Regel waren in unserer Truppe vom Obergefreiten bis zum Hauptmann alles vertreten.
 
Veith

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Das Gelöbnis ist für alle gleich, egal ob GWD oder Längerdiener.
Ich habe mal nachgeguggt. Die GWDler sagen "Ich gelobe", die Längerdienenden "Ich schwöre" ... wird wohl begründet sein.

DIe GWDler bekamen ja generell 100%.
Gleich ab Oktober 1990 ... oder erst seit 1999?

Für Längerdienende wurde es ganz genau geregelt:
http://www.gesetze-im-internet.de/bezanp_v_1/BJNR018689991.html

Mir wird schon beim lesen schlecht ... wer formuliert solche Gesetze nur ....
 
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