AW: LTG 62 muss zeitweilig den Flugbetrieb einstellen
Das ist mittlerweile völlige Normalität.
In Penzig landeten "ausserhalb der Bürozeiten" ankommende Transalls schon vor vielen Jahren in München, weil in Penzing keine Feuerwehr mehr im Dienst war. In den letzten Jahren ist der "reguläre" Ausweichlandeplatz primär Memmingen, weil dort die Lande- und Parkgebühren günstiger sind.
Der Hintergrund ist einfach zu erklären. In den Jahren 2000 und 2003 fällte der EuGH Grundsatzurteile, bei denen es um die Bereitschaftszeiten von Ärzten ging.
Daraufhin wurde das deutsche Arbeitszeitrechtsgesetz geändert, so dass schon seit 1. Januar 2004 Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit gelten. Diese müssen mit Freizeit ausgeglichen werden und können nicht ausschließlich als bezahlte Überstunden über das Gehalt ausgeglichen werden.
Das Arbeitszeitrechtsgesetz gilt dummerweise nicht nur für Ärzte, sondern für alle Arbeitnehmer, also auch Feuerwehrleute.
Das hat die Bundeswehr geflissentlich ignoriert. Die Zahl der Feuerwehrleute wurde nicht erhöht und wenn diese im Freizeitausgleich sind, sind schlichtweg nicht mehr genügend anwesend, um Flugbetrieb durchführen zu dürfen.
Soweit mir bekannt ist, gibt es bei den Fliegerhorsten nur noch in Neuburg, Köln-Wahn und Wittmund ausreichend Feuerwehr, um ganzjährig, rund um die Uhr Flugdienst durchführen zu können. Ob das in Wittmund aktuell auch noch so ist, oder temporär nach Nörvenich umgezogen wurde, weiß ich nicht.
Das "Feuerwehrproblem" feiert somit am 1. Januar 2014 bereits 10-jähriges "Dienstjubiläum"...