Ich sehe noch ein weiteres Problem: man will immer alles, das Beste, alleine und sofort ... kann aber schlicht nicht (aus nun wieder unterschiedlichen Gründen) und somit sehe ich die indische Luftfahrtindustrie im Moment in einer ganz ähnlichen Situation wie in China zwischen 1965 und 1985 auch wenn der politische Hintergrund anders ist. Da gab es auch reihenweise ehrgeizigste Projekte, politisch gefördert - vor allem aber gefordert - mit Leistungsanforderungen der LW ganz oben, um ja mit den Großen mitmischen zu können. Die Industrie dagegen, die Fertigungstechniken der Produktionsstätten, die ganze Infrastruktur und vielmehr der Ansatz "in den Köpfen" ... und nicht passt.
kaum waren die Ingenieure am Werkeln, wurde Anforderungen revidiert, politische Vorgaben verändert ... in meinen Augen ist das LCA Tejas Programm ein Paradebeispiel für dieses Trauerspiel: eigener Entwurf, günstig, klein, universell einsetzbar, eigene Systeme, eigener Antrieb ... und dann noch gleich in einer Trägerversion dazu; schlicht die eierlegende Wollmilchsau.
Und kaum flogen die Demonstratoren (nach schon da endlosen Verzögerungen), wurde erneut revidiert und überarbeitet- was ja erfahrungsgemäß nie zur Beschleunigung eines Projektes führt - wieder getestet, neue Probleme gefunden .... usw. Im Zwischenergebnis haben wir nun wieviele wirklich unterschiedliche Modelle?
- LCA-TD und evtl die PV im üblichen Rahmen variierend
- LCA Mk. 1 LSP
- LCA Mk. 1 Trainer
- LCA-N Prototypen Einsitzer und
- LCA-N Trainer
... projektiert:
- LCA Mk. 1A
- LCA Mk. 2 ??
- LCA Trainer Mk.1A oder gar 2 ??
- LCA-N Mk. 2 Einsitzer ?? und
- LCA-N Mk. 2 Trainer ??
Und genauso läuft es mit dem MMRCA/Rafale-Programm, der T50-I, ....
Solange da nicht wirklich entschieden wird, wir investieren ganz groß, das wird Jahrzehnte dauern und erstmal kaum sichtbare Erfolge bringen, wird sich da schlicht nichts ändern.
Deino