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Unerfüllte Wunschliste der Ukraine
Die Vereinigten Staaten leisteten der Ukraine nach dem Bruch dieses Übereinkommens durch Russland 2014 bilateral und im Rahmen der NATO Unterstützung. Dazu zählt die Lieferung von Panzerabwehrraketen des Typs "Javelin" seit 2018. US-Medienberichten zufolge dürfen die ukrainischen Streitkräfte "Javelin" seit Juli 2020 auch in der Ostukraine einsetzen, dies aber ausschließlich zu Verteidigungszwecken.
Doch die Wunschliste der Ukrainer an die USA bleibt lang: Darauf stehen auch Flugabwehrsysteme wie das Boden-Luft-Raketensystem "Patriot" des US-Herstellers Raytheon. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen" vom Sonntag zufolge bittet die Regierung in Kiew auch Deutschland um Defensivwaffen. Dazu zählten Flugabwehr, Teile von Schiffsabwehrraketen und Minenräumgerät. Der Wunsch nach gebrauchten deutschen Korvetten sei nicht erfüllt worden.
NATO-Partner Türkei zögert weniger
Ein anderer NATO-Staat ist da weit weniger zögerlich - die Türkei, die eine Kooperation mit der Ukraine aus eigenen Interessen verfolgt. Denn Russland umzingelt die Türkei geradezu mit militärischen Aktivitäten, angefangen vom Schwarzen Meer über den Südkaukasus bis hin zum südlichen Nachbarn Syrien und das Mittelmeer. Wenn Russland für die Türkei kein Feind ist, so doch ein Rivale.
Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte die russische Besetzung der Krim mehrfach und unterstützt die muslimischen Krimtataren, von denen viele inzwischen geflohen sind.
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Rüstungsgeschäfte zum beiderseitigen Vorteil
Bei den Gesprächen inmitten des russischen Truppenaufmarschs stand ein weiteres Thema weit oben auf der Agenda: die Vertiefung der militärisch-technischen Kooperation.
Laut einer Mitteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums verhandelten die Fachminister beider Seiten konkret über die Umsetzung von Verträgen vom Dezember 2020 zum Bau von Schiffen der Korvetten-Klasse, K
ooperation bei Aufklärungs- und Kampfdrohnen des Typs "Bayraktar" und weitere Projekte insbesondere in der Luftfahrtindustrie.
Bei den "Bayraktar TB2" mit dazugehöriger Munition und Kontrollstationen handelt es sich um einen Großauftrag. Eine kleinere Anzahl dieser unbemannten Fluggeräte hat die Ukraine bereits gekauft und setzte sie zumindest testweise ein.
Ein Zeichen dafür, dass Russland darauf reagiert, könnte eine Militärübung von Anfang April sein, bei der russischen Streitkräfte an der Grenze zur
Ukraine auch Maßnahmen zur "elektronischen Kriegsführung und Flugabwehr zum Schutz vor Drohnenangriffen" trainiert werden sollten.
Die türkischen Drohnen erwiesen sich in Syrien, Libyen sowie im
Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan als effektiv auch gegen russische Waffensysteme. Allerdings verweisen Experten darauf, dass Verbündete Russlands üblicherweise nicht die neueste Kampftechnik erhalten. Zudem entwickeln russische Unternehmen anhand der Erfahrungen bei Einsätzen wie in Syrien Drohnen und Flugabwehr weiter.
Triebwerke aus der Ukraine
Ähnlich ist es mit der Türkei. Deren Hersteller sind bislang allerdings auch auf - zumeist nicht militärische - Bauteile aus dem Ausland angewiesen, für die Bayraktar-Drohnen beispielsweise aus Deutschland, Kanada und Österreich. ...
Bei den Motoren springt die Ukraine ein, die in einem Joint Venture mit der Türkei auch selbst Bayraktar-Drohnen herstellen wird. Darüber hinaus soll die Ukraine unter anderem Motoren für einen größeren Kampfdrohnentyp mit Namen Akinci an die Türkei liefern.
Auf diese Weise gleichen die Ukraine und die Türkei untereinander aus, was ihnen andere Staaten wie die USA nicht an Waffen oder Bauteilen liefern - auch als Antwort auf die Militarisierung der Region durch Russland.