In Eppendorf war weder ein Flugplatz noch eine Raketenbasis.Es gab eine Reihe von Planspielen, dort, einen völlig neuen modernen Flugplatz zu errichten, die alle mangels Geld scheiterten.
Ziel wäre es gewesen, endlich im Süden der DDR Kampfflugzeuge stationieren zu können, um die Möglichkeiten des Zusammenwirkens mit der tschechischen Armee zu verbessern.
Dann kam sozusagen die Notlösung, um den Standort nicht verfallen zu lassen.
Es handelte sich um die von Bautzen nach Eppendorf verlegte SGVE-15, Sauerstoffgewinnungs,-und Versorgungseinheit, die der Offziershochschule der LSK/LV unterstellt war. Davon gab es noch zwei weitere jeweils in Neubrandenburg und in Preschen(Groß-Schacksdorf), den jeweiligen Luftverteidigungsdivisionen unterstellt.
Die Einheiten waren mit einer transportablen Luftzerlegungsanlage AKDS-70 m und entsprechender Zusatztechnik ausgestattet, um jederzeit von diesen Standorten aus die Versorgung mit Flüssigsauerstoff und Flüssigstickstoff sicherzustellen. Anfang der 80iger Jahre stieg der Bedarf stark an, durch die Einführung neuer Flugzeugtechnik, Stickstoff wurde nicht nur für die Hydrauliksysteme der Flugzeuge sondern auch für die Kühlung der Infrarotzielsuchköpfe der Raketen benötigt, die damit verbundenen Qualitätsanforderungen forderten zunehmend eine kompliziertere Logistik.
Von den Produktiuonsstandorten (die Einheiten konnten praktisch überall produzieren) wurde mit LKW mit Flüssigasbehälter dann der Sauerstoff oder Stickstoff zu den Flugplätzen gefahren bzw. die Fliegertechn. Battalione holten die Gase am Produktionsstandort ab. Ab etwa 1982 wurde aber der Dieseltreibstoff (das Stromaggregat mit einer Leistung von 200 kw brauchte immerhin etwa 60 l Diesel/Stunde) zum Kostenfaktor, deshalb wurden dann Stromversorgungsgeräte mit Gasturbinen eingesetzt, die mit TS-1 (Flugzeugturbinenkraftstoff) betrieben wurden, der reichlich zur Verfügung stand, aber auch die Netzstromverorgung, es mussten in der Summe mindestens 220 kw Leistung bereit stehen, gewann immer mehr an Bedeutung.
Die SGVE waren recht kleine Einheiten mit 2 Offizieren und 13 Unteroffizieren, Personalmangel führte aber dazu, dass auch Soldaten ausgebildet und eingesetzt wurden.
Der auf den Bildern gezeigte Lagerbunker wurde lange vor der Verlegung der SGVE dort gebaut, ursprünglich sollten mehrere dort entstehen, aber aus Kostengründen wurde nur einer gebaut. Er diente zur sicheren Unterbringung der Luftzerlegungsanlage.
diese Ausführungen sind ja fast korrekt. Aber woher kommt das wissen?
Hat da jemand in Eppendorf gedient?
Wäre ja mal interessant.
leno
Major Wunderlich stimmt, Stellvertreter war Leutnant Thomas Heinlein, der 1985 die Einheit übernahm, dann aber abgelöst wurde durch OSL Weisheit oder weishaupt, genau weiss ich es nicht mehr.
Schon seit ein einiger Zeit verfolge ich im Forum die verschiedenen Beiträge zur Militäreinrichtung Eppendorf. Da ich dort selber in der Zeit von 1981-86 gedient habe, kann ich Euch allen vielleicht zu diesem Thema und Euren Fragen Antworten geben...
Absolut korrekt!!!!
Nur Bremsen mussten nicht mit Stickstoff gekühlt werden ist aber eher unwichtig.