Ashley schrieb:
die globale Betrachtung eines DogFight-Ranking ist sicherlich auch ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung. Niemand will sich vorwerfen lassen müssen, ein 'Looser'-Flugzeug beschafft zu haben.
Um ein solches Ranking zu erstellen müsste eine Truppe von Testpiloten jeweils über einen gewissen Zeitraum die entsprechenden Flugzeuge zur Verfügung gestellt bekommen, um sie nach gleichen Parametern zu testen.
Dem werden die Hersteller von Kampfjets aber niemals zustimmen. Wer möchte bei so einem Contest schon verlieren?
In der Realität macht der Trainingsstand des Piloten enorm viel aus. Ein nettes Beispiel war der Falkland-Krieg (RN-Harrier gegen ARG-Mirage).
Die Argentinier wurden von den Navy-Harriers wie Tontauben abgeschossen.
Gut es handelt sich hier um zwei sehr unterschiedliche Flugzeuge. Aber dennoch steht fest, dass die argentinischen Piloten vom Ausbildungsstand her den britischen hoffnungslos unterlegen waren.
Mit gleich ausgebildeten Flugzeugführern hätte das sicherlich anders ausgesehen.
Daher ist die Erstellung eines DogFight-Ranking nicht realisierbar. Höchstens eine Art (sorry) 'Highscore'.
Ein typisches Beispiel, wie man zu einem falschen Schluß kommen kann.
Die Mirage flogen bis an den Rand ihrer möglichen Reichweite zur den Falklands.
Über dem Zielgebiet verbot sich fast die Nutzung des Nachbrenners, weil man sonst nicht mehr den Rückweg schaffte.
Nur die Mirage E besassen ein veraltetes Radar und die Dagger (Mirage 5) flogen ohne.
Neben älteren AIM-9 war die Shafrir 2 die beste Lenkwaffe der Argentinier.
Die Argentinier warfen ihre Zusatztanks nur dann ab ("Mangelware"), wenn sie angegriffen wurden oder der Treibstoff für den Rückflug zu knapp wurde. (Luftwiderstand der leergeflogen ZTs)
Die Seaharrier operierten in großer Höhe (Treibstoffverbrauch und kinetische Energie) im Radarschirm der Flotte samt Flugleitung, in relativ geringer Entfernung zu den Trägern. Eine vertikale Notlandung war fast überall möglich.
Die Seaharrier hatten das bessere Schub-Gewichts-Verhältnis in niedriger Höhe. Aus der Überhöhung konnte die SH auf Mach 1,3 beschleunigen.
Die SH besass ein hervorragendes Bordradar.
Die SH verfügte die neueste AIM-9L für Angriffe aus allen Winkeln.
Alle Vorteile für den Luftkampf lagen auf Seiten der Briten. Die AR konnten nur auf den Überraschungsmoment und einen schnellen Anflug hoffen (Tiefflug im Zielgebiet) Der limitierende Faktor für die Briten war die Reaktionszeit, da sie nicht das Einzelziel der AR Maschinen kannten. Sie konnten mit ihren SH auch nicht in den Nahbereich der Flugabwehr der angegriffenen Marineeinheiten einfliegen.
Die britischen Piloten waren sich sehr wohl all ihrer taktischen Vorteile bewußt und zollten deshalb ihren argentinischen Widersachern den höchsten Respekt.
Da gab es nichts, was mit einer noch besseren (?) Ausbildung hätte ausgeglichen werden können.