Die israelische Luftwaffe

Diskutiere Die israelische Luftwaffe im Israel Defence Force / Air Force Forum im Bereich Einsatz bei; Meilensteine Hervorzuheben sind einige bemerkenswerte Aktionen, die das israelische Militär in den nun folgenden Jahren durchgeführt hat. Am...
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Meilensteine

Hervorzuheben sind einige bemerkenswerte Aktionen, die das israelische Militär in den nun folgenden Jahren durchgeführt hat.

Am 27. Juni 1976 entführen palästinensische Terroristen eine Maschine der Air France und zwingen sie zur Landung in Uganda. An Bord befinden sich 105 israelische Geiseln, die im Austausch gegen 53 In Israel einsitzende Terroristen freigelassen werden sollen. Die Terroristen werden offen vom Diktator Ugandas unterstützt und Verhandlungen verlaufen im Sande.
Die israelische Armee kann jedoch in einer perfekt geplanten und durchgeführten Aktion die Geiseln befreien und die Geiselnehmer ausschalten. ( Hiervon werde ich beizeiten etwas detaillierter berichten)
 
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Bagdad

Immer größere Sorgen bereitete der israelischen Regierung das irakische Atomprogramm. Ein kurz vor der Vollendung stehender Reaktor in Bagdad war eindeutig dafür bestimmt, die Herstellung von Nuklearwaffen zu ermöglichen. Diplomatische Bemühungen auf internationaler Bühne bleieb erfolglos, im Gegenteil war wieder von der totalen Vernichtung der Juden die Rede. Kurz vor der Fertigstellung griffen am Nachmittag des 7. Juni 1981 israelische F16 und F15 den Reaktor an und zerstörten ihn völlig. Der Angriff mußte vor der Vollendung erfolgen, um nuklearen Fallout zu vermeiden. Es gab keine Opfer unter der Zivilbevölkerung, aber das irakische Programm war vorerst zum Erliegen gekommen.
 

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Operation Peace for Galilea

Im Frühling 1982 wurde der Bürgerkrieg im Libanon immer heftiger. Palästinensische Terroristengruppe schufen de facto einen Staat im Staate und nutzten diesen als Basis für immer blutigere Anschläge auf Israel. Am 3. Juni wird der israelische Botschafter in England von Attentätern niedergeschoßen und schwer verletzt. Die IAF reagiert mit heftigen Bombenangriffen auf Stellungen im Libanon.
Tags darauf greifen die Terroristen mit Raketen mehrere jüdische Siedlungen an und töten dutzende von Zivilisten. Es existiert wieder einmal eine direkte Bedrohung für das jüdische Volk und darauf muß das Militär reagieren. Am 6. Juni rückt die israelische Armee im Libanon ein, um der Bedrohung durch die PLO endgültig ein Ende zu setzen. Grundvorraussetzung für eine 'Erfolg der Bodentruppen war die Ausschaltung der syrischen Luftwaffe. Diese hatte im "neutralen" Libanon einen Gürtel von Flugabwehrstellungen geschaffen, welcher der dichteste weltweit war. Doch Israel hatte seine Lektionen aus dem Krieg 1973 gelernt.
 
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Cobra

Cobra ( eine solche Maschine hat übrigens einen abgeschossenen Piloten auf der Kufe gerettet)
 
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Luftkampf über dem Bakkaatal

Am 9.Juni griffen die israelischen Luftstreitkräfte an. Eingesetzt wurden völlig neue Taktiken und Waffensysteme und bis heute wird dieser Einsatz immer wieder als Beispiel moderner Luftkriegsführung genutzt. Zum Einsatz kamen neben Decoys auch UAVs, die die gegnerische Luftabwehr in die Irre führten. Dann griffen Kampfhubschrauber und Flugzeuge die Stellungen an und zerstörten systematisch jede einzelne. Für viele Experten war es quasi die Rache der IAF für ihre hohen Verluste 1973.
Als die syrische Führung die Gefahr bemerkte, schickte sie ihre Luftwaffe in den Kampf. Mig 21 und Mig 23 griffen in das Geschehen ein. Doch dort wurden sie schon erwartet. Es kam zu zahlreichen Luftkämpfen über dem Kampfgebiet. Die israelischen Piloten konnten bei keinem eigenen Verlust über 80 gegnerische Maschinen abschießen. Interessant ist die Tatsache, daß es zu keinem Dogfight kam, alle Maschinen wurden außerhalb der Sichtweite bekämpft. Der Weg für die Bodentruppen in den Libanon war somit frei. Israel konnte die PLO aus dem Libanon vertreiben. Diese flohen zuerst nach Syrien, mußten aber nach einem Umsturzversuch weiter nach Tunis ausweichen. Dieser Kampf hatte der IAF gezeigt, worauf es in Zukunft ankam. Die syrischen Piloten waren mutig und gut ausgebildet gewesen, aber mit ihren Waffensystemen hoffnungslos unterlegen. Darauf konnte die IAF sich in Zukunft nicht mehr verlassen
 

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Frieden

Am 25. September 1985 wurden 3 Israelis durch Terroristen der PLO getötet. Diese hatte inzwischen Zuflucht in Tunis gefunden, nachdem sie ihr Gastrecht in Syrien verwirkt hatte. Die IAF beschloß, der PLO in ihrer vermeintlichen Sicherheit zu stören. F16 und F4 Jagdbomber griffen das Hauptquartier der PLO mitten in Tunis und zerstörten es. Es gab ansonsten keine Beschädigungen oder Opfer im Rest der Stadt. Die Flugzeuge legten eine Strecke von 2560 Meilen zurück.

Die 80er Jahre brachten eine gewaltige Umwälzung für die IAF mit sich. Es wurde endlich Frieden zwischen Ägypten und Israel geschlossen. Daher mußte sich die IAF auch diesen neuen Gegebenheiten anpassen. Mit einmal war die Trainingsfläche der IAF eingeschränkt, während ihre potentiellen Gegner mit moderner Ausrüstung ausgestattet wurden. Der Qualitätsvorteil der früheren Jahre konnte nicht mehr von vorne herein vorrausgesetzt werden. Es galt nun neue Wege zu finden.
 
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Lothringer

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Salü an alle,

benutzt noch die Isr. Luftwaffe die Defender als Kampfhubschrauber oder nur für die Ausbildung ?
 

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Defender

Sie werden zur Zeit noch als aktiv geführt. Die Schulung findet auf Bell 206 statt. In der Defender steckt auch viel neue Technik, Israel wird meiner Meinung nach diese fliegende Panzerabwehrrakete auch nicht so einfach aufgeben. Stand dieser Informationen Anfang 2001.
Quax
 

Reinhard

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Sehr interessante Seiten!
aber ich glaube ,beim Krieg von 1973 stmmt was nicht:HARM
gab es noch nicht,aber gegen Radar und FlaRak wurden sehr erfolgreich schnell eingeflogene AGM65 Maverick(IR undTV)
eingesetzt.
 

Quax200

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Die moderne israelische Luftwaffe

Die 3. Generation

Die israelische Luftwaffe von heute ist weit entfernt von der hastig aufgestellten Freiwiligentruppe des Befreiungskrieges 1948.
Heute besitzt die IAF eine der modernsten Luftflotten der Welt, unterstützt durch Eigen- und Weiterentwicklungen westlicher und östlicher Waffensyteme.
Die IAF 2002 ist eine kampferprobte Luftwaffe mit einem riesigen Erfahrungsschatz aus unzähligen Operationen in Friedens - und Krisenzeiten. Sie stellt noch immer den Hauptpfeiler der israelischen Verteidigungsdoktrin dar.
Trotz der inzwischen friedlichen Koexistenz mit Ägypten und Jordanien ist der Staat Israel noch immer einer Bedrohung von vielen Seiten ausgesetzt. Während die Töne aus Syrien inwischen friedlicher geworden sind, wird die Existenz der jüdischen Nation noch immer vom Irak und dem Iran in Frage gestellt. Hauptproblem ist aber zur Zeit die Palästinenserfrage und die Bedrohung durch den Terrorismus.
Heute kämpft die IAF quasi an 2 Fronten. Zum einen muß sie die Integrität und die Verteidigung des israelischen Staates, sehr oft auch im Kampfeinsatz, gewährleisten, zum anderen ist sie mit dem weiteren Aufbau und der kontinuierlichen Modernisierung der Luftwaffe beschäftigt.
 

Quax200

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Die gegenwärtige strategische Lage

Seit Anfang der 90er Jahre hat es gewaltige Veränderungen in der Weltpolitik gegeben. Diese sind auch an Israel nicht spurlos vorrüber gegangen. Der Golfkrieg und die seitdem immer wieder auftauchende Irakfrage haben das Gewalt- und Gefährdungspotential im mittleren Osten bewiesen.
Die Region ist noch immer von großen ideologischen, religiösen und wirtschaftlichen Unterschieden geprägt. Diese Unterschiede sind eine stark destabilisierende Kraft innerhalb der arabischen Welt, die zu einer immer weiter fortschreitenden Radikalisierung führt. Durch diese Umstände sind die arabisch- israelischen Beziehungen geprägt. Ein echtes Sicherheitsgefühl kann unter diesen Umständen in Israel nicht entstehen.
Kennzeichnend für die israelische Position zu seine arabischen Nachbarn ist die generelle Asymetrie, die bestimmend ist für die Rolle der Armee und insbesondere auch der Luftwaffe.

1. Geografisch:
Israel ist winzig, etwa halb so groß wie die Schweiz. Es hat damit keinerlei strategische Tiefe, womit jeder Konflikt das unweigerliche Potential hat, auf israelischen Staatsgebiet ausgetragen zu werden. Jeder Konflikt stellt somit eine direkte Bedrohung der Existenz des Staates dar.
Ein Kampfflugzeug kann jeden Punkt in Israel in weniger als 5 Minuten erreichen.

2. Wirtschaftlich:
Die Ölreichtümer vieler seiner arabischen Nachbarn hat zu einem erheblichen qualitativen Aufbau der arabischen Streitkräfte geführt. Die potentielle Gefährdung beinhaltet nun auch modernste Waffensysteme aus westlicher Produktion. Konsequenz daraus ist, daß Israel heute nicht mehr alleine Quantität, sondern nun auch Quantität und Qualität gegenüberstehen.

3. Bevölkerung:
Israel ist nicht in der Lage ( 5, 3 Millionen Einwohner), eine starke Präsenzarmee zu unterhalten. Es ist völlig von seinem Reservesytem abhängig und damit von einer äußerst schlagkräftigen Luftwaffe. Denn nur sie kann die notwendigen Zeitreserven für eine Mobilisierung schaffen.
Außerdem ist die kleine Bevölkerung sehr sensibel gegenüber zivilen und militärischen Verlusten. Während des Yom Kippur Krieges zum Beispiel, hat fast jede israelische Familie einen Verlust hinnehmen müssen.
Die Luftwaffe muß also in der Lage sein abzuschrecken, gleichzeitig aber auch bei Versagen dieser Abschreckung einen schnellen und totalen Sieg auf fremden Territorium zu erringen.
 
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Hauptaufgaben der IAF

Aus der strategischen und sicherheitspolitischen Lage ergeben sich somit die folgenden Aufgaben für die israelische Luftwaffe von heute:

1. Israels Luftraum und die Operationsgebiete der israelischen Armee verteidigen

2. Erringung der absoluten Luftüberlegenheit über den Kampfgebieten und Einsatz im Bodenkrieg

3. Angriff strategischer Ziele auf gegnerischem Gebiet

4. Kampfeinsatz im Seekrieg

5. Lufttransport

6. Luftaufklärung als Teil der allgemeinen Lage

7. Fotoaufklärung für alle Armeebedürfnisse

8. SAR

9. Unterstützung der zivilen Behörden, falls gefordert

Hauptschlüssel zum Erreichen dieser vielen Ziele ist in der IAF Teamwork
 

Lothringer

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Salü Quax,

Wieviel Soldaten, Zivile und Reservisten dienen bei der isr. Luftwaffe?
 
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Viva Zapata

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@Quax
1. Tolle Seiten, Kompliment!

2. Anti-Radar Lenkwaffen der Israelis 1973:

Leider muß ich da widersprechen:
Die HARM machte ihre ersten Testflüge 1976

Die Israelis setzten an den Phantoms folgende Lenkwaffen ein:
a) AGM 65 Maverick
b) AGM 45 Shrike
c) AGM 78 Standard (wurde hier vielleicht mit HARM verwechselt)
 

Quax200

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Ok mein Fehler, obwohl es hier sehr unterschiedliche Aussagen gibt. Die Harm Rakete ist später eingesetzt worden, die Entwicklung wurde aber schon während des Vietnamkrieges begonnen. Suchköpfe der Rakete wurden schon wesentlich früher eingesetzt als 1976. Ich verweise hier auf Eagles over Israel von Weizmann, der den Einsatz von Harm beschreibt. Meine Vermutung ist, daß hier Suchköpfe auf AGM 78 zum Einsatz kamen.
Vielen Dank für die Lorbeeren,
Quax
 

Quax200

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Schlüsselelemente

Grundlage für den Erfolg der IAF sind die Schlüsselelemente, aus denen sie sich zusammensetzt:

1. Operationelle Einheiten

2. Technik und Logistik

3. Command, Control, Communication and Intelligence C3I

4. Luftverteidigung

5. Ausbildung

In den nächsten Abschnitten soll nun dieser Hintergrund der modernen IAF beleuchtet werden.
 
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