Deutsche Tornado- Jets in den Süden Afghanistans?

Diskutiere Deutsche Tornado- Jets in den Süden Afghanistans? im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Also soetwas wie ein Verbündeter, ein Bruder im Geiste. Was sind das denn wie Worte von unseren @Veith :FFTeufel: ;)
Bleiente

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Nun ja Willy Wimmer ist "das friedliche Gewissen der CDU". Er hat auch gegen den Krieg gegen Jugoslawien (folgenlos) gewettert. Also, sowas wie der Ströbele als "Linker" für B90/Grüne :rolleyes:
Also soetwas wie ein Verbündeter, ein Bruder im Geiste.
Was sind das denn wie Worte von unseren @Veith :FFTeufel: ;)
 

Deak

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"Menschen aus der Luft zu bekämpfen" ist also ganz pauschal ein Kriegsverbrechen? Ich glaube, Herr Wimmer ist etwas verwirrt.
 
Veith

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Zitieren will gelernt sein. Hier noch einmal der entsprechende SPIEGEL-Abschnitt: »Ziele seien mit den Tornados nicht in dem Sinne auszumachen, dass man feindliche Kämpfer erkennen könne, so Wimmer weiter. "Wenn man - im Sinne der vielzitierten Kollateralschäden - Menschen aus der Luft bekämpft, fliegt jeder Pilot direkt in die Kriegsverbrechen hinein", so der CDU-Politiker.«

Das gleiche Problem hatte man 1999 über Jugoslawien auch ... hier breche ich mal ab :FFTeufel: :FFTeufel:
 
derBruchpilot

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Also soetwas wie ein Verbündeter, ein Bruder im Geiste.
Nicht unbedingt. Immerhin war der Mann mal Parlamentarischer Staatssekretär im BMVg (1988-1992), ist also übertrieben pazifistischer Neigungen unverdächtig. Aber Wimmer hat meiner Erinnerung nach 1994 in einem Artikel für "Die Welt" - die MS Naumann versenkt - den ersten Einsatzgruppenversorger der Bundesmarine. Das zeugt davon, dass
a) Wimmer damals noch Einfluss in der CDU hatte
b) Wimmer den Gedanken über die Erweiterung des Einsatzspektrums der Bundeswehr wohl nicht ganz folgen will.
Pikant ist, dass Wimmer seiner Kanzlerin hier unterstellt, einen völkerrechtswidrigen Einsatz losgetreten zu haben, und noch pikanter ist, dass er hier eine strafrechtliche Würdigung des Einsatzes der beteiligten Soldaten mindestens für wahrscheinlich, wenn nicht gar sogar für geboten hält. Er fährt hier ziemlich schwere Geschütze auf. Zwar ist das erst einmal nur seine persönliche Meinung, aber immerhin hat Karlsruhe in der Sache noch nicht entschieden.

Gruß R.
 

michael132

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EDJA
Ich hab die Diskussion hier leider nicht verfolgt, deshalb weiß ich nicht ob meine Frage schon gestellt/beantwortet wurde:

Haben andere NATO-Staaten überhaupt mit unseren Recce-Tonis vergleichbare Flieger?
Und für was sind die E-8 Joint STARS der Amis gedacht? Ich dachte, die werden zur Gefechtsfeldüberwachung eingesetzt?
 
Veith

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Zu #7
Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat im Fall Kurnaz die Ermittlungen gegen zwei KSK-Soldaten wegen gefährlicher Körperverletzung eingestellt. Trotz grundsätzlicher Glaubwürdigkeit von Kurnaz gab es Zweifel am tatsächlichen Ablauf des Geschehens ... Die Staatsanwaltschaft hat indes keine Zweifel daran, dass es zu einem Kontakt zwischen Kurnaz und KSK-Soldaten kam. Die Ermittler gehen auch davon aus, dass einer der Beschuldigten zu Kurnaz gesagt hat: "Du bist wohl auf die falsche Seite geraten." Zwar habe dieser Soldat bestritten, den Satz gesagt zu haben. Bei seiner Vernehmung sei er aber "außergewöhnlich unsicher" und nervös gewesen, sagte Vollmer. Für die Schläge und Tritte, die Kurnaz zufolge kurz nach der ersten Begegnung mit den deutschen Soldaten folgten, gebe es aber bis auf die Aussage des 25-Jährigen keine Beweise
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Fall-Kurnaz-Kein-Verfahren-KSK-Soldaten/589971.html

Er hatte also nach all den Jahren keine sichtbaren Verletzungen mehr und fotografiert hatten die deutschen Soldaten auch nicht ... warum dann überhaupt ermittelt wurde ....

EDIT
Egal, wie man zur Person Kurnaz selbst steht, die Berichterstattung ist unglaublich tendenziös, so schreibt nunmehr die Welt: »Mit blutiger Nase und Kopfweh sei er zurück in sein "Compound" gebracht worden.«

Wie soll ich das als braver Bürger wohl interpretieren, als so: Da haben unsere Deutschen Soldaten dem Islamistenfreund und mutmaßlichen Terroristen wohl eine auf die Nase gegeben und der Gute hatte danach u.a. "Kopfweh", nicht etwa "Kopfschmerzen" wie andere Erwachsene .... und da das Opfer es naheliegend nicht beweisen kann, wird es m.E. "etwas" verspottet.

P.S. Ist "Compound" die neue Fachvokabel für "Lager", ggf. wegen seiner Bauweise?
 
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Bleiente

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.... Egal, wie man zur Person Kurnaz selbst steht, die Berichterstattung ist unglaublich tendenziös,
@Veith,
ja man kann zur Person stehen wie man will, aber tendenziös halte ich die Berichterstattung nicht unbedingt.

... Wie soll ich das als braver Bürger wohl interpretieren, als so: Da haben unsere Deutschen Soldaten dem Islamistenfreund und mutmaßlichen Terroristen wohl eine auf die Nase gegeben
wahrscheinlich, einschliesslich der Beurteilung seiner Person

.... und da das Opfer es naheliegend nicht beweisen kann, wird es m.E. "etwas" verspottet.
HHm, ich bin mir nicht ganz sicher wer hier wenn verspottet.
Ist nicht die Behauptung als "Rucksacktourist" zur "eigenen Erleuchtung" in dieser Region, kurz nach dem 11/9, mit solch einem Background unterwegs zu sein und zu erwarten das der deutsche Staat dies glaubt und Entschädigung zahlt nicht auch eine Verspottung der Justiz ?
Er wollte immerhin in diesem Gebiet eine Koranschule besuchen und wie heissen die Taliban auf Deutsch ?
Und warum muss ein türkischer Staatsbürger, dessen damalige Absichten noch völlig im dunkeln liegen, schon fast zwangsweise ausgerechnet nach Deutschland repatriert werden ?

Den deutschen Diensten zufolge gilt der Türke noch immer als Gefährder. Ein konkreter Terrorverdacht hat sich bislang aber nicht bestätigt. Laut Kersten teilte der Bundesgrenzschutz der BAO („Besondere Aufgaben Organisation-USA“) am 3. Oktober 2001 mit, dass Kurnaz nach Pakistan gereist sei. ....
http://www.welt.de/politik/article894630/FBI_arbeitete_frueh_mit_dem_BKA_zusammen.html

Diese besondere Aufmerksamkeit legt nahe das er bereits vor dem 11/9 auf der "Gefährer-Liste" stand. Ob begründet oder nicht kann ich nicht entscheiden.

Warum wollte Ihn die Türkei eigentlich nicht zurückhaben, ist ja schliesslich Ihr Staatsbürger ?

Nein Murat Kurnaz sieht das ja anders:
KURNAZ: Die Araber im Gefängnis, meine Nachbarn, die wussten, dass ich aus Deutschland komme. Die sagten mir immer: Deutschland ist berühmt für Gerechtigkeit, für Demokratie. Du brauchst Dir keine Sorgen machen, wir sind uns sicher: wenn jemand hier entlassen wird, dann wirst Du es sein. Deutschland wird sich einsetzen. Über Jahre sah ich dann, wie andere europäische Länder ihre Staatsangehörigen abholten, die Dänen als allererstes, dann die Briten, dann andere. Plötzlich war ich der letzte Europäer auf Guantánamo.
http://www.welt.de/politik/article825382/So__wurde_ich_in_Guantnamo_gefoltert.html

Nanu, war es Ihm peinlich ein türkischer Staatsbürger zu sein, oder doch schon Realitätsverlust ?

Kann es nicht sein, das der Richter einfach nicht eingesehen hat wie dieser Mensch (unabhänig vor der Schuldfrage oder persönlicher Entscheidung) hier eine Plattform gegeben werden sollte ?

WELT ONLINE: Warum tragen Sie Ihren Bart, den Sie sich in Guantánamo haben wachsen lassen, noch immer?
KURNAZ: Es wäre einfacher, ihn abzunehmen. Aber ich trage meinen Bart aus religiösen Gründen. Es ist immer schon so gewesen, dass viele gläubige Menschen einen Bart hatten, weil es die Propheten auch schon so gemacht haben. Es ist etwas schönes, den Propheten nachzueifern.
http://www.welt.de/politik/article825382/So__wurde_ich_in_Guantnamo_gefoltert.html

Den letzen Satz hat sicher so macher als "Drohung" aufgefasst und verstanden !

Ja und dann gab es ja noch diesen Kontrapunkt heute in den ZDF-Nachrichten, da wurde ganz offen erwähnt das es in Deutschland wieder üblich ist ungestraft gegen politische Gegner Morddrohungen ausprechen zu können.
Schön das wir drüber gesprochen haben und weiter mit dem nächsten Tagesordnungspunkt.
Ist dies nicht tendenzös ? Insbesonders wenn man sich ansieht wer das Opfer dieser Drohungen ist /war.
Wo bleibt hier der Aufschrei der "gutgemeinten" Öffentlichkeit , wo bleibt die Distanzierung von diesen Extremisten ?
 
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Veith

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Zitat von Veith
... Wie soll ich das als braver Bürger wohl interpretieren, als so: Da haben unsere Deutschen Soldaten dem Islamistenfreund und mutmaßlichen Terroristen wohl eine auf die Nase gegeben
wahrscheinlich, einschliesslich der Beurteilung seiner Person
Also, nocheinmal: Da haben deutsche Beamte einen in diesem Moment völlig Wehrlosen wahrscheinlich geschlagen, was dieser naheliegend nach Jahren nicht beweisen kann. So weit so gut / schlecht.

Und dann steht in der Zeitung - nicht in irgendeiner - er habe infolge eine »blutige Nase und Kopfweh« gehabt. Wenn das nicht Verniedlichung und Verhöhnung ist, weiß ich nicht.

Wollen wir hoffen, daß es Dir nicht mal so geht.
 
Bleiente

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Also, nocheinmal: Da haben deutsche Beamte einen in diesem Moment völlig Wehrlosen wahrscheinlich geschlagen, was dieser naheliegend nach Jahren nicht beweisen kann. So weit so gut / schlecht. .....

@Veith,
und genau das ist halt nicht zu beweisen wesen, damit gilt für die Angehörigen der KSK die Unschuldsvermutung !

Dort hätten zwei deutsche Soldaten gestanden. Einer der beiden habe zu ihm gesagt: "Falsche Seite ausgesucht, auf den Boden gucken." Eine Viertelstunde später sei er ein zweites Mal hinter einen Militärlastwagen geführt worden. Dort habe er sich auf den Boden legen müssen. Einer der bereits vorher anwesenden deutschen Soldaten habe ihn an den Haaren gezogen und gesagt: "Weißt Du, wer wir sind? KSK - wir sind die deutsche Kraft." Dann habe er seinen Kopf auf den Boden geschlagen. Außerdem sei er zur Belustigung der Anwesenden getreten worden. ... Bei den Zeugenvernehmungen, so die Staatsanwaltschaft Tübingen, sei die erste Begegnung teilweise eingeräumt worden. Die zweite Begegnung wurde von den beiden Soldaten dagegen bestrittenen und von den übrigen zwölf Zeugen nicht bestätigt. Der ermittelnde Oberstaatsanwalt sagte, diese Aussagen seien "zwar kritisch zu würdigen". Dennoch gebe es abgesehen von Kurnaz Aussage keine Beweise für die Misshandlung.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article903271/Ermittlungen_gegen_KSK-Soldaten_eingestellt.html

Das mit den Spuren der Misshandlung, ist ein kleiner Nachtritt der völlig irrelevant ist. Fakt ist das die "zweite Begegnung" bei der lt. Kurnaz zur "Misshandlung" gekommen sein soll (ja, ich weigere mich dieses Wort hier ohne Anführungszeichung zu schreiben angesichts der islamistischen Taten gegen Ihre Folteropfer) nach Ausagen der beiden Soldaten nicht stattgefunden hat. 14:1 für KSK ! Oder unterstellst Du diesen allen eine Lüge um Kameraden aus falschen Korpsgeist zu decken ?

Vollmer sagte, er halte Kurnaz Angaben zwar nicht für ausgeschlossen. "Aber es geht um die Frage: Wie wahrscheinlich ist es?" Obwohl Kurnaz einen glaubwürdigen Eindruck hinterlassen habe, gebe es Zweifel an Teilen der Aussage. Insbesondere spielt dabei eine Rolle, dass Kurnaz angab, dass es sich bei dem Militärlaster, hinter dem er misshandelt worden sei, um einen Laster zur Entsorgung von Fäkalien handelte. Walter Vollmer: "Die befragten Soldaten sagten aber aus, dass es in dem entsprechenden Sicherheitsbereich gar keine Fäkalienlaster gab. Sie hätten damals ihre Fäkalien selbst entsorgt und verbrannt."
http://www.welt.de/politik/deutschland/article903271/Ermittlungen_gegen_KSK-Soldaten_eingestellt.html

Nocheinmal, was hatte Murat Kurnaz in Paktistan zu suchen ?
Wieso klärt ein deutsches Gericht nicht, ob die Anwesenheit von Murat Kurnaz in Pakistan, dazu diente eine Terrorausbildung zu beginnen ?

Wollen wir hoffen, daß es Dir nicht mal so geht.
Eher unwahrscheinlich, da ich weder in Islamistenkreisen verkehre noch irgendwelche Bestrebungen habe dieser tödlichen Ideologie nachzueifern.
 
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Veith

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... damit gilt für die Angehörigen der KSK die Unschuldsvermutung !
Unbenommen. Darüber habe ich auch nur berichtet. Übrigens auch - ohne Gleichsetzung! - ein klassisches Problem bei Kriegsverbrechen: Opfer tot, Täter können sich an nichts erinnern, keine Beweise.

Ich habe "nur" die Wortwahl bemängelt. Tätlichkeiten gegen wehrlose mit Worten, wie "blutige Nase" und "Kopfweh" (nicht etwa "Kopfschmerzen"), verniedlicht.

Es ist auch völlig schnurz, ob Kurnaz ein völlig Harmloser oder der finsterste Taliban-Dschihad-Terror-Fürst und Inkarnation von Sadda^^^Hitler wäre! Wenn ein Wehrloser in Gefangenschaft geschlagen wurde, ist das zu verurteilen und nicht zu verniedlichen oder mit einem "selber Schuld", was treibt er sich da auch rum, zu entschuldigen.
 
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Nocheinmal, was hatte Murat Kurnaz in Paktistan zu suchen ?
Wieso klärt ein deutsches Gericht nicht, ob die Anwesenheit von Murat Kurnaz in Pakistan, dazu diente eine Terrorausbildung zu beginnen ?
Also da muss ich Bleiente zustimmen. Was hat man als harmloser Unschuldiger in einem Kriegsgebiet verloren? Ich bezweifle nämlich das er dorthin gefahren ist um die Schönheit der Landschaft zu bewundern... Denn mich hätten zu der Zeit (und auch heute nicht) keine 10 Pferde nach Pakistan/Afghanistan gebracht.
 
Veith

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Was hat man als harmloser Unschuldiger in einem Kriegsgebiet verloren?
Man hat Gefangene nicht zu verprügeln!

Und wenn zumindest der Verdacht im Raum steht, darf man soetwas weder verharmlosen ("Kopfweh") noch entschuldigen ("selbst Schuld").

P.S. hätte nicht gedacht, daß das strittig sein kann :FFEEK:
 
Bleiente

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Also, nocheinmal: Da haben deutsche Beamte einen in diesem Moment völlig Wehrlosen wahrscheinlich geschlagen, was dieser naheliegend nach Jahren nicht beweisen kann. ....
....
Es ist auch völlig schnurz, ob Kurnaz ein völlig Harmloser oder der finsterste Taliban-Dschihad-Terror-Fürst und Inkarnation von Sadda^^^Hitler wäre! Wenn ein Wehrloser in Gefangenschaft geschlagen wurde, ist das zu verurteilen und nicht zu verniedlichen oder mit einem "selber Schuld", was treibt er sich da auch rum, zu entschuldigen.
@Veith,
mit Sicherheit entspricht es nicht dem "hehren und hohen westlichen Verhaltenregeln" Wehrlose (egal werlche Stellung sie vor der Gefangennahme hatten) zu schlagen oder anderweitig zu misshandeln, da sind wir uns ja einig.

Aber, es gibt keinen Beweis dafür das die von Murat Kurnaz geschilderten Misshandlungen von deutschen Soldaten durchgeführt wurden, darauf wollte ich abzielen.
Das es zu Misshandlungen oder anderen rechtswidrigen Taten an dem Gefangenen Murat Kurnaz in Afghanistan und in Kuba gekommen ist, ist sicherlich auch unstrittig (möglicherweise nur nicht gerichtsfest). Aber das deutsche Gericht / deutsche Staatsanwaltschaft sollte die vermeintlichen Taten von deutschen Soldaten aufklären.

Mithin ist dies aber auch ein Zeichen für eine funktionierende Demokratie und eine funktionierende Justiz, das Ermittlungen auf Grund der Anschuldigung aufgenommen wurden. Das diese nun nicht das von Murat Kurnaz und anderen gewünschte Ergebniss erbracht haben, kann man entweder dem Funktionieren dieser Rechtsorgane zuschreiben oder einer Verschwörungstheorie (je nach eigenem Gusto).

Mich beruhigt aber das ein Verstoß (oder auch der Verdacht eines Verstoßes) gegen die eingangs erwähnten "Verhaltensregeln" entsprechende Reaktionen des Staates nach sich ziehen. Somit sollte auch allen klar sein das Afghanistan trotz Krieg und Terror, kein rechtsfreier Raum ist.
 
Spoelle

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Man hat Gefangene nicht zu verprügeln!

Und wenn zumindest der Verdacht im Raum steht, darf man soetwas weder verharmlosen ("Kopfweh") noch entschuldigen ("selbst Schuld").

P.S. hätte nicht gedacht, daß das strittig sein kann :FFEEK:
Und was wenn der niemals von Deutschen geschlagen wurde? Und einfach gelogen hat um aus seiner misslungenen Terrorarbeit noch irgendwie Profit zu schlagen? Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigt und sagt "der hat mich gefoltert", dann ist der andere erstmal in Erklärungsnot... scheint funktioniert zu haben.
 
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Die körperliche oder seelische Misshanldung von Gefangenen, seien es offizielle Kriegsgefangene, die mir unverständliche Konstruktion des "feindlichen Kämpfers" oder strafrechtlich verhaftete, ist eine Straftat. Daran besteht kein Zweifel, auch wenn dort beunruhigenderweise in letzter Zeit ungewöhnlich viele "Ausnahmen" geschehen sind, die noch keine juristische AUfarbeitung nach sich gezogen haben, aber wohl nach Ende der Ära Bush kommen werden. Das besondere Problem mit den Ausagen Kurnaz ist, dass bei ihm - wie bei fast allen über eine längere Zeit Gefangenen oder mit traumatischen Erlebnissen Konfrontierten - verschiedene Erlebnisse ineinander laufen. In dieses Fällen ist davon auszugehen, dass er all dies zwar erlebt hat ("Grundsätzlich glaubwürdig" Zitat Staatsanwaltschaft), aber nicht notwenidgerweise in der von ihm erinnerten zeitlichen und personellen Konstellation. Das er Kontakt mit KSK-Angehörigen hatte, ist ja mittlerweile klar. Also ganz erlogen ist es nicht.

Während meiner Zeit bei der Staatsanwaltschaft hatten wir einen Fall, wo eine Geiselnahme in einer Spielhalle zur Anklage vorbereitet wurde. Niemand von denen hat uns bewußt belogen, aber viele Aussagen paßten nicht zu den anderen, geschweige denn den Aufnahmen der Überwachungskamera. Kommt jetzt noch eine längere Zeitdauer hinzu und fehlen andere Aussage (z.B. von Mitgefangenen), geht die Möglichkeit einer genauen Rekonstruktion gegen Null. Was für solche zivilen Beispiele gilt, gilt erst Recht für traumatische Erlebnisse in kriegerischen Konflikten. Es ist aber durchaus kein Phänomen rein von Kriegsverbrechen. Darum können in den Kriegsverbrecherverfahren im ehemaligen Jugoslawien auch fast nur die hochrangigen Offiziere und Politiker belangt werden, weil diese in aller Regel ihre Befehle schriftlich gaben. Eine unheivolle Lehre, die die USA daraus gezogen haben, war eine "rechtliche Beratung" von Offizieren, die in den Kampfeinsatz gehen, "besondere Befehle" nicht niederzuschreiben, weder deren Erhalt noch deren Erteilung.

Die Ermittlungen im Fall Kurnaz kamen damals zwar erst etwas schleppend und unter dem Druck der Medien in Gang, aber ein beruhigendes Zeichen ist, dass man doch noch die Macht hat, die Bundeswehr, BKA und BND-Angehörigen vorzuladen und soweit zu befragen, dass man ihre Aussagen einschätzen kann. In den USA geht dies schon lange nicht mehr, aber dies dürfte sich im Rahmen der Aufarbeitung der mehr als unglücklichen Entwicklungen der letzen Jahre wieder ändern.
 
Friedarrr

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Wenn ein Gefangener nicht "spurt" wird schon zu überlegen sein ob man ihm nicht zeigen, wo der Bartel den Most holt!!

Und wenn andere Leben aufgrund einer Aussage des Gefangenen gerettet werden können, würde ich ihn auch nicht streicheln!!

Die Aussage: Gefangene dürfen nicht geschlagen werden, ist schön auszusprechen, aber doch extrem oberflächig!

Die Devise sollte immer heißen! Leben retten!

Ich denke das KSK macht einen mehr als hervorragenden Job und dient unserer Gemeinschaft!

Und wiedermal ein tolles Thema für das FF ! :FFTeufel:
 
Friedarrr

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Zuhause in Bayern, daheim im Oberallgäu
Und Du zündelst ganz "schön". :D

"Foltern für die Freiheit! Mit uns, oder den Terroristen!" :engel:
Zündeln?

Ja Veith ich sehe mich ganz bestimmt nicht als heiligen und möchte es so auch nicht sein!
Aber ich bin auch kein böser Mensch der irgend jemanden was zuleibe tun möchte!

Wenn es die Situation aber verlangt, dann werde ich mir schon zu helfen wissen und nicht die ander Backe hinhalten!
Das funktioniert nämlich nicht! ;)

Leben in der Lage hat es mal geheißen! Es kommt immer drauf an wie und was, die Übergänge sind bei allem fließend!


Wenn Du einen Gefangenen hättest, der nicht sagen, will wo sein Opfer gefangen ist und so zu verhungern droht (das Opfer), würdest du Kaffee und Tee servieren? Dem Gefangenen meine ich! ;)
 
Veith

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Wenn Du einen Gefangenen hättest, der nicht sagen, will wo sein Opfer gefangen ist und so zu verhungern droht (das Opfer), würdest du Kaffee und Tee servieren? Dem Gefangenen meine ich! ;)
War mir schon klar, daß Du den Fall Daschner meintest und "seine" "Rettungsfolter". Gott sei Dank, ist der (vorerst) geklärt, aber ....

... ich glaube, der eine oder andere mittelälterliche, vorm G8-Gipfel eingesetzte, fette und feiste Polizist, würde gern mal die eine oder andere knackige 18-jährige Demonstantin - im Rahmen der Gefahrenabwehr - "hart rannehmen". Natürlich nur, damit sie ihnen den nächsten "Event" verrät. :FFEEK:
 
mcnoch

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Und wenn andere Leben aufgrund einer Aussage des Gefangenen gerettet werden können, würde ich ihn auch nicht streicheln!!
Die Aussage: Gefangene dürfen nicht geschlagen werden, ist schön auszusprechen, aber doch extrem oberflächig!
Die Devise sollte immer heißen! Leben retten!
Wir hatten ja mal die Folter, als regelmäßiges Instrument des Strafprozesses und man hat dann aus guten Gründen abgeschafft, unter anderem, weil all solche Behauptungen, es könnten damit Leben gerettet werden und ähnliches, in der weit überwiegenden Zahl der Fälle schlicht nicht wahr sind. Die Ergebnisse der Folter sind im Regelfall äußerst zweifelhaft. Natürlich gibt es auch mal Fälle, wo es brauchbare Informationen gibt, aber in der Flut von falschen Informationen gehen diese meist unter. Dass man nämlich mit der Folter die "Wahrheit" erzwingen könne, ist schlicht Unsinn, man erzwingt eine Aussage, von deren Richtigkeit man nicht ausgehen kann, da Menschen alles sagen, um der Folter zu entgehen. Ein Opfer in der Not wird man so meist eh nicht retten können. Zudem, wo zieht man die Grenze, wen darf man für die Informationgewinnung foltern? Nur die (potenzielle) Täter, oder auch Mitwisser? Darf man präventiv dann auch gleich die Freundinn/den Freund foltern, falls der oder die was wissen, vielleicht auch die Eltern oder Nachbarn. Friseure sollen ja auch recht viel wissen...

Und noch etwas solltest du bedenken, wo dir doch das Retten von Mensch so wichtig ist, die Anwendung von Folter hat nicht nur Auswirkungen auf den Einzelfall, sondern auch auf die Wahrnehmung der Institutionen des Staates insgesamt. Ein Staat, dessen Institutionen mit Angst gesehen werden, verliert sehr schnell die Verbidung zum Volk, was unter anderem bewirkt, dass er nciht mehr aus der Bevölkerung informiert wird und sehr viele der Straftaten nicht verhindern oder ahnden kann, weil keiner mehr als Zeuge auftritt. Die Folge für die Gesellschaft sind verherrend, so sehr, dass die meisten fortschrittlichen Staaten diese Methoden von sich aus abgeschafft haben.

Ironischerweise wenden auch die USA die folterartigen Verhörmethoden kaum noch an, auch dort hat man - wie eine Senatsbefragung des FBI ergab - erneut festgestellt, dass die unter folterbedingungen erzielten Aussagen wenig hilfreich waren und nicht in einem Fall zu der Aufdeckung einer geplanten Straftat geführt haben. Nur über die Vergangenheit konnte man ein paar Sachen in Erfahrung bringen, angesicht der vielen falschen Informationen, haben die Behörden dafür aber genauso lange gebraucht, wie wenn sie es gleich selber ermittelt hätten.

Das sich in der generellen Grauzone eines Krieges so manches anders darstellen mag, ist eine Sache, aber ich glaube nicht, dass es die KSK nötig hat auf Folter als Informationsgewinnungsmethode zurück zu greifen, dafür sind die viel zu professionel und zu sehr auf die Qualität der Aufklärungsdaten bedacht, auf die sie ihre Missionsplanung stützen.
 
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