Moin!
Die Continentaldiesel haben ein ähnliches Drehzahlniveau und Zylindergröße wie der Redair Diesel, sind halt alle mehr oder weniger von PKW Dieseln abgeleitet. Conti gibt 215 bis 220 g/kwh bei Nennleistung an, das halte ich auch für realistisch.
Dann wären wir bei 460 PS = 338 kW bei ca. 75 kg/h. Wenn wir einfach mal 1000 kg Treibstoff annehmen, kommen wir auf etwa 13 h Flugzeit, was vielleicht ungefähr zur angepeilten Reichweite von 8300 km passen würde.
Bei welcher Geschwindigkeit die beste Gleitzahl erreicht wird ist wie gesagt eine Frage der Flughöhe und die ist hier ja deutlich oberhab dessen war man konventioneller Weise annehmen würde. Gehen wir (aufgrund der verschiedenen Angaben bezüglich der Flughöhe) einfach mal davon aus, dass wir die Flughöhe so weit nach oben schieben, bis die optimale Gleitzahl bei 740 km/h erreicht wird.
Diese Geschwindigkeit kann man nicht so einfach verschieben, sie ist vor allem eine Funktion des verwendeten Profils und der Flächenbelastung.
Du kannst die Flächenbelastung erhöhen, um Deine optimale Gleitzahl auf eine hohe Geschwindigkeit zu bringen, aber dann hast Du ein Flugzeug, das ausschließlich bei hohen Geschwindigkeiten gut fliegt. Es wird dann im gedrosselten Flug unwirtschaftlich, und für gute Start-, Lade- und Manövereigenschaften brauchst Du Hochauftriebshilfen.
Durchaus möglich, daß Otto mit der Celera ein Stück in diese Richtung gegangen ist, denn die Erwähnung des Flugs mit konstantem Anstellwinkel könnte auf die Verwendung von fahrtabhängigen Wölbklappen hinweisen.
Ich glaube aber nicht, daß die Auslegung so extrem ist, daß man erst bei höchster Reisegeschwindigkeit die Geschwindigkeit größter Reichweite trifft. Das wäre immerhin die Geschwindigkeit, mit der man bei einem Motorausfall die größte Gleitstrecke erzielen würde. Die beste Gleitzahl bei 740 km/h in 11 km Höhe hieße, beim Motorausfall wären dann ca. 220 KIAS fürs beste Gleiten gefragt. Zum Vergleich: Die North American F-86K - ein transsonischer Düsenjäger! - hat ihr bestes Gleiten bei 185 KIAS.
Selbst, wenn es Dir gelänge, das Flugzeug so zu bauen, daß Deine Auslegung klappt ... es könnte schwierig werden, es zertifiziert zu bekommen, weil es zahlreiche zu erfüllende Randbedingungen gibt, die den sicheren Betrieb von Luftfahrzeugen sicherstellen sollen.
Daher gehe ich fest davon aus, daß der theoretische Optimalfall auch in der Celera nicht verwirklicht wurde, auch wenn die Konstrukteure ihn vielleicht besser angenähert haben, als das bei konventionellen Mustern bisher der Fall war.
Tschüs!
Henning (HoHun)