
Bleiente
Alien


SEIBERSBACH Drei Jahre war Rosalinde Göretz alt, als am 22. September 1944 eine amerikanische "Flying Fortress", eine fliegende Festung, brennend am Ortsrand niederging. Der Pilot kam dabei ums Leben, die übrigen acht Mann Besatzung konnte sich durch Fallschirmabsprung retten. An den Flugzeugabsturz kann sich Rosalinde Göretz nicht mehr erinnern. Desto mehr interessierte sie jetzt der Zeitungsbericht, der anlässlich des 60. Jahrestages des Absturzes in der AZ erschienen war.
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Den Absturz und Tod des Piloten könne er bis heute nicht verdrängen. In dem 2004 in den USA erschienenen 328 Seiten umfassenden Buch "The History of the 487th. Bomb Group (H)", (H bedeutet schwere Flugzeuge, wie die Flying Fortress) ist der letzte Flug des bei Seibersbach abgestürzten Bombers geschildert. Navigator Davis hat ihn ausführlich darin beschrieben. Der Bomber hatte neun Mann Besatzung. Pilot, Co-Pilot, Navigator und Bombenleger waren Offiziere, Funker, Maschinist sowie MG- und Bordkanonenbediener Unteroffiziere. Der Pilot war 23 Jahre alt und wurde von seinen Kameraden scherzhaft "alter Mann" genannt. Alle übrigen Besatzungsmitglieder waren zwischen 19 und 20 Jahre alt. Bei Wiesbaden gerieten sie in Sperrfeuer. Ihr Bomber erhielt acht Treffer, unter anderem in den rechten Motor und ins hintere Leitwerk. Der Pilot entschloss sich zur sofortigen Umkehr, entlud sich der Bombenlast und der Ersatztanks und versuchte bei einer Geschwindigkeit von 500 Kilomter in Richtung Belgien zu entkommen. Als aber der Bomber immer mehr an Höhe verlor, gab der Pilot bei 2500 Metern zuerst für die hintere, dann die übrige Besatzung das Kommando zum Absprung.
Alle kamen sicher über einem Waldgelände auf dem Boden an. Der Pilot verließ als letzter die Maschine, nachdem er, wie der Navigator sich erinnerte, noch eine Schleife um Seibersbach gezogen hatte, damit der Ort vor einer nicht auszudenkenden Katastrophe bewahrt wurde. Der Bomber hatte allerdings sehr stark an Höhe verloren. Für das Öffnen des Fallschirms reichte sie nicht mehr aus. Mit dem nur zum Teil geöffneten Fallschirm stürzte der Pilot in der Nähe des Hochsteinchens in einen Fichtenschlag.
Co-Pilot und Navigator fanden ihren toten Kameraden und deckten ihn ab. Dann machten sie sich mit einem inzwischen zu ihnen gestoßenen dritten Besatzungsmitglied auf den Weg nach Westen. Immer nur nachts und soweit als möglich nur durch Wald. Dieses Ereignis hat Leonard Davis nicht mehr losgelassen. "Heute sehe ich noch die Bäume vor mir, die fast astfrei waren", habe er mit zitternder Stimme gesagt, erzählt Rosalinde. An der Bullayer Brücke gerieten sie in Gefangenschaft und seien froh gewesen, warmes Essen und Kleidung zu erhalten. Die Behandlung sei gut gewesen.
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http://www.az-badkreuznach.de/region/objekt.php3?artikel_id=2016927
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Den Absturz und Tod des Piloten könne er bis heute nicht verdrängen. In dem 2004 in den USA erschienenen 328 Seiten umfassenden Buch "The History of the 487th. Bomb Group (H)", (H bedeutet schwere Flugzeuge, wie die Flying Fortress) ist der letzte Flug des bei Seibersbach abgestürzten Bombers geschildert. Navigator Davis hat ihn ausführlich darin beschrieben. Der Bomber hatte neun Mann Besatzung. Pilot, Co-Pilot, Navigator und Bombenleger waren Offiziere, Funker, Maschinist sowie MG- und Bordkanonenbediener Unteroffiziere. Der Pilot war 23 Jahre alt und wurde von seinen Kameraden scherzhaft "alter Mann" genannt. Alle übrigen Besatzungsmitglieder waren zwischen 19 und 20 Jahre alt. Bei Wiesbaden gerieten sie in Sperrfeuer. Ihr Bomber erhielt acht Treffer, unter anderem in den rechten Motor und ins hintere Leitwerk. Der Pilot entschloss sich zur sofortigen Umkehr, entlud sich der Bombenlast und der Ersatztanks und versuchte bei einer Geschwindigkeit von 500 Kilomter in Richtung Belgien zu entkommen. Als aber der Bomber immer mehr an Höhe verlor, gab der Pilot bei 2500 Metern zuerst für die hintere, dann die übrige Besatzung das Kommando zum Absprung.
Alle kamen sicher über einem Waldgelände auf dem Boden an. Der Pilot verließ als letzter die Maschine, nachdem er, wie der Navigator sich erinnerte, noch eine Schleife um Seibersbach gezogen hatte, damit der Ort vor einer nicht auszudenkenden Katastrophe bewahrt wurde. Der Bomber hatte allerdings sehr stark an Höhe verloren. Für das Öffnen des Fallschirms reichte sie nicht mehr aus. Mit dem nur zum Teil geöffneten Fallschirm stürzte der Pilot in der Nähe des Hochsteinchens in einen Fichtenschlag.
Co-Pilot und Navigator fanden ihren toten Kameraden und deckten ihn ab. Dann machten sie sich mit einem inzwischen zu ihnen gestoßenen dritten Besatzungsmitglied auf den Weg nach Westen. Immer nur nachts und soweit als möglich nur durch Wald. Dieses Ereignis hat Leonard Davis nicht mehr losgelassen. "Heute sehe ich noch die Bäume vor mir, die fast astfrei waren", habe er mit zitternder Stimme gesagt, erzählt Rosalinde. An der Bullayer Brücke gerieten sie in Gefangenschaft und seien froh gewesen, warmes Essen und Kleidung zu erhalten. Die Behandlung sei gut gewesen.
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http://www.az-badkreuznach.de/region/objekt.php3?artikel_id=2016927