Focke-Wulf Fw 190 als Langstreckenbegleitjäger?

Diskutiere Focke-Wulf Fw 190 als Langstreckenbegleitjäger? im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Moin! Hast Du die große Tabelle unter On big radials schon gefunden? Da steht das alles ganz ausführlich drin. Tschüs! Henning (HoHun)
HoHun

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Moin!

Danke für die Antworten. Ich bräuchte aber noch zwei Begriffe:

1. Die 1350 PS in Posting #50 sind was für eine Leistung?

2. Die 750 PS in Posting #52 sind was für eine Leistung?
Hast Du die große Tabelle unter On big radials schon gefunden? Da steht das alles ganz ausführlich drin.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
Doppelnik

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Moin!



Unter Vernachlässigung der auch von Dir genannten Effekte ist die maximale Reichweite tatsächlich unabhängig von der Flughöhe.

In jeder definierten Flughöhe kann ein Propellerflugzeug die Geschwindigkeit für die maximale Reichweite aber nicht frei wählen, sondern ist (primär) durch die Zelle auf einen bestimmten Wert festgelegt.

Dieser Wert liegt deutlich niedriger, als sie bei einem Düsenflugzeug mit derselben Zelle wäre, und für praxistaugliche Flugzeuge reden wir hier auch immer über ziemlich niedrige Geschwindigkeiten.

Tschüs!

Henning (HoHun)
diese Disskussion würde ich gerne unter dem Otto Celera thread weiterführen. Wenn deren Gleitzahl von 22:1 (ohne Propeller) realistisch ist und das Ding nicht viel mehr als 3,5 t wiegt, geht die Rechnung auf.
 

HolgerXX

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Hallo Henning,

die 750 PS nennen sich also "Sparleistung", unabhängig von der Geschwindigkeit, aber in unterschiedlichen Höhen. Die 1350 PS kann ich nicht finden, aber es gibt ähnliche Werte bei "Steig- und Kampfleistung".

Grüße, Holger
 
Doppelnik

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Besonders interesant finde ich dass die Werte für den Abgasschub angegeben sind, bei 600 km/h sind das rund 200 kW Vortriebsleistung!
 
HoHun

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Besonders interesant finde ich dass die Werte für den Abgasschub angegeben sind, bei 600 km/h sind das rund 200 kW Vortriebsleistung!
Ja, das ist schon eine Größenordung, die man bei Leistungsberechnungen nicht mehr vernachlässigen kann. Wenn Du den Wert mit der Leistung an der Propellerwelle vergleichen wolltest, würdest Du ihn sogar noch höher veranschlagen müssen, weil der Propellerwirkungsgrad ja < 1 ist.

Bei Höhenmotoren mit mechanischen Ladern wird der prozentuale Anteil des Strahlschubs auch immer wichtiger, weil der eben direkt von der indizierten Leistung abhängt, während der Propellerschub von der Bremsleistung abhängt ist, die ja um die in der Höhe ganz erhebliche Faktor der Laderantriebsleistung vermindert ist.

Bei Propellerturbinen gibt's den Begriff "Equivalent Shaft Horse Power", der versucht, Schub und Wellenleistung zu kombinieren, aber natürlich stimmt das immer nur für eine Fluggeschwindigkeit. Es gibt sicher einen Standard, um das zu errechnen, aber über den bin ich leider noch nie irgendwo gestolpert ...

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Mit zunehmender Höhe und bei einem konstanten Ladedruck, steht immer mehr Energie für den Strahlschub zur Verfügung, aber die Vortriebsenergie wird mit immer schlechtern Wirkungsgrad gewonnen, daher sind Turbomotoren mit zunehmender Flughöhe trotz größeren Abgasschubs der mechanisch aufgeladenen Motoren effizienter.
 
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Mit zunehmender Höhe und bei einem konstanten Ladedruck, steht immer mehr Energie für den Strahlschub zur Verfügung, aber die Vortriebsenergie wird mit immer schlechtern Wirkungsgrad gewonnen, daher sind Turbomotoren mit zunehmender Flughöhe trotz größeren Abgasschubs der mechanisch aufgeladenen Motoren effizienter.
So klar sind die Verhältnisse nicht ... in "Deutsche Flugmotore und Strahltriebwerke" von v. Gersdorff et al. ist eine Darstellung der DVL, auf der Reichweite und Vortriebsleistung von Motoren mit mechanischen Verdichtern den entsprechenden Werten mit Turboladern verglichen werden. In 6 km Höhe sind Motoren mit mechanischem Verdichter (und Strahldüsen) über 500 km/h überlegen, in 12 km sind Turbolader im gesamten Bereich überlegen (über 800 km/h allerdings nur noch knapp, aber das ist für Propellerflugzeuge auch schon sehr schnell).

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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In den Jagdflugzeugen ist es schwieriger Turbolader zu integrieren als in Bombern, ich glaube damals haben das nur die Amis gemacht (P47 P38...?). Turbolader haben gegenüber mechanischen Ladern natürlich noch den Vorteil, dass sie stufenlos in allen Höhen Arbeiten. Ich denke, dass war damals ein guter Ansatz für Langstreckenbegleitjäger gewesen, aber für die deutsche Rüstungsindustrie wären Turbolader schon aus Werkstoffgründen sicher keine gute Option gewesen.
 
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In den Jagdflugzeugen ist es schwieriger Turbolader zu integrieren als in Bombern, ich glaube damals haben das nur die Amis gemacht (P47 P38...?). Turbolader haben gegenüber mechanischen Ladern natürlich noch den Vorteil, dass sie stufenlos in allen Höhen Arbeiten. Ich denke, dass war damals ein guter Ansatz für Langstreckenbegleitjäger gewesen, aber für die deutsche Rüstungsindustrie wären Turbolader schon aus Werkstoffgründen sicher keine gute Option gewesen.
Naja, der Jäger mit der größten Reichweite war die mechanisch aufgeladene Merlin-Mustang. Die Fw 190C mit Turbolader hat's auch nicht so gebracht ...

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
Doppelnik

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Da gibt es von Greg ein Video zu, die P47 hätte durchaus als Begleitjäger getaugt, aber damals wollte man sich noch nicht von der Doktrin lösen, dass die Bomber sich selber verteidigen können und müssen. Erst nach dem Desaster in Schweinfurt wurde ein Strategiewechsel unvermeidbar und man, so Greg, konnte sich daraus winden, in dem man sagte man hätte auch die entsprechende P51 warten müssen.

Bei Begleitjägern fliegt man natürlich nur einen kleinen Teil der Mission mit hoher Leistung und nur dort in Kombination mit großen Höhen hat die Turboaufladung einen echten Vorteil. Die Bomber hingegen flogen die ganze Zeit mit sehr hoher Leistung (und langsamer), so dass Turboaufladungen da vorteilhafter waren. Der Platzbedarf der damaligen Turbolader war auch extrem, in eine Me/Bf109 hätte man das niemals unterbringen können (oder doch?).
 
HoHun

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Da gibt es von Greg ein Video zu, die P47 hätte durchaus als Begleitjäger getaugt, aber damals wollte man sich noch nicht von der Doktrin lösen, dass die Bomber sich selber verteidigen können und müssen. Erst nach dem Desaster in Schweinfurt wurde ein Strategiewechsel unvermeidbar und man, so Greg, konnte sich daraus winden, in dem man sagte man hätte auch die entsprechende P51 warten müssen.
Naja, Greg ... die USAAF hatte schon lange den Bedarf an Begleitjägern erkannt und daher bereits 1942 die P-75 in Auftrag gegeben. Und am ersten Angriff auf Schweinfurt waren sogar mehr alliierte Jäger beteiligt als Bomber ... nur, daß die Jäger nicht die Reichweite hatten, um die Bomber wirksam zu schützen.

Turbolader in Begleitjägern waren eher bei Teillast wirtschaftlicher als mechanisch angetriebene Lader, weil bei der niedrigeren Fluggeschwindigkeit im Reiseflug der Abgasstrahl nicht so viel Leistung brachte. Siehe "Deutsche Flugmotore und Strahltriebwerke" von v. Gersdorff et al., altbekannte DVL-Darstellung.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
Doppelnik

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Der Abgasstrahl bring nicht so viel Leistung zurück, wie der Verdichter auffrisst, daher ist man trotz fehlenden Abgasschubs mit niedrigeren Ladedrücken sparsamer unterwegs.

Ist jetzt ne andere Disskussion, aber die P47 hätte laut seiner recht plausiblen Dokumentation mit Zusatztanks durchaus die nötige Reichweite gehabt, diese wurden aber nicht eingesetzt.
 
Pandorum

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Doppelreiter sollen nur 1,5 km/h Geschwindigkeitsverlust bringen. Ein Reiter auf einer Tragfläche nur 1 km/h.
Würde man nicht glauben, wenn man diese doch recht großen Behälter mit entsprechend großem Profilwiderstand sieht.
Weiß jemand was über die aerodynamische Eigenschaften dieser Form?
 
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Focke-Wulf Fw 190 als Langstreckenbegleitjäger?

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