RA96101
Testpilot
naja, dann vielleicht eher die Triebwerke der -200 und nicht der ER. Gäbe da ja noch Motoren von P&W oder RR.
Der Exklusivvertrag der 77W und dem GE90 bezieht sich darauf, dass die Entwicklung des GE90 so teuer war, dass sich GE ein Exklusivrecht auf der 77W zusichern lassen wollte, um durch den Verkauf die Entwicklungskosten wieder rein zu holen.Läuft die Exklusivvereinbarung mit Boeing für das GE-90 nicht erstmal weiter?
Wäre es nicht sinnvoller, langsam einzusteigen, z.B. indem man zunächst als Zulieferer oder Partner beginnt? Da hätte man erheblich bessere Möglichkeiten, um tatsächlich wieder in den Markt rein zu kommen. Allerdings vermiest das russische Grossmachtdenken natürlich auch diese Chance fürs eigene Land, da man einerseits das internationale Vertrauen völlig zerstört hat und andererseits zwanghaft an Grossprojekten hängt, anstatt endlich mal vernünftige Brötchen zu backen.Die Aufgabe hier lautet, eine sinnvolle und nicht völlig aussichtslose Beschäftigung/Produktstrategie für die brach liegende Luftfahrtindustrie Russlands zu finden, ohne Untote wieder zu beleben.
Ich denke die Strategie ist grundsätzlich OK.Die Aufgabe hier lautet, eine sinnvolle und nicht völlig aussichtslose Beschäftigung/Produktstrategie für die brach liegende Luftfahrtindustrie Russlands zu finden, ohne Untote wieder zu beleben. Daher die Verrenkungen.
Du würdest jetzt dort noch einen Airbus A330 oder A320 neu entwickeln und bauen wollen? Mit westlichen Triebwerken und genau das Gleiche nur schlechter mit niedrigerer Stückzahl und weitmaschigerem Servicenetz im Westen? Klingt ja wie ein todsicherer Verkaufserfolg.
Legitim.(Ich starte jetzt auch die Schorsch-Taktik der "erweiterten Gegenfrage")
Und damit zeigt Russland meines Erachtens, das es nicht im eigenen Großmachtdenken gefangen ist, sondern durchaus weiß, wo die Märkte für solch ein Produkt liegen. In einer Verhandlung um Entwicklungs- und Produktionsanteile kamm man dann seitens Russland mit der Erfahrung im Widebody-Bau IL-96 und der erfolgreichen Entwicklung eines Single-Aisles MS-21 punkten.Putin hat ja in China gerade nochmal das Joint Venture zum Bau einer neuen Widebody-Familie für Langstrecken bekräftigt. Das Joint Venture wird allerdings in China sitzen und vermutlich auch dort produzieren. Das wäre dann noch ein Konkurrent aus eigenem Hause.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Chinesen einen gleichwertigen Partner neben sich zulassen. Bisher war die Politik stets, das Maximum an Wissen und Know-How abzugreifen und dann alleine weiter zu machen. Da fühlt man sich vielleicht eine Zeit gebauchpinselt, aber am Ende ist man gekniffen.Putin hat ja in China gerade nochmal das Joint Venture zum Bau einer neuen Widebody-Familie für Langstrecken bekräftigt. Das Joint Venture wird allerdings in China sitzen und vermutlich auch dort produzieren. Das wäre dann noch ein Konkurrent aus eigenem Hause.
Na ja, andere Nationen haben da ganz andere Anteile am Workshare. Was genau wird denn produziert?GorBo schrieb:@_Michael
Deine kleinen Brötchen als Zulieferer der "richtigen" Luftfahrzeugindustrie würden aber bedeuten, den eigenen zivilen Flugzeugbau zu begraben. Und genau das Gegenteil versucht man ja mit dem Produzieren von IL-96 zu erreichen. Als Zulieferer und Entwicklungspartner für die "Großen" ist man ja schon seit Jahren zuverlässig tätig.
Zulieferer oder Partner für wen? Bisher gab es im Westen eher Ablenung gegenüber russischen Luftfahrtprodukten. Hier wurde das Argument der unsicheren politischen Lage und damit der unsicheren Ersatzteilversorgung eingebracht. Airbus ist selbst an strikte Regeln gebunden und Boeing würde sich damit wohl auch schwer tun. Wir sehen auch, dass die Diversität des Marktes von A&B eher abgebaut wird. RR und GE werden mehr und mehr an Airbus bzw. Boeing gebunden. Russische Triebwerke, ob nun konkurrenzfähig oder nicht, werden bei A&B wohl kaum Verwendung finden. Das neue PD-14 könnte man ja theoretisch auch anderen Flugzeugherstellern anbieten, aber wie groß sind da wohl die Erfolgsaussichten.Wäre es nicht sinnvoller, langsam einzusteigen, z.B. indem man zunächst als Zulieferer oder Partner beginnt? Da hätte man erheblich bessere Möglichkeiten, um tatsächlich wieder in den Markt rein zu kommen. Allerdings vermiest das russische Grossmachtdenken natürlich auch diese Chance fürs eigene Land, da man einerseits das internationale Vertrauen völlig zerstört hat und andererseits zwanghaft an Grossprojekten hängt, anstatt endlich mal vernünftige Brötchen zu backen.
Russland und China sind eine Zweckehe eingegangen. Vernunftehen halten bekanntlich am längsten. Die aktuelle Lage schweisst Russland und China noch eine ganze Weile zusammen. Eine russisch-chinesische Kooperation wird mit Sicherheit zu einem Wissenstransfer von Russland nach China führen. Gleichzeitig kann dürfte das aber auch zu einem Investitions- und Auftragstransfer von China nach Russland führen. Das ist der Deal und daran ist nichts verwerfliches. Sollte die russische und chinesische Luftfahrtindustrie dann eines Tages durch Joint Ventures eng miteinander verzahnt sein, lässt sich sich auch nicht mehr so einfach trennen. Dann ist aus der einstigen Zweckehe eine Schicksalsbeziehung geworden.Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Chinesen einen gleichwertigen Partner neben sich zulassen. Bisher war die Politik stets, das Maximum an Wissen und Know-How abzugreifen und dann alleine weiter zu machen. Da fühlt man sich vielleicht eine Zeit gebauchpinselt, aber am Ende ist man gekniffen.
Russland ist kein zuverlässiger Investitionsstandort. Ganz einfache Kiste. Man geht dorthin, weil man es teilweise muss (siehe Automobil), sonst investiert dort niemand.Zulieferer oder Partner für wen? Bisher gab es im Westen eher Ablehnung gegenüber russischen Luftfahrtprodukten. Hier wurde das Argument der unsicheren politischen Lage und damit der unsicheren Ersatzteilversorgung eingebracht.
Sehr gering. Triebwerke bedürfen sehr viel Vertrauen im Voraus, da "schlechte Triebwerke" am Ende der Lebensdauer sehr problematisch werden. Da möchte keiner zuerst ran, speziell wenn man die Dinger auch nicht günstiger bekommt und sie nicht besser sind.Das neue PD-14 könnte man ja theoretisch auch anderen Flugzeugherstellern anbieten, aber wie groß sind da wohl die Erfolgsaussichten.
Wieso schweißt die aktuelle Lage zusammen? Hat China auch noch eine ehemalige Sowjetrepublik, die man heimholen möchte? Die beiden hatten außer der dominanten Farbe in ihrer Landesflagge noch nie viel gemeinsam. Als Handelspartner ist Russland für China vollkommen uninteressant (und geographisch hat man zwar eine Grenze, aber der A###h der Heide des einen grenzt an den des anderen). Politisch stänkern beide gerne gegen "den Westen", wenn es gerade in den Kram passt.Russland und China sind eine Zweckehe eingegangen. Vernunftehen halten bekanntlich am längsten. Die aktuelle Lage schweisst Russland und China noch eine ganze Weile zusammen. Eine russisch-chinesische Kooperation wird mit Sicherheit zu einem Wissenstransfer von Russland nach China führen. Gleichzeitig kann dürfte das aber auch zu einem Investitions- und Auftragstransfer von China nach Russland führen. Das ist der Deal und daran ist nichts verwerfliches. Sollte die russische und chinesische Luftfahrtindustrie dann eines Tages durch Joint Ventures eng miteinander verzahnt sein, lässt sich sich auch nicht mehr so einfach trennen. Dann ist aus der einstigen Zweckehe eine Schicksalsbeziehung geworden.
Immer diese Schwarz-Weiss Malerei? Die wirkliche Welt kommt in Grautönen daher. Es gibt eine Menge Investitionen in Russland. Vielleicht nicht soviel, wie man sich in Russland wünschen würde aber weit mehr als du es hier darstellst. Was in Russland etwas abschreckt ist die Korruption. Genau aus diesem Grunde wünscht man sich ja mehr westliche Beteiligung in Russland. Man hofft auf westliche Hilfe beim Kampf gegen die Korruption. Korruption alleine schreckt aber nicht vor Investitionen ab, wie wir ja sehr gut am Beispiel China sehen.Russland ist kein zuverlässiger Investitionsstandort. Ganz einfache Kiste. Man geht dorthin, weil man es teilweise muss (siehe Automobil), sonst investiert dort niemand.
Ich empfehle dazu sich etwas mit dem Thema zu beschäftigen. Vor allem sollte man sich diesen nüchternen Themen nicht so vorurteilsschanger widmen. Das führt zu nichts. Bei Bündnissen von Staaten geht und ging es immer nur um gemeinsame Interessen, Abhängigkeiten und Machtausübung. Gut und Böse oder Richtig und Falsch waren und sind dabei nie Bestandteil der Auseinandersetzung. Russen und Chinesen lieben sich nicht aber das brauchen sie auch nicht, solange sie gleiche Interessen verfolgen. Das weiter auszuführen gehört nicht in dieses Thema. Wir können darüber aber gerne privat weiter diskutieren.Wieso schweißt die aktuelle Lage zusammen? Hat China auch noch eine ehemalige Sowjetrepublik, die man heimholen möchte? Die beiden hatten außer der dominanten Farbe in ihrer Landesflagge noch nie viel gemeinsam...
Nein tut man nicht, die Korruption geht hoch bis in die höchsten Zirkel um Putin. Auch der hat sich sein geschätztes Milliardenvermögen wohl nicht mit Keksverkäufen angeeignet.Man hofft auf westliche Hilfe beim Kampf gegen die Korruption
Unterlasse doch bitte solch billige Rethorik! Deine Wortwahl erinnert wohl nicht unbeabsichtigt an den 22.06.1941. Und dieser Vergleich ist wohl nach allen Regeln unzulässig!Nur damit deine Aussagen nicht unwidersprochen stehenbleiben und das noch jemand für bare Münze nehmen könnte:
Die Rüstungszusammenarbeit mit westlichen Partnern funktionierte sehr gut und wurde von beiden Seiten stets als Gewinn wahrgenommen. Gewisse Skepsis kam von den Nachbarn Russlands in der NATO, man nahm sie aber nicht ernst da man nicht damit rechnete dass Russland seine Nachbarn angreifen würde. Wie man weiss hat man sich da geirrt. Mit dem russischen Überfall* auf die Ukraine hat sich die Sicherheitslage drastisch geändert so dass man nicht mehr Rüstungsgüter in diese Krisenregion verkauft.
Nein tut man nicht, die Korruption geht hoch bis in die höchsten Zirkel um Putin. Auch der hat sich sein geschätztes Milliardenvermögen wohl nicht mit Keksverkäufen angeeignet.
Es geht ja ebend nicht um Liebe sondern um Interessengemeinschaften. Die Geschichte auszukramen ist dabei weniger hilfreich. Autokratische Systeme sind nicht so Moral- und Rethorikabhängig wie repräsentative Demokratien. Zitat von Deng Xiaoping frei übersetzt: "egal welche Farbe die Katze hat, hauptsache sie fängt Mäuse". Die aktuelle Interessengemeinschaft zwischen China und Russland und weiteren Nationen ist keine Theorie sondern aktuelle Praxis. Ohne Chinas Unterstützung hätte Russland Sewastopol aufgeben müssen. China sieht aber Sewastopol in russischer Hand als einen zukünftigen verbündeten strategisch wichtigen Stützpunkt. Natürlich will China eines Tages der Bestimmer über das eurasische Bündnis sein. Diese Auseinandersetzung zw. Russland und China wird noch sehr interessant. Im Moment ist es dafür aber noch zu früh.Das sind aber nur ziemliche Allgemeinplätze.
Guck Dir mal an, historisch nachprüfbar, wo China z. B. die Technologien für seine Atom- und Wasserstoffbombe, militärische Raketen, Düsenjäger, bemannte Raumfahrt und Flugzeugträger her hat. Und zwischendrin hat man gegen die Sowjetunion Grenzkriege militärisch geführt. Dass dieses Verhältnis eine erbitterte Rivalität und keinerlei "Bruderbund" o. ä. ist, steht wohl außer Frage.
So ein Widebody-Projekt ist nur neuerliche Technik-Abschöpfung, übrigens "zufällig" immer in Russlands schwachen Momenten, und keine neue Liebe.
Dann aber ganz schnell nochmal in der Geschichte stöbern. Wann hatte ein NATO Staat das letzte Mal russische Rüstungstechnik gekauft oder zusammen mit Russland Rüstungsprojekte durchgeführt? Das waren die von dir angesprochenen Nachbarn von Russland und Frankreich mit den Mistral Schiffen. Die NATO Mitglieder die Nachbarn von Russland sind stellen ihre Ausrüstung aber schon seit Jahren und lange vor der Ukrainekriese auf Westprodukte um.Nur damit deine Aussagen nicht unwidersprochen stehenbleiben und das noch jemand für bare Münze nehmen könnte:
Die Rüstungszusammenarbeit mit westlichen Partnern funktionierte sehr gut und wurde von beiden Seiten stets als Gewinn wahrgenommen. Gewisse Skepsis kam von den Nachbarn Russlands in der NATO, man nahm sie aber nicht ernst da man nicht damit rechnete dass Russland seine Nachbarn angreifen würde. Wie man weiss hat man sich da geirrt. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Sicherheitslage drastisch geändert so dass man nicht mehr Rüstungsgüter in diese Krisenregion verkauft.
Dann bitte mal richtig informieren. Korruption ist in jedem Staat ein Problem. Wer regieren will muss sich mit Korruption einlassen. Das gilt auch für den Kremel und Putin. Russland hat einiges mehr an Korruptionsproblemen als beispielsweise Deutschland. Die russische Regierung unter Putin bekämpft die Korruption mit ihren Mitteln und war bisher nur mäßig erfolgreich. Beispielsweise hat die Korruption zur Verutreuung von Staatsgeldern geführt, die man in Moskau überhaupt nicht gerne sieht. Die Verzögerung des ersten Starts vom neuen Weltraumbahnhof ist unter anderem auf Veruntreuung von Löhnen zurückzuführen und darüber war man in Moskau und Putin persönlich sehr erbost. Für Russlands Entwicklung ist das ein riesen Problem und die russische Regierung hat wenig Interesse am Erhalt dieses Problems. Natürlich gibt es in der Regierung auch schwarze Schafe. Putins Reichtum ist ein Gerücht, das nie bestätigt werden konnte. Auch die Panama Paper konnten nichts zur Aufklärung über Putins angeblichen Reichtum beitragen. Nun er wird wohl sehr reich sein. So wie auch die Kennedy oder Clinton Familie in den USA sehr reich ist. Ob man soviel Reichtum durch ehrliche Arbeit verdienen kann ist eine philosofische Frage. Das ist aber kein spezifisch russisches Problem.Nein tut man nicht, die Korruption geht hoch bis in die höchsten Zirkel um Putin. Auch der hat sich sein geschätztes Milliardenvermögen wohl nicht mit Keksverkäufen angeeignet.