Hallo,
als Mitglied einer kleinen bis mittelgroßen FFW im Südwesten von BW kann ich evtl. ein wenig aus unserer Praxis berichten.
Wir hatten in der Gemeinde (zum Glück) zwar noch nie einen echten Waldbrand, aber Flächenbräde von trockenen Äckern oder Wiesen die teilweise auch am Wald gelegen waren. Wir haben in der FFW keine Fahrzeuge mit mehr als 2000 l Tankinhalt, in so einem Fall wird ein Fahrzeug zum Löschen abgestellt, die anderen 2 (es sind 3 Fahrzeuge der LF 16 bzw jetzt LF 20 Klasse) fahren einen Pendelverkehr, um Wasser zu holen und dann vor Ort in einen offenen aus Metallstangen und Planen bestehenden Behälter zu pumpen, aus dem sich das Fahrzeug vor Ort bedient. Reicht die Wassermenge nicht, versucht man mit Güllefässern von örtlichen Bauern die Menge zu erhöhen. Diese Fässer sind groß, und die Gespanne sind geländegängig.
Bei einem wirklich großen Brand kommt natürlich nicht nur eine Gemeindefeuerwehr zum Einsatz, sondern es kommen andere Feuerwehren dazu.
Idr sind bei uns die Entfernungen nicht so groß, auch die Waldstücke sind keine riesigen zuammenhängenden Flächen.
Der letzte Brand den man Waldbrand nennen kann fand 2020 in einer Nachbargemeinde statt, wo ein Flächenbrand auf einem Feld ausgelöst durch Drescharbeiten (kommen Steine in den Drescher kann es Funken geben die Felder entzünden können) auf ein kleines Waldstück bestehend aus einem jungen Bestand von Tannen übergegriffen hat. Damals waren auch mehrere Feuerwehren im Einsatz, zusätzlich hat man mit Fostmaschinen Brandschneisen geschlagen.
Um Wasser zu sparen verwendet man in so einem Fall sog. Hohlstrahlrohre, das sind Strahlrohre bei denen man den Wasserdurchfluss einstellen kann, und auch zusätzlich die Art des Strahls stufenlos (von Sprühnebel bis zum Vollstrahl).
Bei diesem Einsatz kam zwar kein Löschflugzeug zum Einsatz, aber eine Drohne, die eine schnellere Erkundung der Lage ermöglicht und aus der Luft einen viel besseren Überblick bietet als man ihn vom Boden aus haben könnte.
Ihren ersten Einsatz hatte hier die Drohnengruppe der Feuerwehren aus dem Landkreis Konstanz.
feuerwehren.org
Das Feuer begann auf einem Weizenfeld und wurde dann vom Wind in ein angrenzendes Waldstück getrieben. Die Ursache für den Brand bei Eigeltingen ist derzeit noch unklar, die Polizei hat aber keine Hinweise auf Brandstiftung. Feuerwehren aus mehreren Orten waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.
www.suedkurier.de
Solche Brände bekommt man noch gut ohne Hilfe aus der Luft in den Griff, es gibt natürlich andere Gegenden in D die einmal weitläufiger sind, und wo ein Brand wenn er erst einmal eine gewisse Größe erreicht hat nicht mehr so einfach zu löschen ist.