Tankerdeal, oder der neue Tanker KC-X für die USAF

Diskutiere Tankerdeal, oder der neue Tanker KC-X für die USAF im US-Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Amerikaner schließen Airbus aus 23. Mai 2005 Der Streitkräfteausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses will die EADS-Tochter Airbus von...
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Amerikaner schließen Airbus aus
23. Mai 2005 Der Streitkräfteausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses will die EADS-Tochter Airbus von einem Rüstungsauftrag für ein neues Tankflugzeug ausschließen.

Der Ausschuß hat das Gesetz über den Verteidigungshaushalt 2006 mit einem Zusatz ergänzt, wonach das Pentagon keine Neuaufträge an ein ausländisches Unternehmen vergeben darf, das in einen Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten verstrickt ist. Das trifft auf Airbus zu. Bei dem Auftrag über 100 Tankflugzeuge für die US Air Force im Volumen von bis zu 23 Milliarden Dollar geht es für Airbus auch um den Einstieg ins amerikanische Rüstungsgeschäft.

Schutz für die heimische Boeing

Im Streitkräfteausschuß haben sich damit offenbar diejenigen durchgesetzt, die Boeing vor ausländischer Konkurrenz schützen wollen. Der demokratische Kongressabgeordnete Rick Larsen erklärte am Wochenende, die Air Force brauche neue Tankflugzeuge, und Boeing sollte sie bauen. Das Haushaltsgesetz 2006 komme dem Ziel einen Schritt näher. Senator John McCain, der ein bereits geschnürtes Tankflugzeug-Auftragspaket für Boeing zum Scheitern gebracht hatte, scheint mit seiner Forderung nach einem offenen Wettbewerb bei dem Rüstungsprojekt offenbar doch den Kürzeren zu ziehen.

EADS rechnet sich trotz des Beschlusses des Repräsentantenhauses weiter gute Chancen aus, für einen Milliardenauftrag mitbieten zu können. EADS gehe davon aus, daß der entsprechende Passus im weiteren Gesetzgebungsverfahren keinen Bestand haben werde, sagte ein Sprecher des Konzerns. Die EADS schaffe mit ihrem Angebot Vorteile für die amerikanischen Streitkräfte und Steuerzahler.

Streit um staatliche Beihilfen

Hintergrund der Auseinandersetzung um den Auftrag ist auch ein Streit zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union vor der Welthandelsorganisation (WTO). Dort hat die amerikanische Regierung im vergangenen Jahr Beschwerde wegen der Beihilfen für Airbus bei der Entwicklung neuer Flugzeuge eingelegt. Im Gegenzug verlangt die EU, daß Amerika indirekte Hilfen für Boeing einstellt. Die Anträge von Airbus auf Länderbeihilfen bei der Entwicklung ihres neuen Verkehrsflugzeuges A350 - ein Konkurrent für die Boeing 787 - ist Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Airbus zugunsten von Boeing bei dem Tankflugzeug-Auftrag ausgrenzen wollen.

Der EADS-Sprecher bekräftigte, Boeing erhalte jährlich vermutlich Hilfen von zwei Milliarden Dollar, die nicht rückzahlbar seien. Airbus hingegen müsse alle staatlichen Zahlungen zurückzahlen.


Text: FAZ.NET mit Material von Dow Jones, Reuters
 
Birdy

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... und wen wundert dies? Ist doch logisch und ist nicht von gestern!! In frühreren Zeiten war der "Bananen-Krieg" und später den "Stahl-Krieg". Heute ist dieses Geschäft dran.... . Die Amerikaner versuchen alles und auf allen Wegen die einheimische Industrie zu schützen. Umso mehr, wenn ein derartiger Konkurrent, wie Airbus, sich am amerikanischen Rüstungsmarkt dran macht.
 
muermel

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hey, die amis dürfen das doch. die dürfen doch eh alles.
dieses feigen säcke...durch solche gesetze subventionieren die boeing doch genauso, wie die EU airbus bezuschusst. und dann bei der wto noch die klappe wer weiss wie weit ausfreissen. die merken gerade, das ihnen im zivilgeschäft die felle wegschwimmen und versuchen jetzt im (sehr lukrativen) US-Rüstungsgeschäft durch solche sachen ihre quasi monopolstellung zu schützen.

globalisierung, da lachen ja die hühner... :mad:

lg
 
ramier

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muermel schrieb:
hey, die amis dürfen das doch. die dürfen doch eh alles.
dieses feigen säcke...durch solche gesetze subventionieren die boeing doch genauso, wie die EU airbus bezuschusst. und dann bei der wto noch die klappe wer weiss wie weit ausfreissen. die merken gerade, das ihnen im zivilgeschäft die felle wegschwimmen und versuchen jetzt im (sehr lukrativen) US-Rüstungsgeschäft durch solche sachen ihre quasi monopolstellung zu schützen.

globalisierung, da lachen ja die hühner... :mad:

lg
Dies soll jetzt nicht wertend sein aber : Bei welchen größeren Rüstungsgeschäften in Deutschland oder Frankreich hätten denn die USA eine wirkliche Chance gehabt einen Auftrag zu bekommen (Eurofighter, Rafale, A400M, Tiger, NH 90, EC 155 beim BGS etc....). Frankreich und Deutschland wollen einerseits auch gegen den amerikanischen Lobbyismus vorgehen und weitesgehend auf die eigene Industrie zurückgreifen, sie machen es aber nicht so offensichtlich wie die Amerikaner.
 

juky0

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das ist schon ein heikles thema. sicher wollen die amis versuchen die arbeit im eigenen land zu halten.

aber das ist nur auf zeit so. irgendwann sind die hundert dinger gebaut und dann ist sense.

und dann kann es teuer werden für die steuerzahler. möglicherweise ist die 767 in der unterhaltung teurer wie der airbus. kann ich nicht beurteilen, kenn mich im tankerbereich nicht so aus.

aber wenn es so sein sollte, muß die amerikanische bevölkerung doch endlich mal wach werden und sehen wie viel sie jährlich dafür bezahlt.

ich denke, man sollte das in der unterhaltung günstigere vorziehen. wenn es nun die 767 sein sollte, find ich es okay, wobei ich mir das nicht so recht vorstellen kann.

genauso denke ich auch beim neuen A400M oder dem eurofighter. es gibt doch genügend transporter und europäische flieger. wenn sich aber die investitionen lohnen, okay!
 
ramier

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juky0 schrieb:
ich denke, man sollte das in der unterhaltung günstigere vorziehen. wenn es nun die 767 sein sollte, find ich es okay, wobei ich mir das nicht so recht vorstellen kann.

genauso denke ich auch beim neuen A400M oder dem eurofighter. es gibt doch genügend transporter und europäische flieger. wenn sich aber die investitionen lohnen, okay!
Die 767 verbraucht weniger Sprit als der A330 ist dafür aber wesentlich kleiner.
Die Größe ist wohl auch ein Vorteil, den die 767 Befürworter für sich beanspruchen, die KC 767 -die auf der 767-200ER basieren soll passt in die Hangars der KC 135, während die Hangar für den KC 330 völlig neu gebaut werden müssten.
 

juky0

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okay, wieder was dazugelernt!
da bin ich mal gespannt, wie sie sich entscheiden werden.
 
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Ob sich die Eurofigheranschaffung rentiert hat, glaub ich also kein Bisschen !
 

schrammi

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F-15E schrieb:
Ob sich die Eurofigheranschaffung rentiert hat, glaub ich also kein Bisschen !
Mmh, mir fehlt jetzt irgendwie der Zusammenhang zum Thema. Habe ich was überlesen?
 

hoffie

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Tankerdeal

Was ist so verkehrt dran wenn die den Auftrag im eigenen Land halten wollen-
sollen die unsere Arbeitslosen wegbringen und im eigenen Land neue schaffen?
Ich denke das Prinzip funktioniert nur bei uns in Deutschland, angefangen in den Kommunen die Auftraege lieber an Auswaertige Firmen vergeben und beim
Bund dem es lieber ist wenn in Lettland die Leute arbeiten koennen und sich
unserem Standard anpassen koennen - da finde ich es gut einen so
grossen Auftrag im Land zuhalten wobei bei einem Auftrag fuer AirBus
wir doch die Subventionen zahlen und die Verluste uebernehmen muessten.
Man hat doch auch schon gemunkelt das man den Tanker in USA,
im Staate Washington bauen wollte!

hoffie :FFTeufel:
 
ramier

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hoffie schrieb:
.
Man hat doch auch schon gemunkelt das man den Tanker in USA,
im Staate Washington bauen wollte!

hoffie :FFTeufel:
Wollte ist zu viel, man muss vielmehr in den USA bauen um den Auftrag zu kriegen ob Washington oder ein anderer Staat ist noch nicht geklärt.
Washington bietet sich an, da viele Fachkräfte bereits vor Ort sind.
 
Schorsch

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Das mit Washington wäre natürlich ein ganz geschickter Zug gewesen. Schließlich wird viel Lobbyismus im Senat und im Abgeordnetenhaus von den lokalen Volksvertretern betrieben. Man hätte so dem stärksten Befürworter einer Boeing-Lösung (den Abgeordneten aus Washington) den Wind aus den Segeln genommen.

Allerdings halte ich es für falsch, den Amis schlimme Dinge zu unterstellen, weil sie ein eigenes Produkt kaufen. Das macht jeder so und es macht eigentlich auch Sinn, um Verkäufe ins Ausland zu stimulieren. Wenn anschließend keine Sau was kauft (Hallo, Franzosen, schon ne Rafale verkauft?) ist es natürlich ein Schuss in den Ofen. (@F-15E: Das wolltest Du in Deinem abgebrochenem Posting wohl ausdrücken, oder?)

Aber der Boeing-Deal hat einige nicht von der Hand zu weisende Vorteile:
- Die Hangars! (kosten im Zweifelsfall nicht viel und müßten nach 40 Jahren Einsatzzeit wohl eh mal renoviert werden ;) )
- Die ganze Fertigungslinie für sich, schließlich ist die B-767(zivil) tot!
- Billig weil komplett abbezahlt.
- Die Finanzierung von Airbus ist wirklich in mancher Hinsicht in Anbetracht der bestehenden Handelsverträge anzweifelbar.
- Das bisschen mehr Spritverbrauch tut auch nicht so weh.
- Die B-767(militär) könnte sich ganz gut verkaufen, speziell wenn Boieng das Ding im Discount-Preis abgibt.
 
Zuletzt bearbeitet:

n/a

Guest
@ Schorsch:

Dem kann ich mich nur anschließen.

Ich denke, es sprechen im Falle der USAF mehr Argumente für eine "KC-767" als für eine "KC-330". Bei anderen Luftwaffen sieht das wieder anders aus.
 
ramier

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@ Schorsch

sehr schlüssige argumentation. respekt... :TOP:

finds nur seltsam, das so viel "EU-Staaten" und welche die es werden wollen amerikanische fighter fliegen.... so schlecht sind die europäischen jets ja nicht... :?! da müsste man mehr an einem strang ziehen in der EU.

vlg
 
Schorsch

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muermel schrieb:
finds nur seltsam, das so viel "EU-Staaten" und welche die es werden wollen amerikanische fighter fliegen.... so schlecht sind die europäischen jets ja nicht... :?! da müsste man mehr an einem strang ziehen in der EU.
Obwohl ein vielschichtiges Thema, würde ich den Haupteinflussfaktor mal so beschreiben: Geld.

Und: Im Zweifelsfall ist der polnischen Regierung das Wohl der deutschen L+R-Industrie reichlich egal. Agrarsubventionen an Eurofighter-Deals zu knüpfen wäre nachtürlich klassische Hegemonialpolitik, und genau davon wollen wir ja weg in Europa.
 
muermel

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tja, es geht wohl immer um geld oder?

anscheinend sind die amis da etwas schlauer, was die vermarktung ihrerer jets angeht. naja, man kann es den polen nicht verübeln das sie das angebot annehmen wo sie (von der kohle her) das meisste von haben.

vlg
 

beistrich

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bei der Größte sehe ich die Vorteile eher beim A330: größere Rumpfdurchmesser und größere Nutzlast. Wirtschaftlich ist ja die Endfertigung (oder min. Umrüstung) in der USA auch nicht schlecht. Noch dazu wird es sicher Gegengeschäfte auch geben.
 
Schorsch

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Nun, für Boeing hieße es aber Schließung der Endlinie der B-767. Meine Aussage ist, dass das Produkt für die USAF mehr oder weniger einerlei ist.

Wenn man sich mal vorstellt, ein ähnlicher Wettbewerb fände in Deutschland statt, dann würde man zurecht die Leute verhauen, die auf einmal ein amerikanisches Flugzeug einem europäischen vorziehen, obwohl es keine wirklich großartigen operativen und wirtschaftlichen Vorteile bietet.

Und größerer Rumpfdurchmesser: Der Rumpf ist eh nicht komplett mit Kraftstoff betankt. Der A-330/B-767 bekommt dicke Tanks in den Frachträumen und eventuell noch einen in Teilen des Rumpfs. Aber es handelt sich definitiv nicht um eine Volumenproblem.
 

beistrich

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Sicher wird die USAF allein schon wegen des Images Boeing kaufen.

Ich dachte beim Rumpfdurchmesser nicht an den Treibstoff sondern an die Fracht (Paletten).
 
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