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Astronaut

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http://www.salzburg.com/sn/05/08/06/artikel/1635440.html
Heeresreform: Einzige österreichische Marine-Kaserne wird 2007 geschlossen
ALEXANDER PURGERWIEN (SN). Am 1. November 1918 wurde die "Viribus Unitis", das Flaggschiff der österreichisch-ungarischen Marine, von italienischen Froschmännern versenkt. Einen ähnlichen Tiefschlag für das heimische Flottenwesen könnte das Jahr 2007 bringen, denn dann soll gemäß den Plänen zur Heeresreform die Tegetthoff-Kaserne in Klosterneuburg geschlossen werden. In dieser Kaserne an der Donau nördlich von Wien ist die gesamte österreichische Marine stationiert, nämlich alle beiden Boote.
Die Zukunft der beiden Patrouillenboote, der "Niederösterreich" und der "Oberst Brecht", ist damit ungewiss. Bis Herbst wollen die Heeresreformer im Verteidigungsministerium im Rahmen ihres "Masterplans" entscheiden, ob die Boote an einem anderen Standort weiter betrieben werden oder ob man die Marine auflässt. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnten stattdessen größere Sturmboote angeschafft werden, die auch für den Auslandseinsatz geeignet wären. Gegen eine Abschaffung der Donauflottille spricht allerdings, das beide Boote zuletzt mit erheblichen Mitteln generalüberholt wurden. Die Marine-Kaserne, benannt nach Admiral Wilhelm von Tegetthoff, dem Helden der Seeschlacht von Lissa, wird jedenfalls bis Ende 2007 verkauft, ebenso die benachbarte Magdeburg-Pionierkaserne.
Zwei Boote bildendie Donauflotte Organisatorisch sind die Patrouillenboote ein Bestandteil der Pioniertruppe, die ansonsten noch über Sturmboote für maximal acht Mann verfügt. Die wesentlich größeren Patrouillenboote "Niederösterreich" und "Oberst Brecht" werden für den Grenzschutz auf der Donau und der March, für den Objektschutz von Kraftwerken und Brücken sowie für sicherheits- und schifffahrtspolizeiliche Assistenzeinsätze verwendet. Auch bei Staatsbesuchen kommen die Schiffe zum Einsatz, um die hohen Gäste etwa nach Dürnstein zu fahren. Zu Zeiten des Kalten Krieges waren die Patrouillenboote auch gegen östliche Handelsschiffe im Einsatz, von denen aus Geheimdienstler illegal den Funkverkehr in Österreich abhorchten, vor allem während Manövern des Bundesheeres.
Dass die Donauflotte aus lediglich zwei Booten besteht, kann als typisch österreichisches Schicksal gelten: Ursprünglich geplant gewesen war der Aufbau von drei Staffeln zu je drei Booten, aus Kostengründen kam es dann nur zu einer einzigen Staffel mit zwei Booten.
Die "Niederösterreich" wurde 1970 in Dienst gestellt. Das Schiff ist 30 Meter lang, hat neun Mann Besatzung und erreicht eine Geschwindigkeit von 41 km/h. Die Motoren leisten zwei Mal 810 PS. Die Bewaffnung besteht aus einer Maschinenkanone, zwei Maschinengewehren, einem Panzerabwehrrohr und Werfern für Nebelgranaten. Die "Oberst Brecht" steht seit dem Jahr 1956 im Dienst und war bereits 1968 bei der Tschechenkrise im Alarmeinsatz. Sie ist zwölf Meter lang, hat fünf Mann Besatzung und eine Höchstgeschwindigkeit von 27 km/h.
Heeresreform: Einzige österreichische Marine-Kaserne wird 2007 geschlossen
ALEXANDER PURGERWIEN (SN). Am 1. November 1918 wurde die "Viribus Unitis", das Flaggschiff der österreichisch-ungarischen Marine, von italienischen Froschmännern versenkt. Einen ähnlichen Tiefschlag für das heimische Flottenwesen könnte das Jahr 2007 bringen, denn dann soll gemäß den Plänen zur Heeresreform die Tegetthoff-Kaserne in Klosterneuburg geschlossen werden. In dieser Kaserne an der Donau nördlich von Wien ist die gesamte österreichische Marine stationiert, nämlich alle beiden Boote.
Die Zukunft der beiden Patrouillenboote, der "Niederösterreich" und der "Oberst Brecht", ist damit ungewiss. Bis Herbst wollen die Heeresreformer im Verteidigungsministerium im Rahmen ihres "Masterplans" entscheiden, ob die Boote an einem anderen Standort weiter betrieben werden oder ob man die Marine auflässt. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnten stattdessen größere Sturmboote angeschafft werden, die auch für den Auslandseinsatz geeignet wären. Gegen eine Abschaffung der Donauflottille spricht allerdings, das beide Boote zuletzt mit erheblichen Mitteln generalüberholt wurden. Die Marine-Kaserne, benannt nach Admiral Wilhelm von Tegetthoff, dem Helden der Seeschlacht von Lissa, wird jedenfalls bis Ende 2007 verkauft, ebenso die benachbarte Magdeburg-Pionierkaserne.
Zwei Boote bildendie Donauflotte Organisatorisch sind die Patrouillenboote ein Bestandteil der Pioniertruppe, die ansonsten noch über Sturmboote für maximal acht Mann verfügt. Die wesentlich größeren Patrouillenboote "Niederösterreich" und "Oberst Brecht" werden für den Grenzschutz auf der Donau und der March, für den Objektschutz von Kraftwerken und Brücken sowie für sicherheits- und schifffahrtspolizeiliche Assistenzeinsätze verwendet. Auch bei Staatsbesuchen kommen die Schiffe zum Einsatz, um die hohen Gäste etwa nach Dürnstein zu fahren. Zu Zeiten des Kalten Krieges waren die Patrouillenboote auch gegen östliche Handelsschiffe im Einsatz, von denen aus Geheimdienstler illegal den Funkverkehr in Österreich abhorchten, vor allem während Manövern des Bundesheeres.
Dass die Donauflotte aus lediglich zwei Booten besteht, kann als typisch österreichisches Schicksal gelten: Ursprünglich geplant gewesen war der Aufbau von drei Staffeln zu je drei Booten, aus Kostengründen kam es dann nur zu einer einzigen Staffel mit zwei Booten.
Die "Niederösterreich" wurde 1970 in Dienst gestellt. Das Schiff ist 30 Meter lang, hat neun Mann Besatzung und erreicht eine Geschwindigkeit von 41 km/h. Die Motoren leisten zwei Mal 810 PS. Die Bewaffnung besteht aus einer Maschinenkanone, zwei Maschinengewehren, einem Panzerabwehrrohr und Werfern für Nebelgranaten. Die "Oberst Brecht" steht seit dem Jahr 1956 im Dienst und war bereits 1968 bei der Tschechenkrise im Alarmeinsatz. Sie ist zwölf Meter lang, hat fünf Mann Besatzung und eine Höchstgeschwindigkeit von 27 km/h.
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