Mi-10K in der DDR
Meines Wissens gab es zwei Einsätze von Mi-10K in der DDR. Im Herbst 1979 und im Jahr 1988. Der Erste Einsatz diente u.a. zur Erprobung von Großhubschraubern beim Bau von Energiefernleitungen. Bereits seit 1977 wurden für diesen Zweck INTERFLUG Mi-8 eingesetzt. Diese konnten jedoch nur Lasten bis 2,5t transportieren bzw. komplette Masten bis zu 4,5t mittels Kippgelenke aufrichten. Der Mi-10K bewältigte dagegen Lasten bis zu 11t.
Bei Wolmirstedt (nähe Magdeburg) und Delitzsch (nähe Leipzig) richtete die Mi-10K CCCP-04132 insgesamt 89 Masten für eine 380-kV-Leitung auf und bewältigte Lasten bis zu 8,5t. Die Höhe der Masten betrug dabei 57 bis 62 m. Ihre Aufrichtung erfolgte mittels Kippgelenke, die an zwei Eckpunkten der Fundamente befestigt waren. Für das Aufrichten der Hochspannungsmasten benötigte die Mi-10K lediglich 40 bis 80 Sekunden.
Im Thüringer Wald wurden insgesamt 108 Masten für 110-kV-Leitungen errichtet. Die Masten waren zuvor an Vormontageplätzen zusammengesetzt worden. Aus der Standschwebe heraus stellte der Mi-10K diese dann direkt auf das Fundament. Masten die die Außentraglast des Mi-10K überschritten, wurden in zwei Segmenten montiert.
Für den Bau weiterer 110 bis 380 KV Leitungen wurde 1988 durch den VEB Energiebau Dresden in Zusammenarbeit mit dem Interflug-Betrieb „Fernerkundung, Industrie- und Forschungsflug“, erneut eine Mi-10K von der Aeroflot gechartert. Das Chartervolumen lag bei 800 Flugstunden. Die Arbeiten für den Bau der Energieleitungen waren von März bis Oktober 1988 vorgesehen.
Am 11. März 1988 landete die Mi-10K CCCP-04135 aus der damaligen Sowjetunion kommend in Berlin-Schönefeld. Die Arbeiten begannen am 16. März im Raum Prenzlau-Pasewalk, nordöstlich von Berlin, und dauerten bis 20. April. Im Anschluss verlegte die Mi-10K in den Raum Erfurt für den Bau der Trasse von Vieselbach (Erfurt) nach Wolkramshausen (nähe Nordhausen).
Zum Foto: Mi-10K CCCP-04135 am 20. März 1988 in SXF