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Astronaut
Die ganze Geschichte, soweit ich mich erinnern kann war so, dass Österreich ursprünglich 24 Eurofighter der Tranche 1 bestellen wollte. Dann kam das Jahrhunderthochwasser und es musste überall eingespart werden. Daher wurde die Stückzahl der Eurofighter von 24 auf 18 reduziert. Wobei Österreich meines Wissens nach, dann keine Eurofighter einer bestimmten Tranche bestellt hat, sondern Eurofighter mit bestimmten Fähigkeiten, die aber damals nur die T2 erfüllen konnten!Stimmt das wirklich so, dass es nur um Einsparungen ging beim Wechsel von T2 auf T1? Oder war es nicht eher so, dass einerseits die T2 nochmals deutlich teurer als bei der Bestellung geworden wären und zweitens die vereinbarten Lieferzeiten für die T2 nicht hätten eingehalten werden können, was zu Schwierigkeiten mit der Einsatzfähigkeit der alten Draken geführt hätte.
Meines Wissens ist der Kompromiss zwischen Österreich und EADS vorallem aus dem Grunde zustande gekommen, weil die Österreicher nicht willens waren die Preissteigerungen des EF und die Lieferverzögerung des EF (also das typische Geschäftsgebaren der Militärbranche von EADS) zu akzeptieren!?
Da damals schon klar war, dass es keine pünktliche Auslieferung der T2 geben kann, wurde vereinbart, dass die ersten 6 Eurofighter als T1 ausgeliefert und für das 400 Stundenservice nach Manching kommen sollen, um dann auch auf T2, auf Kosten von EADS, umgebaut zu werden!
Da aber Österreich laut Vertrag 18 baugleiche Eurofighter gekauft hat, war fraglich ob das mit einem Umbau überhaupt möglich war. Gerüchten nach, hätte EADS wahrscheinlich 6 weitere T2 liefern müssen!
Der Kompromiss ist mit Sicherheit nicht wegen der zu befürchtenden Preissteigerung zustande gekommen, denn Österreich hat ursprünglich sehr gut verhandelt und hätte angeblich die T2 günstiger bekommen als die Herstellerländer, da EADS anscheinend unbedingt den ersten Exportauftrag einfahren wollte! Weiters war eine Pönale für verspätete Auslieferung ausverhandelt –auf die Darabos verzichtet hat- und die – laut eines höheren EADS Mitarbeiters, in Farnborough 2008- wahrscheinlich weit höher ausgefallen wäre, als die 200 Mio. Euro die Darabos mit seinem Vergleich eingespart hat!
Die Schwierigkeiten mit der Einsatzfähigkeit der Draken hat so oder so gegeben. Es wurden ja nicht zum Spaß 12 F-5 Tiger von der Schweiz für 4 Jahre geleast und dass Österreich die Option für ein 5. Jahr nicht ziehen konnte, hat uns damals auch Darabos verhaut.
Warum ist jetzt der Vergleich zu Stande gekommen!
Die Eurofighter wurden von einer ÖVP/ FPÖ Regierung gekauft und waren vom ersten Tag an in der Schusslinie der Opposition und der Medien. Der Eurofighter wurde politisch und medial in Österreich vernichtet!
Dann gab es Neuwahlen und eine neue Regierung mit einem SPÖ Bundeskanzler und nach langem wieder einen SPÖ Verteidigungsminister. Dieser Verteidigungsminister hatte angekündigt, dass kein Eurofighter in Zeltweg landen würde und wir die F-5 behalten werden (was den Schweizer Verteidigungsminister verärgerte und Österreich die Option auf das 5. Jahr gekostet hat).
Der Vertrag zwischen EADS und Österreich war anscheinend so wasserdicht, dass ein Ausstieg nicht mehr möglich war und nur ein Vergleich die Situation für die SPÖ retten konnte.
Die SPÖ (Darabos) hat in diesem Vergleich die T2 eingespart, hat 3 Eurofighter eigespart, hat 6 gebrauchte Deutsche EF gekauft, auf die Pönale verzichtet, hat an der Ausrüstung der Eurofighter gespart….
Und EADS, hat sich den Umbau von T1 auf T2 für die ersten 6 Eurofighter erspart, die Pönale für die verspätete Auslieferung…
Beide Verhandlungspartner (EADS/ Darabos) waren zufrieden, denn beide haben ja gespart, die SPÖ hat beim Eurofighter das Gesicht nich ganz verloren und zumindest in Manching hat man danach mit den Sektkorken die Lampen von der Decke geschossen...
Mit einem Wort, Österreich hätte die günstigsten T2 bekommen und hat jetzt, dank Darabos, die teuersten T1, noch dazu zum Teil gebrauchte Eurofighter, ohne wichtige Komponenten...!
Aber wir haben gespart…