Psycho
Astronaut
Der Flugzeugbauer Boeing leidet unter der neuen Angst vorm Fliegen, aber auch der Konkurrent Airbus setzt den Amerikanern zu. Nun steht der kleinste Spross der Boeing-Familie vor dem Aus. Über den neuen Langstrecken-Jet scheint das Todesurteil schon gesprochen.
AFP/DPA
Keiner kauft den Kleinsten: Der Absatz der Boeing 717 leidet unter der Konkurrenz aus Europa
Chicago - Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal sagte Boeing-Chef Phil Condit, die Produktion des Flugzeugtyps 717 könnte eingestellt werden. Die Herstellung rentiere sich für Boeing nicht mehr.
Der Passagier-Jet mit 106 Sitzen wird bisher in einem Werk mit 4000 Mitarbeitern in Kalifornien gebaut. Dort waren erst im August 600 Stellen gestrichen worden. Der Grund: sinkender Absatz.
Langstrecken-Boeing wird wohl nie abheben
Schon seit Monaten entscheiden sich Fluglinien in steigender Zahl für das ähnliche, aber als moderner geltende Konkurrenz-Modell - den Airbus A318, der in Hamburg montiert wird. Obwohl dieser Klein-Airbus erst im Januar zu seinem Jungfernflug starten soll, liegen schon deutlich über 100 Festbestellungen vor.
Schon Anfang der Woche hatte Boeing angekündigt, die Produktion des Langstreckenjets 777-200LR für mindestens 18 Monate zu unterbrechen. Das Flugzeug mit 301 Sitzen sollte bis zu 16.300 Kilometer fliegen und damit einen neuen Reichweitenrekord aufstellen.
Flugzeugmarkt schrumpft deutlich
Die erneuerte Boeing 777 hätte damit Strecken wie Atlanta-Hongkong ohne Zwischenstopp bewältigen können. Allerdings lagen bisher lediglich drei Bestellungen für das Modell vor. Wenn nicht deutlich mehr dazu kommen, wird Boeing das Projekt wohl offiziell für beendet erklären.
Infolge der Terroranschlägen und der Krise vieler Fluggesellschaften hat Boeing seine Umsatzprognose für das kommende Jahr deutlich reduziert. Rechnete das Unternehmen bisher mit Einnahmen in Höhe von 62 Milliarden Dollar, werden nun nur noch 56 Milliarden Dollar erwartet.
Hoffen auf Rüstungsaufträge
Auch die Zahl der gelieferten Flugzeuge dürfte drastisch fallen. In diesem Jahr rechnet Boeing damit, 522 Flugzeuge zu verkaufen, 2002 werden es den neuen Prognosen zufolge nur noch 350 bis 400 Maschinen sein. Schätzungen deuteten an, dass sich der Abwärtstrend auch im Jahr 2003 fortsetzen werde, teilte das Unternehmen mit. Nach den Terror-Anschlägen hatte Boeing bereits die Entlassung von 20.000 bis 30.000 Mitarbeitern angekündigt.
Boeing-Konzernchef Phil Condit setzt angesichts der Krise der zivilen Luftfahrt nun auf die Rüstungs- sowie die Raumfahrt- und Finanzsparten des Unternehmens - sie sollen weiter ausgebaut werden. Boeing ist nach Lockheed Martin schon heute der zweitgrößte amerikanische Rüstungskonzern.
AFP/DPA
Keiner kauft den Kleinsten: Der Absatz der Boeing 717 leidet unter der Konkurrenz aus Europa
Chicago - Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal sagte Boeing-Chef Phil Condit, die Produktion des Flugzeugtyps 717 könnte eingestellt werden. Die Herstellung rentiere sich für Boeing nicht mehr.
Der Passagier-Jet mit 106 Sitzen wird bisher in einem Werk mit 4000 Mitarbeitern in Kalifornien gebaut. Dort waren erst im August 600 Stellen gestrichen worden. Der Grund: sinkender Absatz.
Langstrecken-Boeing wird wohl nie abheben
Schon seit Monaten entscheiden sich Fluglinien in steigender Zahl für das ähnliche, aber als moderner geltende Konkurrenz-Modell - den Airbus A318, der in Hamburg montiert wird. Obwohl dieser Klein-Airbus erst im Januar zu seinem Jungfernflug starten soll, liegen schon deutlich über 100 Festbestellungen vor.
Schon Anfang der Woche hatte Boeing angekündigt, die Produktion des Langstreckenjets 777-200LR für mindestens 18 Monate zu unterbrechen. Das Flugzeug mit 301 Sitzen sollte bis zu 16.300 Kilometer fliegen und damit einen neuen Reichweitenrekord aufstellen.
Flugzeugmarkt schrumpft deutlich
Die erneuerte Boeing 777 hätte damit Strecken wie Atlanta-Hongkong ohne Zwischenstopp bewältigen können. Allerdings lagen bisher lediglich drei Bestellungen für das Modell vor. Wenn nicht deutlich mehr dazu kommen, wird Boeing das Projekt wohl offiziell für beendet erklären.
Infolge der Terroranschlägen und der Krise vieler Fluggesellschaften hat Boeing seine Umsatzprognose für das kommende Jahr deutlich reduziert. Rechnete das Unternehmen bisher mit Einnahmen in Höhe von 62 Milliarden Dollar, werden nun nur noch 56 Milliarden Dollar erwartet.
Hoffen auf Rüstungsaufträge
Auch die Zahl der gelieferten Flugzeuge dürfte drastisch fallen. In diesem Jahr rechnet Boeing damit, 522 Flugzeuge zu verkaufen, 2002 werden es den neuen Prognosen zufolge nur noch 350 bis 400 Maschinen sein. Schätzungen deuteten an, dass sich der Abwärtstrend auch im Jahr 2003 fortsetzen werde, teilte das Unternehmen mit. Nach den Terror-Anschlägen hatte Boeing bereits die Entlassung von 20.000 bis 30.000 Mitarbeitern angekündigt.
Boeing-Konzernchef Phil Condit setzt angesichts der Krise der zivilen Luftfahrt nun auf die Rüstungs- sowie die Raumfahrt- und Finanzsparten des Unternehmens - sie sollen weiter ausgebaut werden. Boeing ist nach Lockheed Martin schon heute der zweitgrößte amerikanische Rüstungskonzern.