Ein wohl einmaliger Vorgang ....
Thema
Abwanderungsbewegung, ich erlaube mir folgenden Link zu posten, beachte Seite 26:
http://www.ianallanpublishing.com/product.php?productid=58243
Warum bekommt man sowas nicht in Deutschland zu lesen, das finde ich schade. Schließlich waren es die Leute aus Dresden die bis 1990 solche Arbeiten durchführten oder?
Aus mehreren Gründen.
Zuerst, Combat Aircraft versucht mit AFM zu konkurrieren (recht erfolgreich, zu mindest in den USA), also versuchen sie es für breiteres Publikum interessant zu halten. Und, ihr Publikum bevorzugt Russenflieger-Stories und high-res Bilder (das Publikum der AFM die F-15, Tornado und pakistanische Luftwaffe). Ob diese für "Fachenthusiasten" wirklich interessant o. relevant sind, egal. Deshalb musste der arme Pyotr Butovsky auch jahrelang für sie Artikel über die (damals) kaum-fliegende russische Luftwaffe, Berkut usw. schreiben, selbst nachdem Berkut schon zwei Jahre nicht mehr geflogen wurde.
Also: Russenflieger in allen möglichen Farben und Formen, das treibt das Geschäft an. Auch hier in Deutschland, oder nicht?
Da hätte eine Geschichte über Dresden gar keine Chance zu landen. Ist doch "Schnee von gestern"...
Als nächstes, derartige Themen recherchiert in Deutschland kaum einer. Ju-52 und Bf.109 zum 1.793.459.854.224. Mal: ja. Aus dem Wasser gefischte Ju-88-Leichen: super. He-111 zum Abwinken. Aber, bitte schön, nicht "soooo was".
Der Rest ist einfach: das Geld. Keine deutsche Zeitschrift wäre im Stande für ein derartiges Report eine auch nur annähernd „hohe“ Summe zu bezahlen. Dabei bezahlt CA auch nicht besonders gut (auf keinen Fall so viel wie versch. US-Zeitschriften).
die tschechische letectvi+kosmonautika…
Die Tschechische Republik ist eigentlich ein beträchtlicher Markt. Falls ich mich nicht irre, haben sie neben l+k auch noch vier oder fünf Modellbaumagazine. Sicher leben sie alle eher schlecht als recht, doch es gibt auch noch genug Buch-Verlage, einige davon mit Exporterfolgen (vor allem nach GB), wo sie – so wie die Polen – ebenfalls gute Resultate mit „Russenfliegern“ erzielen.
Hauptunterschied ist, dass ihre Verleger nicht derart engstirnig auf 2.WK und Luftwaffengeschichte eingestellt sind (keine Sorge: auch nicht auf die Russenflieger). Dadurch bieten sie ein breiteres Spektrum an.
Verschreien würde ich sie aber nicht: manche Publikationen sind manchmal recht gut, andere sprudeln nur so von… na ja, mehr als genug von vielen der hier angegebenen „Erbsünden“ (vor allem einer Überdosis an Internetrecherchen, aber auch veralteten Quellen und Sichtweisen usw.). Der Grund dafür ist der gleiche wie im deutschsprachigen Raum: das Geld. Tschechische Verleger zahlen noch schlechter als die Polen (oder Deutschen), womit sie in der untersten Liga zu finden wären.
nobse2 schrieb:
Gerne möchte ich in Deutschland in einer Luftfahrtzeitschrift einen Artikel lesen der tatsächlich auf die Recherchen in russischen Archiven gründet. Aber man sagt das diese alle geschlossen seien. Oder der Eindruck wird vermittelt das es so sei.
”Geschlossen” ist ein relativer Begrif.
„Zugänglich für bestimmte (und wenige) Personen“ trifft schon eher zu. Siehe: „Geld“ o. „Beziehungen“. Am besten eine Kombination beider.
Evtl. wäre auch das kein Problem, wenn es endlich jemanden gäbe, der im Stande wäre die dort befindlichen Dokumente auf eine seriöse Art zu verarbeiten. Was so einiger Russe damit bisher anstellte war recht übel…