Airbus A380 Aktuell

[Intrepid]

Flughafenplaner würden sich freuen, ohne A380 wäre das Leben viel einfacher.

 

[Schorsch]

Flughafenplaner würden sich freuen, ohne A380 wäre das Leben viel einfacher.

Wieso?

 

[Schorsch]

Wechsel auf A350?: Emirates könnte A380 früheres Ende bescheren | aeroTELEGRAPH
Das war es wohl mit dem A380. Zu Groß, zu ineffizient und nur zwischen Metropolen einiger maßen rentabel.

Lustig, dass alles besagte NICHT im Artikel steht.
Es steht dort lediglich, dass Airbus mit Emirates spricht. Ein Wechsel der laufenden Bestellung auf A350 ist denkbar.
Das wäre in der Tat schlecht für das A380 Programm, potentiell tötlich.
Aber über die Effizienz haben sie sich meines Wissens nicht beschwert.

 

[Intrepid]

Wieso?

Weil er zusätzliche Kosten beim Errichten der Infrastruktur erzeugt, mehr kaputt macht als andere Flugzeuge und den Betrieb stört.

Beispiel Düsseldorf: dort hat er zig mal die Wiese neben der Piste mit den äußeren Triebwerken aufgerissen und damit eine extra Bahnreinigung initiiert. Das ist sehr doof abends, wenn eigentlich alle abfliegenden Flugzeuge bis 21:49 offblock sein müssen, um 22:00 airborne zu sein.

 

[AMeyer76]

Lustig, dass alles besagte NICHT im Artikel steht.
Es steht dort lediglich, dass Airbus mit Emirates spricht. Ein Wechsel der laufenden Bestellung auf A350 ist denkbar.
Das wäre in der Tat schlecht für das A380 Programm, potentiell tötlich.
Aber über die Effizienz haben sie sich meines Wissens nicht beschwert.

Das war meine Meinung. Und damit stehe ich leider nicht allein da.

 

[Schorsch]

Weil er zusätzliche Kosten beim Errichten der Infrastruktur erzeugt, mehr kaputt macht als andere Flugzeuge und den Betrieb stört.

Beispiel Düsseldorf: dort hat er zig mal die Wiese neben der Piste mit den äußeren Triebwerken aufgerissen und damit eine extra Bahnreinigung initiiert. Das ist sehr doof abends, wenn eigentlich alle abfliegenden Flugzeuge bis 21:49 offblock sein müssen, um 22:00 airborne zu sein.

Gut, das zeigt halt auch, dass mit der vorherrschenden Geisteshaltung bei Betreibern nicht mehr viel Fortschritt zu erwarten ist: alles soll vor allem billiger werden, aber ändern darf sich nichts. Und jedes Detail wird (gar im wörtlichen Sinne) bis zur Grassnarbe runtergerechnet. Ist dann halt so. Ich hoffe nur, dass dann auch alle "Insassen" der Luftfahrt langsam mal aufhören, den ganzen Kladderraddatsch als "fortschrittlich" oder noch ironischer als "innovativ" zu bezeichnen. Tatsächlich handelt es sich bei der Luftfahrt um eine rückwärtsgewandte Branche mit steigenden Verlustängsten auf allen Ebenen.

 

[Intrepid]

Nein, die Sache ist erheblich komplexer. Es werden Mindestmaße für Rollbeziehungen definiert. Und wenn das angenommen größte Flugzeug viel Platz braucht, wird dieser auch allen kleineren Flugzeugen automatisch zuteil - sprich: der Flugplatz bekommt weniger Flugzeuge abgestellt und bewegt oder aber, er muss neue Flächen versiegeln, was einen Razttenschwanz von Genehmigungsverfahren für Umweltschutz und Ausgleichsflächen und was weiß ich nicht alles nach sich zieht. Streicht man den A380 aus seinem Portfolio, ist auf einmal alles viel einfacher.

Man könnte den A380 auf bestimmte Rollbeziehungen und Positionen begrenzen, was auch gemacht wird. Und dann begrenzt man andere Flugzeuge gleich auch auf bestimmte Rollbeziehungen und Positionen. Und das muss auch jeder Pilot und jeder am Flughafen involvierte inklusive der Lotsen und Marshaller verstehen und täglich in die Tat umsetzen. Das produziert wiederum ein erhöhtes Trainingsaufkommen und Fehler etc.

Ich glaube, das alles mal hervorzukramen würde den Rahmen hier sprengen.

Die B777 mit Klappflügel ist ja auch so ein Regelwerkstöter. Wann ist es ein Code-E-Flieger und wann muss sie als Code-F-Flieger betrachtet werden und was macht man, wenn der Mechanismus versagt und das Flugzeug mit augeklappten Flächen gen Vorfeld rollt ...

 

[Schorsch]

Nein, die Sache ist erheblich komplexer. Es werden Mindestmaße für Rollbeziehungen definiert. Und wenn das angenommen größte Flugzeug viel Platz braucht, wird dieser auch allen kleineren Flugzeugen automatisch zuteil - sprich: der Flugplatz bekommt weniger Flugzeuge abgestellt und bewegt oder aber, er muss neue Flächen versiegeln, was einen Razttenschwanz von Genehmigungsverfahren für Umweltschutz und Ausgleichsflächen und was weiß ich nicht alles nach sich zieht. Streicht man den A380 aus seinem Portfolio, ist auf einmal alles viel einfacher.

Dann wäre es doch nur konsequent, seinen Flugplatz konsequent auf Code E zu beschränken und dies seinen Kunden mitzuteilen.
Dann kommt Emirates halt nicht nach DUS, deswegen verliert ja kein Kumpel in Pott seinen Arbeitsplatz, und der Malle-Urlaub ist nicht mal ansatzweise in Gefahr teurer zu werden.

Aber no no! Der Flughafen muss ja wachsen!

 

[Rhönlerche]

Wenn man mehr Langstrecken will, besteht nun mal die Gefahr, dass Langstreckenflugzeuge bei einem auftauchen.

 

[Intrepid]

Dann wäre es doch nur konsequent, seinen Flugplatz konsequent auf Code E zu beschränken und dies seinen Kunden mitzuteilen.
Dann kommt Emirates halt nicht nach DUS ...

In Köln/Bonn ist er raus, Düsseldorf will ihn behalten. Aber wenn es keine A380 gäbe, wäre die Lage unkomplizierter.

Das soll keine Wertung sein, ob ich den A380 mag oder nicht. Da habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken zu gemacht. Andere neue Flugmuster lassen sich leichter integrieren.

 

[doerrminator]

Man darf aber nicht vergessen, dass es z. B. in London-Heathrow noch mehr Slotprobleme geben würde wenn es den A380 nicht gäbe.

 

[701]

Wer keinen A380 am Platz will bekommt auch keinen.

 

[AMeyer76]

Na ja, wenn die Airlines einfach zu d**f sind, den A380 zu ordern, nur weil der nicht in ist!

 

[Aeroplan]

Mal angenommen, Airbus würde die Serienfertigung des A380 auslaufen lassen:
Hat man bisher die Gewinnschwelle erreicht bzw. wird man sie noch erreichen können?
Airbus muss ja schließlich noch über Jahrzehnte hinweg den Service für die Flugzeuge garantieren.

 

[Sens]

Nein. Immerhin hat man bei dem Programm etwas gelernt.

 

[Schorsch]

Mal angenommen, Airbus würde die Serienfertigung des A380 auslaufen lassen:
Hat man bisher die Gewinnschwelle erreicht bzw. wird man sie noch erreichen können?
Airbus muss ja schließlich noch über Jahrzehnte hinweg den Service für die Flugzeuge garantieren.

Also, rein finanziell ist der A380 wahrscheinlich inzwischen "Cash-Neutral": er kostet kein verdientes Geld.
Er ist wahrscheinlich auch weitgehend "Bilanz-Neutral": sprich, es werden keine Buchwerte mehr abgeschrieben.
Er stellt aber noch ein nicht zu taxierendes "Asset" da: er ist das einzige aktive VLA-Programm und hat eine installierte Basis von mehr als 200 Flugzeugen. Das Flugzeug ist gegenüber den neusten Typen zwar etwas weniger wirtschaftlich, aber der Abstand ist gering und ließe sich aufholen.
Wie viel ist man bereit zu bezahlen um die Fähigkeit zu erhalten?

Klar, man wird keinen klassischen "Break-Even" erreichen. Aber das ist egal. Die Milliarden kann man Noel Forgeard ins Poesie-Album schreiben, aber die kommen so oder so nicht zurück. Das wäre Vergangenheitsbewältigung, keine Domäne der freien Wirtschaft (zu welcher sich Airbus ja selbst zuzählt ... die Wissenschaft ist da aber noch unschlüssig).

 

[Rhönlerche]

Meiner Meinung nach würde es sich lohnen, das Teil bis zur neo durchzuschleppen und dann nochmal richtig neu durchzustarten. China, Indien und diverse Asiaten sind ja noch gar nicht nennenswert an Bord der Kunden. Da geht noch was. Nur nicht, wenn die A380 ältere Triebwerke als die Twins hat.

 

[Stovebolt]

Mal angenommen, Airbus würde die Serienfertigung des A380 auslaufen lassen:
Hat man bisher die Gewinnschwelle erreicht bzw. wird man sie noch erreichen können?
Airbus muss ja schließlich noch über Jahrzehnte hinweg den Service für die Flugzeuge garantieren.

Von den Fertigungszahlen her haben sie noch nicht die Gewinnschwelle erreicht.
Wenn sie alle momentanen Bestellungen noch liefern, dann wirds knapp überschritten sein.
Der Flieger verschlingt nicht nur noch Service über Dienstzeitjahre, sondern auch Archivierungs- und Verwaltungsaufwand, wenn der letzte Flieger schon längst außer Dienst genommen wurde.
Gruß Tino

 

[lutz_manne]

Das Teil hat seine Einsatz-Zeitspanne scheinbar verpasst. Da rächt sich die extrem lange Entwicklungszeit und Komplexität eines heutigen Flugzeugs. Damit kann man auf einen sich schnell entwickelnden Flugverkehrsmarkt kaum noch reagieren. Aber der Hersteller wollte das ja auch so. Er verdient ja auch an der Entwicklungszeit... knapp verpokert.

 

[Ernst Dietikon]

Meiner Meinung nach würde es sich lohnen, das Teil bis zur neo durchzuschleppen und dann nochmal richtig neu durchzustarten. China, Indien und diverse Asiaten sind ja noch gar nicht nennenswert an Bord der Kunden. Da geht noch was. Nur nicht, wenn die A380 ältere Triebwerke als die Twins hat.

Denke ich auch. Nur kann die NEO nicht mit den heutigen Triebwerken angeboten werden. Sie muss auf Neuerungen wie den Ultra-Fan warten und der ist erst Mitte der 20-er Jahre erhältlich. Die Produktion ganz einstellen und dann wieder aufnehmen ist wohl unrealistisch.

Gruss
Ernst