Kurzfristig hast Du natürlich recht, doch wenn man zukünftig mit beiden Technologien arbeiten will oder gar muss, dann macht es durchaus Sinn. Auch in Russland fliegen westliche Hubschrauber und Flugzeuge.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Ich sehe aber die Gefahr, dass die ukrainische Luftfahrtindustrie im eigenen Land an den Rand gedrängt wird und letztendlich nur noch als "Vertragswerkstatt" westliche Fluggeräte warten wird.
Wenn es gelingen würde über die Modernisierung der weitverbreiteten und durchaus leistungsfähigen Antonow Transportmaschinen eine USP (unique selling position), also ein Alleinstellungsmerkmal der ukrainischen Luftfahrtindustrie in die Zukunft zu retten, dann könnte die Ukraine über lange Sicht im Geschäft bestehen.
Es ist doch leider so, dass durch die politischen Prozesse der letzten Jahre die Ukraine sich ganz bewußt von ihrem größten Absatzmarkt (Russland) abgewendet hat. Im Gegenzug ist es ihr aber nicht gelungen auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Und genau dort ist das Dilemma. Aus Richtung Osten kommt kein Geld mehr rein, vom westlichen Markt auch so gut wie nichts. In der Folge hängt die Ukraine am finanziellen Gängelband der Politiker des Westens.
Wenn der Westen ukrainische Produkte kaufen würde, dann sähe es anders aus. ... Tut der Westen aber nicht.
Wenn die Bundesrepublik, wie es die Luftwaffe eine zeitlang bevorzugt hatte, die AN-70 angeschafft hätte, dann wäre Antonow nicht in solch einer Krise, die Ukraine wäre fester an die EU gebunden und, und, und.
Ich weiß das ist Jammern über verschüttete Milch.
Nur mal so als These: In Richtung der Ukraine haben wir uns als ziemlich miese Partner aufgeführt. Erst locken wir das Land mit lauter Versprechungen an und dann lassen wir es einfach am langen Arm verhungern. So nach dem Thema: "Schön dass ihr Ukrainer dem blöden Russen ans Bein gepisst habt. Aber eure Produkte kommen trotzdem bei uns nicht auf den Markt, weil sie viel zu schlecht sind."