Ich habe jahrelang mit einem Asthmatiker im gleichen Büro gearbeitet, was da im Notfall zu tun ist und was einer derart betroffenen Person dann noch möglich ist, weiß ich recht genau. Sollte ein Mensch/Passagier einen Asthmaanfall erleiden, wird dies nicht mit einem Gang an die Frischluft kuriert, sondern es ist die Gabe bronchialerweiternder Medikamente und Alarmierung eines Arztes notwendig. Solche Personen sind dann körperlich nicht mehr in der Lage sich laut schimpfend mit ihrem Handgepäck an anderen Passagieren vorbeizudrängen, den Notausgang zu öffnen und sich mit den Worten " I'm going via the wing" aus dem Notausgang hinaus auf den Flügel zu begeben, dort mit ihrem Handgepäck zu sitzen und aus voller Lunge schreiend mit den Bodenpersonal zu diskutieren. Der Passagier, 57 Jahre alt und aus Polen, hat auch in der anschließenden Diskussion mit den Piloten keinen Notfall angeführt, sondern nur seiner Verärgerung über die insgesamt 1,5 Stunden Verspätung Luft gemacht. Darum hat ihn auch nicht der Notarzt, sondern die Polizei in Empfang genommen. Von einem möglichen Asthmaanfall scheint nur sein Sitznachbar gegenüber der Presse gesprochen zu haben, die spanische Polizei hat dies nicht bestätigt.
Hier lag Verärgerung und Ungeduld vor. Dies führt oftmals zu Kurzschlusshandlungen, aber nicht zu einem Notfall. Freitag muss er sich wohl vor einem spanischen Schnellgericht für seine Handlung verantworten.