Konflikt in Libyen wird weiter internationalisiert

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Auf beiden Seiten wirken ja Staatsangehörige fremder Staaten in den unterschiedlichsten Funktionen mit. Welche Uniform tragen eigentlich die türkischen Offiziere?
Der Bericht schreibt über die Interesse der Türkei.
Was man nicht unmittelbar mit dem Konflikt in Libyen in Verbindung bringt, doch die Haltung der Handelnden mit bestimmt. Solche geopolitischen Motive schaffen es ja fast nie in die Deutsche Medienlandschaft, die sich mehr mit moralischen oder juristischen Bewertungen beschäftigt, die viel leichter zu stimulieren sind.
 
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Sczepanski

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Der Artikel der ZEIT ist über 10 Jahre alt. Das Projekt "NABUCCO" war nicht nur zur Umgehung Russlands für die zentralasiatischen Gasförderungen (Turkstaaten), sondern auch, um direkt über Pipelines Gas aus dem Golf (Katar und Iran) zu erhalten. Deshalb hatten sich sowohl Russland wie auch die USA gegen diese Pipeline gesperrt und sie torpediert.
Stattdessen ist ja nun Northstream für russisches Gas am Entstehen - auch wieder gegen US-Wiederstand, weil die USA ihr teures Fracking-Gas an uns verscherbeln wollen.

Mit Libyen hat Nabucco eher weniger zu tun.

Bei Libyen gibt es andere Beweggründe.
Vor allem für Italien ist die Ölförderung aus libyschen Quellen wichtig, und ganz nebenbei auch noch die Unterbindung von Flüchtlingsrouten über das Mittelmeer nach Europa. Italien unterstützt daher die nominelle Regierung um Tripolis unmittelbar südlich des Stiefels. Die hat aber selbst keine Truppen, sondern muss sich auf bezahlten Orts- bzw. Stammesmilizen sowie türkische Unterstützung stützen. Deshalb werden über die nominelle Regierung in Tripolis auch barbarische Milizen finanziert, die in Libyen dann Terrorlager für Flüchtlinge aus der Subsahara unterhalten.

Griechenland sieht dagegen Ostlibyen um die Syrte und Bengasi als seine Gegenküste - und tendiert daher aus den gleichen Gründen dazu, das libysche Parlament und Hafar als dessen wichtigsten Militärführer zu fördern. Da sehen sich die Griechen dann mit Russland in gleicher Richtung ziehend. Und Russland baut mit Syrien, Libyen und Ägypten zunehmend seinen Einfluss in den arabischen Staaten wieder auf.

Das Ergebnis ist - wieder einmal - eine gespaltene EU, die sich für nichts entscheiden kann.
 

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Hier gibt es eine ideologische Einordnung der beiden Gruppierungen, die jedoch schon ein Jahr alt ist und die aktuelle Rolle der Türkei nicht voll erfasst.
Es gibt da keine demokratische Parteien-Landschaft, dass hatte ja die Diktatur verhindert, die es uns erlauben würde Partei zu ergreifen. Es sei denn, es ginge per Ferndiagnose um eine gefühlte Einschätzung, welche Gruppierung kommt den Deutschen Interessen am nächsten. Da meine ich nicht die moralischen, die zwar immer betont, keine praktische Rolle in der Realpolitik haben.
Für ein Bürgerkrieg über mehrere Jahre ist er erstaunlich "unblutig" geführt worden. Da sind wir vom Balkan, Jemen, Syrien und Irak ganz andere Zahlen gewöhnt.
 

Philipus II

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Dass der Krieg nicht so blutig ist, könnte auch daran liegen, dass er primär um Macht, Geld und Einfluss geführt wird. Für andere Konflikte typische Motive wie Vernichtungswahn, Ideologie, Ethnien, Rassismus und Religion spielen in Libyen eine klar untergeordnete Rolle. Sinnloser Massenmord ist nicht im Interesse der relevanten Kriegsparteien. Von anderen Kriegsschauplätzen bekannter Terrorismus durch Milizen und staatliche Kräfte ist die Ausnahme, nicht die Regel. Gemordet und gefoltert wird in Libyen primär dann, wenn man sich davon ganz konkrete Vorteile verspricht (z.B. Lösegeldzahlungen durch Angehörige von aufgegriffenen Migranten). Es gibt auch kaum Berichte, dass Kriegsgefangene systematisch ermordet werden. Im Gegenteil deutet vieles daraufhin dass Milizen, die in eine militärisch unhaltbare Situation kommen, schlicht die Seiten wechseln und dann im Auftrag des bisherigen Gegners weiterhin ihrem blutigen Handwerk nachgehen.
 

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Hier zu Flugzeugen der LNA, wobei zum eingefügte Bild ein Fragezeichen gehört. Siehe die Galebs.
Wenn es keine Propaganda ist, dann dürfte sich schon bald deren Präsenz zeigen. In letzter Zeit hatten sich beide Seiten hauptsächlich auf UAVs beschränkt. Die jedoch verstärkt auf Informationen am Boden angewiesen sind, um wirksam zu sein, da das Lage-Bild für deren Operator eingeschränkt ist.
Libyan militia building mercenary air force, rivals claim
Alle schon älter aber mit Details zu ihrer Nutzung.

Hier die Details vom Angriff im Februar. Etwas holprig, aber noch verständlich.
"Die libysche Nationalarmee kündigte am Mittwochabend die Ermordung von mindestens 7 türkischen Soldaten beim Beschuss durch ihre Streitkräfte auf der Mitiga Airbase in Tripolis an.
Die Militärinformationsabteilung der LNA sagte, dass "die Armee am frühen Mittwochmorgen, Stunden nachdem sie eine türkische Drohne südlich der Stadt abgeschossen hatte, den Operationssaal der türkischen Offiziere auf der Mitiga Airbase in Tripolis bombardiert hat".
Die Abteilung bestätigte die Anwesenheit türkischer Offiziere in dem Moment, in dem der Raum bombardiert wurde, "zumal die türkischen Soldaten für den Betrieb der türkischen Drohnen von Bayrakdar verantwortlich sind."
 

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Hier Bilder zu den 7 jugoslawischen Trainingseinheiten G-2 Galeb, einem J- 21 Jastreb. Der Bericht ist vom letzten Jahr und deutlich zeitnäher.
 

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"1. Misrata:
Laut der Feldquelle hat die LNA einen großen Militärkonvoi aus der Stadt Ajdabia mit Luftabdeckung mehrerer Mirage-Kampfflugzeuge zur Sirte geschickt. Es besteht die Möglichkeit, eine Operation der LNA durchzuführen, um die Misrata zu beschlagnahmen."
........
 

Sczepanski

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Inzwischen könnte sich auch Italien neben der Türkei zu den aktiven Unterstützten der GNA gesellt haben
 

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"Der Rückzug Maltas aus der Operation Irini signalisiert die Unterstützung des türkisch-libyschen Korridors und beunruhigt die Staats- und Regierungschefs der EU"
Die "EU" und ihre fragwürdige Rolle in Libyen, weil sich die Mitglieder gegenseitig blockieren und nur das nationale Interesse sehen. Für die Amerikaner völlig undurchschaubar.
 

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"Nochmals volles Haus am Libya Benghazi Benina International Airport, 08. Mai 2020. Dies können Ilyushin Il-76-Frachter sein und * möglicherweise *: 5A-DRS, UR-CMD, UP-I7651 und UP-I7656. (Diese 4 wurden kürzlich in Libyen abgebildet oder zuletzt nach Libyen geflogen.)"
Die erneuten Angriffe belegen ja, dass die GNA die Al-Watyah Airbase bislang nicht einnehmen konnte.
Libya launches operation to liberate Al-Watiya airbase Sie ist das Hauptquartier der westlichen Kräfte der LNA.
Aktuell versuchen beide Seiten in das jeweilige militärische Hauptquartier des Anderen, im Raum Tripolis vor zu rücken.
 

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Hier die Angaben von der GNA zur Al-Watiya airbase, die mit türkischer Feuer-Unterstützung erobert werden soll.
..
"Aufruf des Parlaments an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zur dringenden Einberufung
Das Parlament forderte den UN-Sicherheitsrat (UN-Sicherheitsrat) auf, am Samstag dringend einzuberufen, um die Angriffe der mit Haftar verbundenen Milizen zu stoppen."...
Jener Aufruf zeigt auch, dass man nicht unbedingt an den Erfolg von Operation Friedenssturm glaubt.
 
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"Die Türkei überträgt weiterhin die Militanten ihrer Fraktionen in Syrien nach Libyen, um für die „Regierung des Nationalen Abkommens“ zu kämpfen. Die Ausbildungseinsätze für Kämpfer in ihren eigenen Lagern an der syrisch-türkischen Grenze werden fortgesetzt, um die Überstellung für den Kampf in Libyen vorzubereiten auch .
Die Zahl der syrischen Militanten, die die Türkei nach Libyen versetzt hat, beträgt ungefähr / 8 / Tausend Kämpfer, nach einer neuen Gruppe, die kürzlich eingetroffen ist und auf ungefähr / 1500 / Mitglieder geschätzt wird, mit einer Weiterbildung von ungefähr / 3000 / anderen in den türkischen Lagern .
Es ist bemerkenswert, dass die Zahl der syrischen Militanten, die in den libyschen Schlachten getötet wurden, nach Angaben libyscher Medienquellen auf / 260 / geschätzt wird und ihre Informationen mit Bildern und persönlichen Dokumenten dokumentiert, die einigen der Getöteten gehören."
Die Ereignisse in Syrien und Libyen sind in diesem regionalen Konflikt immer enger verzahnt.
 

Sczepanski

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"Aufruf des Parlaments an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zur dringenden Einberufung
Das Parlament forderte den UN-Sicherheitsrat (UN-Sicherheitsrat) auf, am Samstag dringend einzuberufen, um die Angriffe der mit Haftar verbundenen Milizen zu stoppen."...
Jener Aufruf zeigt auch, dass man nicht unbedingt an den Erfolg von Operation Friedenssturm glaubt.
Das ist der Aufruf des "Minderheitenparlaments", das noch in Tripolis geblieben ist - während die deutliche Mehrheit des Parlaments im Osten des Landes ist und die Truppen von Haftar unterstützt.
 

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Das spielt in diesem Fall kaum eine Rolle, weil die offizielle Machtverteilung in Libyen eine andere ist. Das Problem hatten wir ja auch schon im Irak, als es um die Forderung nach dem Abzug der Amerikaner ging. Auch in Russland ist nicht die Duma das entscheidende Gremium oder in Frankreich, auch wenn das bei unserem Bundestag anders ist.
Folgende Flüge können nur mit dem Wissen und Einverständnis der Russen stattfinden. Auch die C-130 der Ägypter kommen nicht zum Höflichkeitsbesuch nach Syrien.
Der heutige Cham Wings-Flug SAW351 von Damaskus nach Bengasi machte zunächst einen Zwischenstopp auf der russischen Latakia Khmeimim Air Base. Derzeit wieder unterwegs, vermutlich nach Bengasi
 

D-HUBI

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"1. Misrata:
Laut der Feldquelle hat die LNA einen großen Militärkonvoi aus der Stadt Ajdabia mit Luftabdeckung mehrerer Mirage-Kampfflugzeuge zur Sirte geschickt. Es besteht die Möglichkeit, eine Operation der LNA durchzuführen, um die Misrata zu beschlagnahmen."
........
Die Luftdeckung durch mehrere Mirage Kampfflugzeuge klingt interessant ... glaube kaum, dass die LNA wirklich mehreres Mirage F-1 besitzt, könnte vielleicht auch ein Hinweis auf VAE Mirage 2000-9 sein, die ja sicher nicht ohne Grund nach Ägypten verlegt worden sind. Und die VAE haben sicher ein Interesse daran, dass ihr Nachschub auch da ankommt, wo er hin soll ... insbesondere bei der Bedrohung durch türkische Drohnen.
 

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Warum soll die VAE Mirage 2000 nach Ägypten verlegen, wenn Ägypten eigene hat und auch von dort operieren müssten. Die türkischen Fregatten verfügen über Luftabwehr-Raketen und auch Fliegerfäuste haben schon für einige Abschüsse gesorgt. Eine abgeschossene Mirage 2000 wäre ein offener Bruch des Waffenembargos im Gegensatz zu einer F1, die sich ja schon länger im Bestand der LNA befinden konnte. Die Ägypter haben ja auch MiG-21 an die LNA weitergereicht.
Im folgenden Link gibt es etwas zum Verbleib von F1 und dazu gehören auch einige Unterstützer der LNA.
 

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Die türkische Unterstützung entwickelt sich zur entscheidenden Größe in der Region Tripolis. Da auch der Nachschub für die LNA verstärkt wurde, dürfte bald mit einen Gegenbewegung gerechnet werden.
 

D-HUBI

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Die türkische Unterstützung entwickelt sich zur entscheidenden Größe in der Region Tripolis. Da auch der Nachschub für die LNA verstärkt wurde, dürfte bald mit einen Gegenbewegung gerechnet werden.
Warum sollten sich die VAE bzgl. des Waffenembargos Sorgen wegen eines Einsatzes von Mirage 2000-9 der VAE in Libyen ... wenn die Pantsir in Libyen so ganz eindeutig aus den VAE stammen !?
Wenn ich mich nicht irre, setzt Ägypten seine Mirage 2000 eher für Air-to-Air ein währende die VAE sehr gut für präzise Luft-Boden-Einsätze geeignet sind. Und von den türkischen Schiffe hält man halt entsprechend Abstand, wenn die überhaupt westlichen Flugzeugen gefährlich werden können.
 
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