Airbus A380 Aktuell

[amsi]

Es gibt doch aber auch eine Frachtversion A380-800F?

...die aber nie gebaut wurde.

 

[Schorsch]

Anscheinend ist einer der Hauptgründe, dass man sich nicht mit dem Triebwerkshersteller(n) einig werden konnte.
Nachvollziehbar: für RR, sowie GE und P&W ist ein Programm von vielen und die Sitze kommen ja so oder so in den Markt. A380-Triebwerke sind sehr risikobehaftet, weil an einem nach 12 Jahren abgestellten Flugzeug verdient ein TW-Hersteller nichts (die verdienen an der Wartung).

Das ganze ist sehr traurig, und meiner Ansicht nach auch kurzsichtig.

 

[Bowser]

Eine Frachtversion hätte eventuell ein rettender Strohhalm sein oder zumindest das Sterben rauszögern können, siehe B747-8.

Ich glaube das A380 aus ist auch der letzte Sargnagel für die 747.

 

[Intrepid]

Ich glaube das A380 aus ist auch der letzte Sargnagel für die 747.

Na ja, nach 50 Jahren ...

Aber schau mal, B707, B727 und B757 fliegen auch immer noch herum.

 

[Stovebolt]

Es gibt doch aber auch eine Frachtversion A380-800F?

Zu meiner Zeit im A380-Programm wurde die Entwicklung einer reinen A380-800F gecancelt.
Gruß!

 

[Ernst Dietikon]

Was ich nicht verstehe, dass man wegen den wegfallenden Stellen mit den Sozialpartnern sprechen will. Ich denke, Airbus geht es insgesamt gut. Da darf dies doch kein Problem sein.

Grundsätzlich finde ich es eine traurige Sache. Ich frage mich, ob es nicht doch wieder einen Megaliner braucht. Kann man dann die A380NEO neu auflegen? Liegen die Airlines mit den Sardienenbüchsen B777 wirklich richtig oder hätte man die A380 einfach besser vermarkten müssen?

In der NZZ erschien kürzlich ein kritischer Artikel über Airbus als Vrbild für eine staatliche Industriepolitik: Politiker lieben den Airbus – doch als Vorbild für eine staatliche Industriepolitik taugt er nicht | NZZ

Ein entscheidender Satz "Dazu kam, dass der Markteintritt von Airbus den Boeing-Konkurrenten McDonnell Douglas schwächte, der schliesslich 1997 von Boeing übernommen wurde. Aus einer globalen Perspektive hat das staatliche europäische Projekt die Wohlfahrt laut Neven und Seabright nicht erhöht." Da zeigt sich die Neoliberale Grundhaltung des Artikels. Europa darf offenbar keine Industriepolitik betreiben. Die USA machen dies nicht zu Letzt mit der Rüstungsinduistrie in grossem Ausmasse. Wir unterstützen die USA indem wir gut ausgebildete Hochschukabsolventen in die USA schicken. Immer noch gilt ein USA Aufenthalt als Karrierefördernd. Der Ingenieur zAx ("z Amerika xsie", was auf Hochdeutsch bedeutet "in Amerika gewesen") gilt immer noch etwas. Nach NZZ soll europa ein unterentwickelter Kontinent bleiben, der sich ganz den USA unterwirft. Statt Geld für die Forschung auszugeben, sollen wir wohl amerikanische Waffen einkaufen. So sieht es vermutlich Trump.

Gruss
Ernst

 

[Intrepid]

Was ich nicht verstehe, dass man wegen den wegfallenden Stellen mit den Sozialpartnern sprechen will. Ich denke, Airbus geht es insgesamt gut. Da darf dies doch kein Problem sein.

Vielleicht kann man so altgediente gut bezahlte Mitarbeiter los werden und durch junge günstige neue Arbeitskräfte ersetzen?

 

[sixmilesout]

Vielleicht kann man so altgediente gut bezahlte Mitarbeiter los werden und durch junge günstige neue Arbeitskräfte ersetzen?

Das Thema hatten wir doch schon und endete im Desaster, weil die linke nicht mehr wusste was die rechte machen darf / kann / soll / muss. Es wäre ein schwerer Fehler jetzt Stellen abzubauen. Stattdessen sollte Airbus jetzt Massiv in die neuen Version der anderen Baureihen investieren.

 

[Intrepid]

Das Thema hatten wir doch schon und endete im Desaster ...

Ist aber dem Manager egal, der sich die Kosteneinsparung als Orden anhängt und beim Offenbarwerden des Desasters längst über alle Berge ist. Aber ich lasse jetzt dieses mein Stammtischgerede sein.

Passagierflugzeuge wurden immer größer. Diese Entwicklung ist nicht unendlich möglich. Irgendwann kommt der Moment, da endet dieser Trend. Und dieser Moment wurde offensichtlich erreicht, die größtmögliche Größe ist gefunden, man war sogar schon einen Schritt weiter.

 

[Stovebolt]

Das Thema hatten wir doch schon und endete im Desaster, weil die linke nicht mehr wusste was die rechte machen darf / kann / soll / muss. Es wäre ein schwerer Fehler jetzt Stellen abzubauen. Stattdessen sollte Airbus jetzt Massiv in die neuen Version der anderen Baureihen investieren.

Ich habe bei Airbus schon öfter altgediente Mitarbeiter erlebt, die nicht mehr weder linke noch rechte Hand bewegen wollten.
So schlimm kann so ein Sozialplan manchmal nicht sein, für die Firma.
Gruß!

 

[Jumo 004]

Laut Radio Hamburg wird ein Großteil der Mitarbeiter zukünftig bei der Produktion der A320/321 eingesetzt werden. Allerdings ist logisch, dass die Linie des A380 nicht von jetzt auf gleich für die Herstellung eines anderen Flugzeugs genutzt werden kann. Zur Zeit erfolgt der Bau aller anderen Widebodies ja in Toulouse. Mit einer Verlagerung nach Hamburg kann nur dann gerechnet werden, wenn die Auftragslage so hoch ist, dass Toulouse den Bedarf nicht befriedigen kann.

 

[bpe-master]

Vielleicht interessant für die Diskussion, der CFO von Airbus Harald Wilhelm hat gerade in der Pressekonferenz erklärt, dass der A380 2015 den Break-Even-Point überschritten hat.

 

[Stone]

Schade für den A380. War aber klar dass dies passieren würde bei dem Mehrgewicht in der Konstruktion weil schon ausgelegt auf die -900 er Version. Das war bestimmt nicht einfach für Airbus insbesondere die Gespräche mit Emirates.
Habe auch irgendwo gelesen dass Airbus gleichzeitig einen A350neo für 2025 angekündigt hat..... frage mich allerdings warum man nicht direkt einen A350-1100/2000 ankündigt bzw. zumindest in Aussicht stellt über den ja schon intensiv diskutiert wurde. Damit könnte man die 777x etwas in Schach halten und hätte auch noch oben hin einen zeitgemäßen Abschluss. Aber vielleicht kommt das ja noch mit der weiteren Spezifikation der A350neo.

Man muss halt die nächsten Flüge im A380 "noch mehr" genießen....

 

[A380]

Das ist auch ein politisches Possenspiel,
--warum fliegen denn amerikanische Airlines nicht einen einzigen A380 ?
--warum darf Airbus bei Ausschreibungen wie dem neuen Tanker zwar mitbieten, bekommt aber keine Order ?
--warum kriechen unsere Politiker immer wieder den Ami`s in den Allerwertesten und ordern amerikanisches Gerät ?
-- die Europäer haben hervorragende Mil.-Flugzeuge entwickelt und betreiben diese auch, trotz A400M wird immer wieder
die Beschaffung von Hercules etc. ins Spiel gebracht
--wie haben EUFI und Tornado, beides hervorragende MRCA`s
--nur damit man A-Bomben drunter hängen kann, müssen die Ami`s ihren Senf dazu geben und bringen Eigenes ins Gespräch
--auf A-Bombenträger können wir gut verzichten
--Ganz davon abgesehen , ist ja bekannt, dass die amerikanische Regierung ihr gesamte Flugzeugindustrie
ob MIL oder ZIV, kräftig sponsert, nach dem Motto "Amerika first"
OK, war ein bischen OFF-Topic, aber manchmal muss man seinen Frust los werden

 

[go around]

Die amerikanische Airlines haben aber auch nur recht wenige 747 betrieben , sie haben schon teilweise seit Ende der Achtziger Jahre auf Twins wie die 767 gesetzt

 

[phantomas2f4]

Ist aber dem Manager egal, der sich dieKosteneinsparung als Orden anhängt und beim Offenbarwerden des Desasters längst über alle Berge ist. Aber ich lasse jetzt dieses mein Stammtischgerede sein.

Passagierflugzeuge wurden immer größer. Diese Entwicklung ist nicht unendlich möglich. Irgendwann kommt der Moment, da endet dieser Trend. Und dieser Moment wurde offensichtlich erreicht, die größtmögliche Größe ist gefunden, man war sogar schon einen Schritt weiter.

Wie sieht denn die optimale Sitzplatzkapazität bei welcher Auslastung in naher Zukunft aus ? Und wäre nicht noch mal wieder ein Dreistrahler mit "kleineren" (billigeren ) Triebwerken anstatt dieser Riesenöfen sinnvoll ?
Klaus

 

[A380]

Die amerikanische Airlines haben aber auch nur recht wenige 747 betrieben , sie haben schon teilweise seit Ende der Achtziger Jahre auf Twins wie die 767 gesetzt

Ohne PanAm hätte es die 747 niemals gegeben, da gibt es den berühmten Spruch:
"Wenn Du sie baust, kaufe ich sie,
wenn du sie kaufst , baue ich sie !"

 

[doerrminator]

Es ist traurig, dass die A380 eingestellt wird, aber man darf nicht vergessen, dass in den nächsten Jahren eine Menge A380
ausgemustert werden und auf dem Gebrauchtmarkt angeboten werden.

Die sind noch lange nicht am Ende ihrer Lebensdauer und sicher günstig zu erwerben. Auch ein Grund für den Produktionsstopp.

 

[Max76]

--warum fliegen denn amerikanische Airlines nicht einen einzigen A380 ?

vermutlich weil sie rechnen können.
Airbus wird drüben ja nicht abgelehnt, es fliegen genügend Modelle der A320-Familie bei US-Airlines. Delta beispielsweise hat vom A220 bis hinauf zum A350 das komplette Airbus-Programm großteils in stattlichen Stückzahlen in der Flotte.
Es liegt rein am A380, nicht an "America first".

 

[IberiaMD-87]

Das ist auch ein politisches Possenspiel,
--warum fliegen denn amerikanische Airlines nicht einen einzigen A380 ?
--warum darf Airbus bei Ausschreibungen wie dem neuen Tanker zwar mitbieten, bekommt aber keine Order ?
--warum kriechen unsere Politiker immer wieder den Ami`s in den Allerwertesten und ordern amerikanisches Gerät ?
-- die Europäer haben hervorragende Mil.-Flugzeuge entwickelt und betreiben diese auch, trotz A400M wird immer wieder
die Beschaffung von Hercules etc. ins Spiel gebracht
--wie haben EUFI und Tornado, beides hervorragende MRCA`s
--nur damit man A-Bomben drunter hängen kann, müssen die Ami`s ihren Senf dazu geben und bringen Eigenes ins Gespräch
--auf A-Bombenträger können wir gut verzichten
--Ganz davon abgesehen , ist ja bekannt, dass die amerikanische Regierung ihr gesamte Flugzeugindustrie
ob MIL oder ZIV, kräftig sponsert, nach dem Motto "Amerika first"
OK, war ein bischen OFF-Topic, aber manchmal muss man seinen Frust los werden

Mit relativ wenigen Ausnahmen, empfinde ich den heutigen Einfluss der Politik auf Entscheidungen zugunsten eines Flugzeugtyps seitens einer marktwirtschaftlich operierenden Fluggesellschaft als geringer ein als vor Jahrzehnten. Es überwiegen wirtschaftliche Überlegungen.

Heute kann z.B. British Airways anders entscheiden als Ende der 1970er.

US-Fluglinien haben sich seit der Deregulierung ab 1978 – mit Ausnahmen - mehr und mehr an rein wirtschaftlichen Aspekten orientiert. Selbst die Boeing 747 erschien für die große Mehrheit an US-Linien nicht mehr als optimalstes Gerät, relativ wenige Unternehmen entschieden sich beispielsweise für die Boeing 747-400. Für Pan Am war die Boeing 747 sogar Teil ihrer späteren (zahlreichen) Probleme.

Selbst die kommerziell aktuell erfolgreichsten Netzwerkcarrier der USA nahmen recht früh Abstand von der A380. Und eine Reihe der relativ wenigen A380-Kunden wären heute keine A380-Betreiber, da sie nicht aus rein wirtschaftlichen Gründen eine Entscheidung zugunsten der A380 fielen.