et kütt wie et kütt......
Das mit dem neuen Standort wird wohl noch etwas lääääänger dauern.
Köln –
Nach der Oper hat Köln jetzt das nächste Bau-Debakel: An der neuen Station für Rettungshubschrauber am Kalkberg läuft auch alles aus dem Ruder. Der Hangar sackt immer weiter ab; die Inbetriebnahme ist geplatzt.
Statt Hubschrauber werden dort höchstens Gutachter, Sachverständige und Rechtsanwälte rotieren. Der Grund: Das Fundament auf dem ehemaligen Deponiegelände ist in Bewegung und sackt ab.
„Inzwischen haben wir auf einer Seite Maßabweichungen von zwölf Zentimetern“, bestätigt Jörg Seemann, Sprecher der Kölner Berufsfeuerwehr. Vor wenigen Wochen waren es „nur“ sechs Zentimeter – was auch schon bedenklich war. Im Beton tun sich schon Risse auf.
Ein unabhängiger Sachverständiger hat bereits die Arbeit aufgenommen und misst ständig. Er soll auch klären, warum genau das Gebäude absackt – und wie das aufgehalten werden kann.
„Es ist der obere, also der aufgeschüttete Teil des Kalkbergs, bei dem der Boden nachgibt“, sagt Stadtdirektor Guido Kahlen auf EXPRESS-Anfrage. Er hofft auf die Möglichkeit, durch Betonit-Injektionen das Gelände und damit das Gebäude stabilisieren zu können – wie das auch beim Bau der Nord-Süd-U-Bahn mit einigen Gebäuden gemacht wurde.
Die Inbetriebnahme, für den 1. Juli angekündigt, ist aber geplatzt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Und damit werden auch die Kosten explodieren. „Wir wissen nicht, wann Hubschrauber dort starten und landen können und die Mannschaften einziehen können“, sagt Seemann.
In diesem Jahr werde es wohl nichts mehr. Die schlimmsten Befürchtungen lauten, dass die Standsicherheit auf Dauer nicht garantiert werden kann. Und dann? Muss der Kasten gesprengt werden? Hat die städtische Gebäudewirtschaft versagt?
Im Rathaus will man dem Vernehmen nach folgende Fragen angehen: Wer hat es verbockt? Hat der Bodengutachter, der den Kalkberg vor Baubeginn geprüft hatte, schlampig gearbeitet? Haben Baufirmen gepfuscht? Die Stadt hat ein Rechtsanwaltsbüro eingeschaltet, um mögliche Ansprüche auf Schadenersatz zu prüfen.
Quelle
Kölner Express