Flugabwehrsysteme

Diskutiere Flugabwehrsysteme im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; "Bei einem Patriot-Einsatz wie in der Slowakei werden für die Abwehrraketen üblicherweise sogenannte Waffeneinsatzzonen festgelegt, eine Art rote...

Sens

Alien
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"Bei einem Patriot-Einsatz wie in der Slowakei werden für die Abwehrraketen üblicherweise sogenannte Waffeneinsatzzonen festgelegt, eine Art rote Linie im Luftraum. Die Entscheidung, ein russisches Flugzeug abzuschießen ist angesichts des Eskalationspotenzials überaus gewichtig und wird nicht aus dem Feuerleitstand in der Slowkai getroffen, sondern von dem zuständigen Nato-Gefechtstand in Uedem (Niederrhein), dem „Combined Air Operations Centre“. Und auch noch nach dem Feuerkommando kann die Rakete im Flug deaktiviert werden, wenn der militärische Gegner abdreht.
Von dort gibt es auch die Vorwarnung über Aktivitäten der Gegenseite, die vom automatischen IFF im Feuerleitstand angezeigt werden könnten. Im Kampf gegen die Langeweile gibt es mal einen Probealarm.
In Deutschland werden wenigstens die Überlebenswichtigen Stellungswechsel geübt, wo dann tatsächlich jeder Soldat/in zum Einsatz kommt.
Hallo Alpha, dass ist Personal, dass schon eine Ausbildung hinter sich und wo von Zeit zu Zeit "Frischlinge" integriert werden. In der Slowakei ist man stationär, Sliac, und verbringt seine Zeit fast ausschließlich damit zu warten oder "Putz und Flick Dienste" zu verrichten. Mehr als 4 Wochen sollte man das Personal nicht vor Ort lassen und für einen ständigen Austausch sorgen. Der folgende Link zeigt ja, dass man sich noch nicht mal einem Manöver samt Überprüfungen sieht. Da geht es nur um die politische Präsenz. Die Auslandszulage gilt als "Schmerzensgeld".
 
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Sens

Alien
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Ignoriert man den politischen "Schönsprech" für jene, die immer betonen keine militärischen Fachleute zu sein, dann geht es da einzig und allein um die Vereinbarung mit der Industrie, wo die noch ausstehende Modernisierung jener Systeme stattfinden soll. Aktuell läuft sie ja für 5 Systeme und Unterbrechungen werden immer in Rechnung gestellt oder als Begründungen für eigene Verzögerungen genutzt.
 

Sens

Alien
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Parallel zur Operationsführung absolviert das Kontingent immer wieder taktische Aus- und Weiterbildungen. Um durchgehend einsatzbereit zu sein, arbeiten die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte rund um die Uhr in wechselnden 12- beziehungsweise 24-Stunden-Schichten. ...
Auch in Zamosc der "Kasernenalltag" mit 900 km Distanz zum bisherigen Dienstalltag, die eigentliche, temporäre Belastung, wenn ich an die jeweiligen Familien denke. Ein Opfer für die Symbolpolitik. Positiv betrachtet eine erfolgreiche Verlege-Übung mit Manövercharakter für jederzeit mögliche Einsätze an der NATO-Außengrenze.
 
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Fulc

Fulc

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@Sens beantworte doch bitte die Frage, ob Du aus eigener Erfahrung berichtest, oder ob es nur angelesenes Wissen ist.
Wenn aus eigener Erfahrung bei der FlaRak, würden Deine Ausführungen hier mehr Gewicht erhalten. Danke Fulc
 

Ta152

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Parallel zur Operationsführung absolviert das Kontingent immer wieder taktische Aus- und Weiterbildungen. Um durchgehend einsatzbereit zu sein, arbeiten die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte rund um die Uhr in wechselnden 12- beziehungsweise 24-Stunden-Schichten. ...
Auch in Zamosc der "Kasernenalltag" mit 900 km Distanz zum bisherigen Dienstalltag, die eigentliche, temporäre Belastung, wenn ich an die jeweiligen Familien denke. Ein Opfer für die Symbolpolitik. Positiv betrachtet eine erfolgreiche Verlege-Übung mit Manövercharakter für jederzeit mögliche Einsätze an der NATO-Außengrenze.
Ich kenne Patriot persönlich nicht und meine zeiten als kleiner Wehrpflichtiger bei HAWK sind auch schon etwas länger her. War auch nach dem Kalten Krieg also keine 24h Bereitschaft mehr. Aber eins ist klar, sobald die Staffel voll Gefechtsbereit und in Bereitschaft ist ist nicht mehr viel mit Ausbildung. Klar, ein großteil des Personals kann in Schulungsraum geschult werden, muß nur bei Alarm innerhalb weniger Minuten am Gerät sein. Schulung am Gerät selbst kann aber nicht Stattfinden. Die Zeiten in denen das möglich ist braucht man primär erst mal zum warten des Gerätes.
 
ManfredB

ManfredB

Alien
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Frage: wer kam eigentlich auf die Idee Patriot auf dem FLPL Sliac zu stationieren ?

... "Wir klären derzeit mit Experten die optimale Position, damit der Schutzschirm ein möglichst großes Gebiet der Slowakei umfasst", erklärte Nad' laut slowakischen Medienberichten. ...
Eine andere, "optimale" Position ist offenbar nicht gefunden worden ... :biggrin:
Sliac liegt eher im westlichen Teil der Slowakei und in einer Art Tal .... die (Radar-) Sicht nach Osten ist eingeschränkt, nur ein relatives "Fenster" Richtung Südost.
Ich war mal 1998 im Rahmen einer NATO-/PfP-Übung vor Ort auf dem FLPL und kenne die Gegebenheiten.

 

BiBaBlu

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und genau das bringt es auf den Punkt. Symbolpolitik auf dem Rücken von Menschen ohne ernsthaften militärischen Mehrwert.
Wieso Symbolpolitik?

Die NATO hat die Aufgabe ihre Mitglieder gegenseitig zu schützen, Deutschland ist die grösste Wirtschaftsmacht der europäischen NATO-Teile und hat auch das zweitgrösste Armeebudget nach den USA.

Dass Russland eine aktive Bedrohung für seine Nachbarn ist, kann niemand verneinen, ob NATO-Mitgliedschaft da ein Hemmnis ist, ist kein Garant, gerade nicht, wenn ein aktiver Abwehrwille nicht demonstriert wird und Flugabwehr an der Grenze ist eben genau dies.

die Slowakei hat ihre weitreichende Flugabwehr des Typs S-300 komplett an die Ukraine abgegeben, die Kompensation ist eben, dass Deutschland seinen Luftschirm über die slowakei erstellt und Polen ist Frontstaat angrenzend an einen krieg, bei dem man nie verhindern kann, dass plötzlich (versehentlich oder nicht) über die Grenze geschossen wird.

Wenn akttive Unterstützung reine Symbolpolitik ist, kann man militärische Verteidigung direkt sein lassen.

Und wer in der Armee ist, muss eben damit rechnen seine Arbeit auch mal machen zu müssen, das tut die FlaRak-Truppe eben aktuell. 🤷‍♀️
 

Ta152

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Wieso Symbolpolitik?
< snip >
Das Problem ist das der Flughafen Sliac ca. 225 km von der Grenze zur Ukraine entfernt ist bei einer Maximalen Reichweite von 160km.

Wenn man von einem großen Angriff Russlands auf die Slowakai ausgeht ist eine Verteidugung des Flughafens im Hinterland keine Schlechte Idee. Wenn es um verirrte Marschflugkörper und Flugzeuge geht eine schlechte Idee.
 

BiBaBlu

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Der kompromiss wird sein, die Westlichen Ballungsgebiete zu schützen und gleichzeitig möglichst viel Fläche abdecken.
 
ManfredB

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Alien
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...
die Slowakei hat ihre weitreichende Flugabwehr des Typs S-300 komplett an die Ukraine abgegeben, die Kompensation ist eben, dass Deutschland seinen Luftschirm über die slowakei erstellt ...
Der kompromiss wird sein, die Westlichen Ballungsgebiete zu schützen und gleichzeitig möglichst viel Fläche abdecken.
Meines Erachtens eine "schlechte" Kompensation bzw. ein "schlechter" Kompromiss, wenn ich das besagte System SA-10, daß die Slowakei ca. 12,5 km nordwestlich von Nitra stationiert hatte, und aufgrund der Lage eine m.E. sehr gute Rundsicht hatte um so die Metropole Bratislava (ca. 60 km südöstl.) zu sichern, durch ein Patriot-System ersetze, daß mehr oder weniger in einer Tallage disloziert wird ...
Sliac liegt zwar relativ mittig in der Slowakei, aber halt ungünstig ... und die Grenze zur Ukraine ist - wie beschrieben - ca. 225 km weg ...
... es ist müßig ... :squint:

 
Fulc

Fulc

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Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster raus, und behaupte mal, das Bratislava keinen FlaRak Schirm benötigt, wer sollte denn diese Stadt mit Lufstreitkräften angreifen. Der Iran? Gegen die potentiellen Raketen, welche der Iran in unsere Richtung in Stellung gebracht hat, wurde doch der Abwehrschirm in Polen und Ungarn aufgebaut. Oder habe ich da etwas verpasst.
 

Ta152

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Es geht eben mehr darum die Leute zu beruhigen als wirklich gegen einen Angriff zu verteidigen.
 
Fulc

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Wenn doch keine reale Gefahr besteht, ist doch die billigste Variante, den Leuten zu erklären, dass es keine reale Gefahr gibt.
Ach ich habe vergessen, so funktioniert es leider nicht, ein jeder muss wissen wo der Feind steht, erst dann hat der Tag Struktur.
 
Fulc

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Das hier wieder mehr Militärexperten mit Knowhow, Erfahrung und Fachwissen im Sessel sitzen als die NATO jemals aufbringen kann.
Ich hoffe doch, Du meinst nicht die Expertisen von Sens, das wäre ja frech.
Also ist der Abwehrschirm nicht ausreichend oder wie meinst Du es?
 

jackrabbit

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Ich denke einfach, dass die professionellen Militärs schon wissen was sie tun.
 
Fulc

Fulc

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Da bin ich mir nicht wirklich sicher, aber wenn Du es meinst.
 
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