Wenn man sich die Celera 500L näher anschaut, dann fällt es zumindest mir nicht so leicht, sich eine hochskalierte Version mit mehr als zwei Motoren vorzustellen. Zwei Motoren ließen sich vllt noch im Heck einer großen Version unterbringen, und auf zwei gegenläufige, hintereinander liegende Props kuppeln, ähnlich wie seinerzeit beim Double Mamba-Triebwerk der Fairey Gannet (wo das alles in der Bugspitze zusammengefasst war).
Aber sobald man zusätzliche Motorgondeln und Rotoren an die Tragflächen montiert, oder in die Bugnase, weicht man vom besonders strömungsgünstigen Konzept der Celera 500L ab. Wie überlegen sie dann noch gegenüber einem herkömmlichen Entwurf mit normalen Motorgondeln an den Tragflächen wäre, kann ich nicht beurteilen.
Ein Entwicklungsrisiko wäre es bestimmt. Wie man "baden gehen" kann mit einer Mehrmotoren-Konstruktion im Heck, die über komplizierte Kraftübertragungen auf die Propeller wirkt, hat damals das Projekt von Heiko Teegen gezeigt, bei dem unvorhergesehene Probleme auftraten, die bis zum Erstflug nicht erkannt wurden.
Ein kleiner Airliner, der das Grundkonzept der DeHavilland Dove und Heron in die Gegenwart überträgt, allerdings mit Druckkabine und WC, mag da etwas weniger leistungsstark, aber risikoärmer sein. (Übrigens fand ich es bei meinem einzigen Flug mit der Dove - die Heron habe ich leider nicht erlebt - beeindruckend, wie ruhig diese britischen Reihenmotoren liefen, und wie entspannt dadurch das Flugerlebnis in der kleinen, aber hellen und bequemen Kabine war, trotz der Kolbenmotoren). Würden zwei oder vier Diesel in Tragflächengondeln so ruhig und verlässlich vor sich hin brummeln wie ein VW TDI bei 130 km/h auf der Autobahn, könnte man mit so einer Maschine bis ans Ende der Welt fliegen.