AW: Bücher von Yefim Gordon
Ich denke, hier geht die Kritik eher in Richtung der Art und Weise wie er zu den Inhalten gekommen ist, als gegen die Glaubwürdigkeit der Inhalte. Sie sind dadurch in Teilen fehlerhaft, weil er anscheinend nicht selbst recherchiert um diese zu verbessern. Aber grundlegend alles falsch ist es nicht. Man kann also die Bücher behalten.
Lieber ‚Xena‘, ich nehme dem
nach an, dass dies im Ironiemodus geschrieben wurde, sonst könnte ja noch jemand auf falsche Ideen kommen. … was wird dadurch aber besser ???? Seine Heiligkeit recherchiert nicht richtig, aber schuld sind die anderen und weil doch noch was Richtiges dabei ist – für das natürlich er verantwortlich ist – ist dann ist das Buch gut ??
Und nochmals NEIN, es geht hier wirklich kaum noch um das WIE, sondern um das WAS !
Außerdem, nur weil Yefim einen bestimmten Markt beherrscht, muss das nicht heißen, dass man da nicht mehr dagegen ankommen kann. Man muss nur bessere Bücher schreiben. Anscheinend sollte das kein Problem sein, was man hier so liest. Viele wissen ja wo Yefim Fehler gemacht hat, also wissen sie ja wie man es machen kann. Also macht mal!
Da muss ich Dir jetzt ganz heftig wiedersprechen, denn entweder kennst Du die Branche kaum oder diese Annahme ist schlicht naiv, auch wenn ‚Peter Wimpsey‘ das System Y.G. schon sehr treffend erklärt hat.
Was Du nämlich unterscheiden musst ist a) das bessere Buch schreiben und b) dieses Buch dann auch zu veröffentlichen sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe.
Offen gestanden nach Yefims beiden China-Büchern – und die Kritikpunkte kannst Du gerne nachlesen – war dies mit tatsächlich ein Ansporn, es besser zu machen. Zum Glück hat mich bei dem nun erschienenen Buch ‘Dragon’s Wings‘ Tony Buttler an die Hand genommen – damals noch unter dem Titel ‘Chinese Secret Projects‘ – und dem Verlag Ian Allan vorgestellt, aber selbst mit ihm als Zugpferd kannst Du Dir kaum vorstellen, wie zögerlich der Verlag war, wie oft ich mir habe anhören müssen, ob das überhaupt machbar sei, nachdem Y.G. doch bereits über dieses Thema publiziert hat, dass dies Buch quasi als mein Erstlingswerk auf keinen Fall umfangreicher sein dürfte als sein Buch, dass sie Auswahl der Fotos erst zu wenige, dann von zu schlechter Qualität seien oder ich ja gar keine Seitenprofile darin enthalten hätte. Insgesamt fast 5 Jahre hat dieses Zusammentragen und Vergleichen nun gedauert.
Auf die Frage – inzwischen war ja das andere Buch mit Harpia bereits fertig (Harpia ist halt ebbes schneller als I.A. und dort hat der Verlag quasi alle Kosten übernommen), so dass es endlich etwas an Fahrt gewann – wer denn diese Profile bezahlen sollte, meinte I.A. nur, dass dies schlicht eine Sache des Autors sei … und wenn Du schon mal bei Grafikern nachgefragt hast, was so ein Profil kostet, dann verschlägt’s Dir schon den Atem. Zum Glück hatte ich ein paar gnädige Helfer in China, Belgien oder auch hier aus dem Forum gefunden, die bezahlbare Preise verlangt haben, aber insgesamt hat mich diese Buch alleine für Fotos und Grafiken mehr als 2000,- € gekostet.
Der Spaß ging aber dann damit weiter, dass sich der Verlag im ersten pdf zur Durchsicht aufgrund der „Bildproblematik“ dazu entschieden hat, den Umfang von 224 auf 192 Seiten zu reduzieren … was wiederum einiges an Erklärungen und Arbeit gekostet hat, am Ende auf das fertige Buch zu kommen, wie es nun ist. Und kaum war es raus, sind die ersten Kommentare in verschiedenen Foren – wie auch in der ersten Kritik bei Amazon – dass im Vergleich zu anderen Büchern zum selben Thema die Fotos zu klein seinen oder es weniger seien als bei … !!! und außerdem hat doch Y.G. geschrieben.
Ach, in der englischen Literatur gibt es doch zig Bücher zum gleichen Thema. Natürlich, wenn man nur aufs Geld schielt, dann macht man als braver Schwabe eine Rechnung auf, wie groß der Markt ist und wie viel der Durchschnittskunde für Bücher ausgibt usw. Ich habe englisch sprachige Autoren bisher als risikofreudig kennen gelernt. Ganz nach dem Motto, der Bessere gewinnt.
Wieder falsch … wie gerade von ‚Hagewi‘ beschrieben ist der Markt bei solchen Themen dicht.
Offen gestanden habe ich zum Glück einen sehr guten Job, der dies finanziell zuließ und noch viel wichtiger, eine mehr als geduldige Frau, die bereit war, mich diese Leidenschaft ausleben zu lassen, auch diese Kosten mitzutragen oder sie zumindest zuzulassen. Wenn das aber jemand ist, der solche Bücher als seine Haupteinnahmequelle schreibt, der bei generell schlechter werdender Wirtschaftslage auf gute Verkaufszahlen angewiesen ist und für den dies nicht nur eine Leidenschaft ist, so dass man mal eben diese Summe aufbringen kann, dann wäre dieses Buch nie so entstanden.
Ich denke bei einer durchschnittlichen Auflage werde ich wohl erst nach der 4. Auflage so halbwegs in die schwarzen Zahlen kommen, denn Tony erhält ja auch noch seinen Anteil vom Pandabären. Ist halt ein teures Hobby, aber so viel zum Thema, dann schreibt doch mal so einfach !
Ich hoffe, dass dieser sicherlich zu lange Beitrag nicht wieder als „dumpfer Beißreflex“ gegen Y.G. verstanden wird oder als Arroganz ausgelegt wird. Nur, es so darzutellen, ein Buch zu schreiben hätte in erster Linie was mit Risikobereitschaft zu tun im Sinne von „möge der Bessere gewinnen“ oder überspitzt ausgedrückt "die Autoren sind schuld !" ist schlicht naiv.
Es ist sehr wohl ein Risiko aber nicht, das Risiko oder die Angst vor Vergleich, sondern schlicht wirtschaftliche Überlegungen entweder der Verlage oder der Autoren. Und daher wie gesagt ist es unter diesem Gesichtspunkt doppelt ärgerlich, wenn so viele vermeidbare Fehler drin sind.
Schönen abend noch,
Deino