10.03.19 Ethiopian AL B737-MAX8 abgestürzt

Diskutiere 10.03.19 Ethiopian AL B737-MAX8 abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; TUIfly prüft ebenfalls ein Startverbot: Tui prüft Startverbot für Boeing 737 Max 8 Außerdem soll der Flugschreiber gefunden worden sein.

MikeBravo

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Und der reagiert nicht auf einen Aufschlagimpuls oder Trennung von der Bordspannung? Kann man ja gar nicht glauben...
Werden die "Blackboxes" eigentlich von der Stromerzeugung eines bestimmten Triebwerks versorgt oder von beiden?

Jetzt muß aber erstmal geklärt werden, ob beide Triebwerke bis zum Schluß gelaufen sind, sollten eins oder beide vor dem Absturz ausgefallen sein, werden wohl ab diesem Zeitpunkt keine Daten aufgezeichnet worden sein...

Oder funktionieren die Recorder in so einem Fall mit Back-up Batterie?
 
Falco

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Space Cadet
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Und der reagiert nicht auf einen Aufschlagimpuls oder Trennung von der Bordspannung? Kann man ja gar nicht glauben...
Ja, dafür ist er auch nicht vorgesehen.
Der Sonar Beacon hat seine eigene Batterie, ist also ohnehin unabhängig von der Bordspannung.
Die ULB's (Underwater Locator Beacons) gibt es seit 2015 mit Batterie-Laufzeiten von 90 Tagen anstatt bisher mit nut 30 Tagen.
Beim planmäßige Austausch der ULB-Batterien (bis jetzt alle 6 Jahre) könnte der Sonar-Beacon ersetzt werden aber spätestens bis 2020.
Es gibt neue Vorschriften dafür:
Underwater Locator Beacon (ULB) - SKYbrary Aviation Safety
Auf einen Aufschlagimpuls würden bis jetzt nur militärische (deployable) Flightrecorder reagieren.
Im zivilen Anwendungsbereich wäre das zwar wünschenswert, aber noch nicht vorgeschrieben.
Es dauert halt immer eine "gefühlte Ewigkeit" bis endlich auch bei der zivilen Fliegerei sinnvolle, aber kostenintensive Maßnahmen durchgesetzt werden.

Hier noch eine Ansicht der ULB's:

 
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lutz_manne

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Es dauert halt immer eine "gefühlte Ewigkeit" bis endlich auch bei der zivilen Fliegerei sinnvolle, aber kostenintensive Maßnahmen durchgesetzt werden.
Muss ja unheimlich teuer sein, einen Beschleunigungssensor in das vorhandene System zu integrieren. :rolleyes1:
Ja OK, der Papierkrieg...
 

Av8tor

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Ab welcher Flughöhe funktioniert das MCAS eigentlich. Weis das jemand.
Es kann theoretisch auch sein dass das System funktioniert und gegen einen Stall anarbeitet. Und der Pilot will logischerweise Höhe gewinnen und induziert den Stall immer wieder.
 
Chopper80

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Muss ja unheimlich teuer sein, einen Beschleunigungssensor in das vorhandene System zu integrieren. :rolleyes1:
Ja OK, der Papierkrieg...
Das vom Pinger ausgesendete akustische Signal ist für die Lokalisation unter Wasser gedacht, im Erdreich dürfte sich das kaum ausbreiten, geschweige denn leicht zu orten sein.

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lutz_manne

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OK, bin von einem Funksender ausgegangen. Na dann...
 

damenklo

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Ab welcher Flughöhe funktioniert das MCAS eigentlich. Weis das jemand.
Es kann theoretisch auch sein dass das System funktioniert und gegen einen Stall anarbeitet. Und der Pilot will logischerweise Höhe gewinnen und induziert den Stall immer wieder.
Naja ich vermute hier das das MCAS, sofern nicht deaktivert vom Piloten, immer aktiv ist und immer eingreift wenn es zu einen möglichen Stall kommen sollte. Was für mich logisch erscheint, da es bei 5000f genauso zum Abriss kommen kann wie bei 20.000f.

Ansonsten verweise ich einmal auf den aufschlussreichen Wiki-Artikel:
Die Rolle neuartiger Bordsysteme
Im weiteren Sinne betrifft die dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung das Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS), welches bei den MAX-Modellen der Boeing 737 kritische Flugsituationen erkennen und korrigieren soll; es bezieht die Daten unter anderem vom Anstellwinkel-Sensor. MCAS wurde notwendig, weil die nach vorne verschobenen, vergrößerten Triebwerksgehäuse bei hohen Anstellwinkeln einen relativ starken Auftrieb erzeugen, was im Vergleich zu den NG-Modellen eine schlechtere Kontrollierbarkeit zur Folge hat.[21] MCAS ist nur bei eingefahrenen Landeklappen und bei manuellem Flug aktiv. (Ausgefahrene Landeklappen verlagern den Auftriebsschwerpunkt nach hinten, was den Effekt des nach vorne verlagerten Triebwerksgehäuses dämpft.) Ist der Autopilot aktiv, besteht ein ausreichender Schutz vor heiklen Fluglagen; jedoch fällt der Autopilot als Schutzmaßnahme aus und kann nicht wieder eingeschaltet werden, wenn Sensoren unzuverlässige Messdaten liefern. Das MCAS-System schützt vor einem Strömungsabriss bei zu hohem Anstellwinkel, indem es die Höhenflosse so trimmt, dass das Flugzeug die Nase nach unten nimmt. Damit greift es direkt und massiv in die Flugsteuerung ein, indem es die Flugzeugnase ohne Zutun der Piloten nach unten drückt.

Trotzdem hatte Boeing die Existenz des MCAS-Systems – und dessen mögliche Fehlfunktionen – bewusst verschwiegen, um die Umschulung der NG-Piloten auf die MAX-Modelle zu vereinfachen. Nach Angaben von Piloten wurde MCAS nicht einmal in den Handbüchern erwähnt.[22]

Hinzu kommt die Tatsache, dass bei allen 737-Modellen die elektrische Trimmung des Höhenleitwerks – egal, ob es das Heben oder das Senken der Flugzeugnase zur Folge hat – stets aufhört, sobald der Pilot mit dem Steuerknüppel einen gegenteiligen Befehl gibt. Dies ist aber bei MCAS nicht der Fall, denn es führt – solange es eine kritische Flugsituation erkennt und kein manuelles gegenteiliges Trimmen über Schalter am Steuerhorn vorgenommen wird – nach wie vor zu Nase-senken-Befehlen an die Leitwerk-Trimmung. Hat der Pilot keine Kenntnis von MCAS, steht das Flugverhalten der Boeing 737MAX somit im direkten Widerspruch zu seinen Ausbildungsinhalten. Es wird vermutet, dass die Verwirrung auf dem Flug 610 eine Problemlösung verhindert hat.[21] Es besteht zwar die Möglichkeit, MCAS über die Runaway-Trim-Prozedur zu blockieren – siehe die Lufttüchtigkeitsanweisung – jedoch besteht dann der Schutz vor kritischen Flugsituationen nicht mehr. Ein Pilot, der von seiner Ausbildung und Erfahrung her das Flugverhalten eines NG-Modells erwartet, könnte dann überfordert sein.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat aufgrund dieser Entwicklungen eine Untersuchung angeordnet; sie befasst sich mit den von Boeing-Ingenieuren angefertigten Sicherheitsanalysen, mit der Umschulung der Piloten und damit, wie die FAA auf eine geeignete Weise die vom Hersteller verbauten elektronischen Bordkomponenten prüfen und genehmigen kann.[23] Einige der Fragen bestehen darin, warum MCAS nur die Daten des einen Anstellwinkel-Sensors nutzt (fehlende Redundanz und Plausibilitäts-Prüfung), und wie Boeing den Flugzeugtyp zertifizieren konnte – denn der mögliche Ausfall von MCAS verschlechtert unmittelbar die Stabilität des Flugzeuges, und müssen zur Verbesserung der Stabilität die Landeklappen ausgefahren werden, schränkt dies wiederum die Reichweite des Flugzeuges ein, was bei ETOPS-Berechtigungen zu einem Problem werden kann.

Ein allgemeiner Aspekt des Unglücks ist die weit fortgeschrittene Automatisierung von modernen Linienflugzeugen bis zu einem Punkt, an dem die Piloten in den immer seltener werdenden Ausnahmesituationen überfordert sind,[24] auch wenn die Automatisierung den Luftverkehr insgesamt sicherer gemacht hat – zum Beispiel EGPWS, welches sogenannte CFIT-Unfälle stark reduziert hat. Hervorzuheben ist noch der Umstand, dass die Boeing 737 aufgrund ihrer Geschichte (Erstflug 1967) nicht für die elektronische Fly-by-Wire-Steuerung ausgelegt ist, was die Integration von Flight-Envelope-Protection-Systemen wie MCAS erschwert. Hingegen wurden die wesentlich jüngeren Boeing 777 und Airbus 320 für den Einsatz solcher Systeme konzipiert.

Zwischenbericht, November 2018
Beim vorherigen Flug hatten die Piloten festgestellt, dass zwei Störungen aufgetreten waren: Daraufhin machte der Flugkapitän zwei Eintragungen im Aircraft Flight & Maintenance Log(book) auf der Seite mit der Nummer B3042855. Bei dem ersten Item wurde IAS and ALT Disagree shown after Take Off eingetragen. Als zweite separate Beanstandung wurde FEEL DIFF PRESS LT ILL (Feel Differential Pressure Light Illuminated) eingetragen.[25] Dieses Licht besagt, dass es in dem System, welches in Abhängigkeit von Flughöhe und Fluggeschwindigkeit die manuelle Bedienbarkeit der Höhenruder (engl. Elevator) verändert, zu einer Störung gekommen ist. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer die Flughöhe (Altitude) und die Geschwindigkeit (Airspeed), desto höher ist der benötigte Kraftaufwand zum Bedienen der Höhenruder, was durch das Einwirken der sogenannten Elevator Feel und Centering Unit auf das Steuerhorn (engl. Control Column) gewollt ist.

Auf beiden Seiten des Flugzeugs befinden sich Luftdrucksensoren – einerseits Staurohre (Pitotrohre), welche die rohe, unkorrigierte Fluggeschwindigkeit (engl. IAS für „Indicated AirSpeed“) messen, und die Statischen Sonden (Static Ports), welche die rohe, unkorrigierte Flughöhe (engl. „Altitude“) registrieren. Die Messungen der linken und der rechten Seite widersprachen sich, was die Funktion der Bordsysteme beeinträchtigt. Die Piloten arbeiteten die Checkliste durch; die baldige Landung wurde darin nicht empfohlen. Neben anderen Schritten deaktivierten sie daher die automatische Trimmung des Höhenleitwerks und flogen ohne Probleme weiter.


Nach der Landung begaben sich Flugzeugmechaniker auf die Fehlersuche und prüften einige Systeme. Sie fanden keine einsatzverhindernden Störungen und betrachteten das Flugzeug daher als lufttüchtig.

Auf dem Unfallflug maßen die beiden Anstellwinkel-Sensoren (AOA-Sensors, engl. „Angle of Attack“)[26] Werte mit einer Differenz von 20°. Die automatische Höhenleitwerk-Trimmung setzte bis zum Absturz ein und wurde zeitweise unterbrochen, als die Piloten die Landeklappen ausfuhren. 26 Mal konnten die Piloten den von Bordsystemen eingeleiteten Sinkflug stoppen und wieder an Höhe gewinnen.
 

Av8tor

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Naja ich vermute hier das das MCAS, sofern nicht deaktivert vom Piloten, immer aktiv ist und immer eingreift wenn es zu einen möglichen Stall kommen sollte. Was für mich logisch erscheint, da es bei 5000f genauso zum Abriss kommen kann wie bei 20.000f.

Ansonsten verweise ich einmal auf den aufschlussreichen Wiki-Artikel:
Die Rolle neuartiger Bordsysteme
Im weiteren Sinne betrifft die dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung das Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS), welches bei den MAX-Modellen der Boeing 737 kritische Flugsituationen erkennen und korrigieren soll; es bezieht die Daten unter anderem vom Anstellwinkel-Sensor. MCAS wurde notwendig, weil die nach vorne verschobenen, vergrößerten Triebwerksgehäuse bei hohen Anstellwinkeln einen relativ starken Auftrieb erzeugen, was im Vergleich zu den NG-Modellen eine schlechtere Kontrollierbarkeit zur Folge hat.[21] MCAS ist nur bei eingefahrenen Landeklappen und bei manuellem Flug aktiv. (Ausgefahrene Landeklappen verlagern den Auftriebsschwerpunkt nach hinten, was den Effekt des nach vorne verlagerten Triebwerksgehäuses dämpft.) Ist der Autopilot aktiv, besteht ein ausreichender Schutz vor heiklen Fluglagen; jedoch fällt der Autopilot als Schutzmaßnahme aus und kann nicht wieder eingeschaltet werden, wenn Sensoren unzuverlässige Messdaten liefern. Das MCAS-System schützt vor einem Strömungsabriss bei zu hohem Anstellwinkel, indem es die Höhenflosse so trimmt, dass das Flugzeug die Nase nach unten nimmt. Damit greift es direkt und massiv in die Flugsteuerung ein, indem es die Flugzeugnase ohne Zutun der Piloten nach unten drückt.

Trotzdem hatte Boeing die Existenz des MCAS-Systems – und dessen mögliche Fehlfunktionen – bewusst verschwiegen, um die Umschulung der NG-Piloten auf die MAX-Modelle zu vereinfachen. Nach Angaben von Piloten wurde MCAS nicht einmal in den Handbüchern erwähnt.[22]

Hinzu kommt die Tatsache, dass bei allen 737-Modellen die elektrische Trimmung des Höhenleitwerks – egal, ob es das Heben oder das Senken der Flugzeugnase zur Folge hat – stets aufhört, sobald der Pilot mit dem Steuerknüppel einen gegenteiligen Befehl gibt. Dies ist aber bei MCAS nicht der Fall, denn es führt – solange es eine kritische Flugsituation erkennt und kein manuelles gegenteiliges Trimmen über Schalter am Steuerhorn vorgenommen wird – nach wie vor zu Nase-senken-Befehlen an die Leitwerk-Trimmung. Hat der Pilot keine Kenntnis von MCAS, steht das Flugverhalten der Boeing 737MAX somit im direkten Widerspruch zu seinen Ausbildungsinhalten. Es wird vermutet, dass die Verwirrung auf dem Flug 610 eine Problemlösung verhindert hat.[21] Es besteht zwar die Möglichkeit, MCAS über die Runaway-Trim-Prozedur zu blockieren – siehe die Lufttüchtigkeitsanweisung – jedoch besteht dann der Schutz vor kritischen Flugsituationen nicht mehr. Ein Pilot, der von seiner Ausbildung und Erfahrung her das Flugverhalten eines NG-Modells erwartet, könnte dann überfordert sein.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat aufgrund dieser Entwicklungen eine Untersuchung angeordnet; sie befasst sich mit den von Boeing-Ingenieuren angefertigten Sicherheitsanalysen, mit der Umschulung der Piloten und damit, wie die FAA auf eine geeignete Weise die vom Hersteller verbauten elektronischen Bordkomponenten prüfen und genehmigen kann.[23] Einige der Fragen bestehen darin, warum MCAS nur die Daten des einen Anstellwinkel-Sensors nutzt (fehlende Redundanz und Plausibilitäts-Prüfung), und wie Boeing den Flugzeugtyp zertifizieren konnte – denn der mögliche Ausfall von MCAS verschlechtert unmittelbar die Stabilität des Flugzeuges, und müssen zur Verbesserung der Stabilität die Landeklappen ausgefahren werden, schränkt dies wiederum die Reichweite des Flugzeuges ein, was bei ETOPS-Berechtigungen zu einem Problem werden kann.

Ein allgemeiner Aspekt des Unglücks ist die weit fortgeschrittene Automatisierung von modernen Linienflugzeugen bis zu einem Punkt, an dem die Piloten in den immer seltener werdenden Ausnahmesituationen überfordert sind,[24] auch wenn die Automatisierung den Luftverkehr insgesamt sicherer gemacht hat – zum Beispiel EGPWS, welches sogenannte CFIT-Unfälle stark reduziert hat. Hervorzuheben ist noch der Umstand, dass die Boeing 737 aufgrund ihrer Geschichte (Erstflug 1967) nicht für die elektronische Fly-by-Wire-Steuerung ausgelegt ist, was die Integration von Flight-Envelope-Protection-Systemen wie MCAS erschwert. Hingegen wurden die wesentlich jüngeren Boeing 777 und Airbus 320 für den Einsatz solcher Systeme konzipiert.

Zwischenbericht, November 2018
Beim vorherigen Flug hatten die Piloten festgestellt, dass zwei Störungen aufgetreten waren: Daraufhin machte der Flugkapitän zwei Eintragungen im Aircraft Flight & Maintenance Log(book) auf der Seite mit der Nummer B3042855. Bei dem ersten Item wurde IAS and ALT Disagree shown after Take Off eingetragen. Als zweite separate Beanstandung wurde FEEL DIFF PRESS LT ILL (Feel Differential Pressure Light Illuminated) eingetragen.[25] Dieses Licht besagt, dass es in dem System, welches in Abhängigkeit von Flughöhe und Fluggeschwindigkeit die manuelle Bedienbarkeit der Höhenruder (engl. Elevator) verändert, zu einer Störung gekommen ist. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer die Flughöhe (Altitude) und die Geschwindigkeit (Airspeed), desto höher ist der benötigte Kraftaufwand zum Bedienen der Höhenruder, was durch das Einwirken der sogenannten Elevator Feel und Centering Unit auf das Steuerhorn (engl. Control Column) gewollt ist.

Auf beiden Seiten des Flugzeugs befinden sich Luftdrucksensoren – einerseits Staurohre (Pitotrohre), welche die rohe, unkorrigierte Fluggeschwindigkeit (engl. IAS für „Indicated AirSpeed“) messen, und die Statischen Sonden (Static Ports), welche die rohe, unkorrigierte Flughöhe (engl. „Altitude“) registrieren. Die Messungen der linken und der rechten Seite widersprachen sich, was die Funktion der Bordsysteme beeinträchtigt. Die Piloten arbeiteten die Checkliste durch; die baldige Landung wurde darin nicht empfohlen. Neben anderen Schritten deaktivierten sie daher die automatische Trimmung des Höhenleitwerks und flogen ohne Probleme weiter.


Nach der Landung begaben sich Flugzeugmechaniker auf die Fehlersuche und prüften einige Systeme. Sie fanden keine einsatzverhindernden Störungen und betrachteten das Flugzeug daher als lufttüchtig.

Auf dem Unfallflug maßen die beiden Anstellwinkel-Sensoren (AOA-Sensors, engl. „Angle of Attack“)[26] Werte mit einer Differenz von 20°. Die automatische Höhenleitwerk-Trimmung setzte bis zum Absturz ein und wurde zeitweise unterbrochen, als die Piloten die Landeklappen ausfuhren. 26 Mal konnten die Piloten den von Bordsystemen eingeleiteten Sinkflug stoppen und wieder an Höhe gewinnen.
 
innwolf

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Hallo,
wie ist denn dort die Landschaft? gibt es da hohe Berge die nach einem Start mit Kurs in beliebiger Richtung nicht überflogen werden können?
Reicht dort der Steigwinkel der 737 bei MTOW immer?
 

fromgg

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Wurden die schon geliefert? Ich dachte, die wären nur bestellt.
Jetzt wo ich das hier lese : Stimmt. Asche über mein Haupt ...

Oh Mann , was würde den RYR machen wenn sowas mal akut würde ? Eine Flotte aus einem Muster hat ja unbestreitbare wirtschaftliche Vorteile. Aber hier sieht man , was passiert ( passieren könnte ) wenn ...
 

D-HUBI

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Guter Kommentar unter einem SPON Artikel:
Sowas kommt halt dabei raus, wenn Manager per Kostenkalkulation und Vertriebler, die dem Kunden gerne das Blaue vom Himmel versprechen, technische Entscheidungen treffen oder beeinflussen. Siehe VW Diesel. Bei der 787 gab es bekanntlich ebenfalls ein Grounding der Flotte, weil die leichten - Verkaufsvorteil - LiIon Akkus in Flammen und Rauch aufgehen konnten, die Lösung war am Ende mit einer Blechbüchse und einem Rauchauslass technisch nicht sehr befriedigend. Bei der 737 Max 8 hat man offenbar versucht, harte Probleme der Aerodynamik, die aus einem "wir wollen dieses Triebwerk, das auch Airbus hat" - nur eben da unter anderen Voraussetzungen - resultieren, mit einer halbgaren Softwarelösung in der Flugsteuerung zu kompensieren. Passagierflugzeuge sollten aber eine gewisse inhärente Sicherheit und stabile Aerodynamik aufweisen, die Spiele mit instabiler Aerodynamik kann man bei Militärjets wie dem Eurofighter machen und selbst da sind sie vielfach abgesichert und nicht irgendwo in der Software versteckt. Nach dem zweiten offenbar ähnlichen Absturz liegt nahe, dass dieser Flugzeugtyp "designed by sales manager" bald nicht mehr fliegen wird und Boeing einen Haufen Blech zurück auf den Hof gestellt bekommt. Denn mal eben zu beheben ist so ein Designproblem nicht.
Flugzeugabsturz in Äthiopien: TUI prüft Einsatz der Boeings 737 Max 8 - SPIEGEL ONLINE - Wirtschaft
 

Rhönlerche

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Das mag jetzt alles zeitlich als Spekulation nahe liegen, aber noch ist ja nichts genaues bekannt. Wer sich so früh und weit aus dem Fenster lehnt, spekuliert doch bloß ohne Substanz? Warten wir doch mal ab, was es denn nun war. Nicht "vielleicht", sondern "wirklich", bevor hier solche Kommentare kommen? Dann kann man sich erst qualifiziert äußern. Die Recorder sind ja schon geborgen, mindestens einer scheint auswertbar zu sein.
 

D-HUBI

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Das mag jetzt alles zeitlich als Spekulation nahe liegen, aber noch ist ja nichts genaues bekannt. Wer sich so früh und weit aus dem Fenster lehnt, spekuliert doch bloß ohne Substanz? Warten wir doch mal ab, was es denn nun war. Nicht "vielleicht", sondern "wirklich", bevor hier solche Kommentare kommen? Dann kann man sich erst qualifiziert äußern. Die Recorder sind ja schon geborgen, mindestens einer scheint auswertbar zu sein.
Die Frage ist ja nur, wie lange es dauert bis die Unfallursache endgültig festgestellt ist und ob man wirklich das Risiko eingehen möchte, das bis dahin noch eine 737Max abstürzt. Schließlich ist es schon sehr außergewöhnlich, dass zwei nagelneue gerade erst (2017) eingeführte Maschinen unter relativ ähnlichen Umständen abstürzen.
 
Thema:

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