Wann kommt die Radarwelle denn schon "100%ig" von vorne? Wenn die Radarwellen am vorderen Verdichterrad ankommen, werden sie durch die abgeschrägten Intakes beim Austritt jedenfalls mehr gestreut als bei den Originalen....
Direkt sichtbare Verdichterschaufeln sind so oder so sehr schlecht für die Radarrückstrahlfläche. Wenn das Signal normal zur Ebene der Schaufeln auftritt wirken sie wie ein Spiegel, wenn das Signal mit einem kleinen Winkel auftritt hat man die Nebenkeulen die stark zurückleuchten. (Das gleiche gilt jede Art von Propeller und Rotor.) Deswegen versucht man frei sichtbare Verdichterschaufeln zu vermeiden. Entweder durch S-Einläufe (zb: Eurofighter), einen aussperren der gefährlichsten Wellen (F-117) oder einem "verstecken" wie bei der Mirage. RAM-Material für Verdichterschaufeln ist auch verfügbar (zb: Super Hornet) aber das eher ein Notbehelf.
Die langen Lufteinlässe der meisten Fighter haben eine weitere Gemeinheit: Egal ob das Signal normal oder mit einem Winkel daherkommt, im Lufteinlass entsteht durch Reflektion über mehrere Ebenen eine starke Streuung. Dadurch verhält sich der Lufteinlass für Radarwellen wie Katzenaugen für Licht. Das ist sehr, sehr schlecht.
Das selbe gilt für alle Art von Lufteinlässen und überall wo das Signal wie ein Gummiball mehr als zweimal hin- und her springen kann. Also zb: auch das Cockpit. Deswegen sind bei Ef, F-22 und ähnliche Flieger die Cockpithauben mit spezieller Beschichtung versehen.
Mittel dagegen sind wieder zb: S-Einläufe mit Ram-Beschichtung (die die Wellen "fangen" und abschwächen) oder das gute alte Gitter wie bei der F-117 (So ein Gitter findet man übrigens auch in Lufteinlässen für Kühlluft an dem einem oder anderem militärischen Flieger).
Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht was du jetzt mit deinem Argument meinst. Wenn das Signal von der Seite kommt wird es durch schräge Lufteinlässe abgeschwächt? Aber wenn das Signal von der Seite kommt hat es bei schrägen Lufteinlässen erst Recht mehr Einlassfläche und Austrittsfläche, als bei geraden.
Wegen Einfluss von Lufteinlässen auf Flugleistungen und Flugeigenschaften:
Der Einfluss des Lufteinlass auf die Triebwerksleistung ist ja klar: Ein schlechter oder guter Air Intake entscheidet ob dir das Triebwerk bei hohen AoA kaputt geht und ob Überschall möglich ist oder nicht.
Weils mir gerade auffällt: Ein Lufteinlass soll auch dafür sorgen dass das Triebwerk keine Grenzschicht abbekommt. Vorkehren dagegen sind bei diesen Zeichnung nicht sichtbar.
Weiters ist ein Triebwerkeinlass ein sehr voluminöses, und besonders mit Ramps, schweres Strukturbauteil. Wenn du das änderst, änderst du auch deine Rumpfstruktur vom Flieger. Es bringt dir den Schwerpunkt und deine Querschnittsflächenberechnungen für den Überschall durcheinander. Der Auftriebsbeiwert, und damit die ganzen Auftriebs- und Wiederstandsberechnung, für den Rumpf ändert sich.
Ein weiterer Effekt von diesen neuen Triebwerkseinlässen wären die Auswirkungen auf den nichtlinearen Auftrieb. Alleine um den neu zu bestimmen, würden viele Ingenieure lange Zeit gut beschäftigt sein.
Fazit: Lufteinlass greift man genausowenig an wie Tragflächen und Leitwerk.
Externe Waffen erzeugen sicher einen höheren Widerstand als in den Behältern, zumal die auch kaum größer sind als die Extensions an den letzten F-15-Verionen (z.B. "E").
Wenn man den Übergang Tragflächen/Rumpf als Referenz hernimmt sieht man, dass diese Schwimmreifen sehr viel weiter nach außen gehen als die normalen CFTs der F-15. Deswegen auch Scheunentore.
Auch kann man die Qualität der Stealtheigenschaft und des Luftwiderstands nicht nur an der bloßen Stirnfläche festmachen. Was wäre denn sonst eine B-2?
Das frontale Profil der B-2 ist für einen Flieger dieser Größe sehr niedrig. Die B-2 ist ein Musterbeispiel für "modernen Stealth". Einfach ein Tragfläche wo nur das Cockpit und die Lufteinlässe für das Triebwerk herausschauen.
...(und ich denke die Entwickler haben das im Griff).
Ach sehr unwahrscheinlich das es dort einen Entwickler gibt. Wenn du die Quelle für die Bilder findest, und das wirklich eine offizielle Firma ist, dann wäre ich sehr überrascht.
Um das Thema aus einer anderen Richtung anzugehen: Die Aerodynamik und Struktur der F-15 anzugreifen ist ein Blödsinn. Das weiß auch Boeing, deswegen war die "Silent Eagle" mehr ein Marketinggag und das schräge Seitenleitwerk ist schnell wieder verschwunden.
Mit aller Zwang "Stealth" in einen bestehenden Flieger hineinzupressen ist ein Blödsinn. Die Reduktion der Radarrückstrahlfläche macht sehr viel Sinn, aber es ist schnell der Punkt erreicht wo man sich fragen muss ob der Nutzen noch zum Aufwand steht. Und wenn man am Ende alles auf "Stealth" getrimmt hat, hat man ein sehr teures Flugzeug das man dann erst recht nicht ohne starke Jammer ins Feindesland hineinlassen will (US Navy und F-35) oder das aufgrund kleiner Waffenschächte externe Waffenaufhängungen braucht (USMC und F-35). Und die F-35 ist immerhin ein Neuentwurf, nichts nachträgliches wie bei diesem Konzept bei der F-15.
Stealth ist wie viele anderen Begriffe in der Luftfahrt ("Kohlefaser", "3d-Drucken", "5. Generation") viel zu sehr ein Marketingbegriff. Es zwar nicht alles nur Bla Bla, es steckt schon viel Sinn dahinter. Aber es ist kein Allheilmittel sondern bringt nur Nutzen wenn man es richtig einsetzt.
Um wieder zurück auf die F-15 zurückzukommen: Um ihren Marktwert zu erhalten sollte man sich auf ihre Stärken verlassen: Aerodynamisch ein sehr guter Entwurf, viel Platz, viel Nutzlast und große Reichweite. Das schreit geradezu nach einem starken Radar, einer guten Ausrüstung für ECM und modernen Lenkwaffen. Dies könnte man alles wesentlich billiger haben als wenn man mit aller Gewalt die F-15 "stealthi" machen will.