Ich finde es sehr schwer, in diesem Fall eine konkrete Schuldzuweisung dem Jogger zu machen ohne die genaue Sachlage zu kennen. Die Qualität der Presseberichte steht ja außer Frage (hydraulisches Gerät usw.). Auch ist es definitiv kein Absturz gewesen, nur eine harte Landung.
Ich habe mir den Flugplatz mal auf Maps angeschaut. Es ist ein sehr weitläufiges Gelände mit min. 2 Bahnen (markiert). Wir wissen nicht, in welche Richtung gestartet wurde und von wo sich der Jogger (nahe am Start, nahe an der Winde, wie nahe war er dem Seil, usw.) genähert hat und wie nah er am Seil war. Oder wie hoch der Segelflieger bei der Startunterbrechung bereits war. Oder ob auch der Windenfahrer die komplette Schleppstrecke einsehen konnte.
Der Ablauf eines Windenstarts ist klar definiert: Nach dem Startcheck überprüft der Pilot, ob die Startstrecke und der Ausklinkraum frei ist. Außerdem sollte er sich auf eine Startunterbrechung gedanklich einstellen. Dann gibt er dem Helfer das Zeichen zum Seil einklinken. Der Starthelfer nimmt Kontakt mit der Winde auf und macht seine Startdurchsage.
Für alle die es nicht wissen:
FLZ-Typ - ggfs. Anzahl der Besatzung - Abflugbereit - Seil anziehen
Windenfahrer bestätigt und zieht Seil an
Sobald das Seil straff ist, sagt der Starthelfer "Seil straff"
Der Windenfahrer bestätigt dies
Bewegt sich das Flugzeug, Kommando "Fertig"
Dann gibt der Windenfahrer Vollgas.
Bis dahin hat der Starthelfer die Möglichkeit, durch die Durchsage "HALT-STOP, HALT-STOP" den Schleppvorgang zu unterbrechen.
Sobald der Segelflieger in Bewegung ist bzw. abgehoben hat (was ja nicht mehr als 10-20 m Rollstrecke dauert) muss der Windenfahrer bis mindestens zur Sicherheitsmindesthöhe von 50 m den Segelflieger schleppen. So wurde es mir in der Ausbildung beigebracht.
Der Pilot hingegen hat bis kurz vorm Abheben (und natürlich auch noch danach) noch die Möglichkeit, selbstständig das Seil auszuklinken. Nach dem Abheben wird er je nach Flugzeugtyp die Startstrecke nach spätestens 5 Sekunden nicht mehr einsehen können.
Meines Erachtens hätte der Starthelfer den Schleppvorgang nicht unterbrechen dürfen, zumindest nicht bis erreichen der Sicherheitsmindesthöhe.
Und
@innwolf: Die Verursacher saßen definitiv nicht im Cockpit. Noch dazu finde ich, du solltest deine Beiträge etwas verständlicher schreiben, ich finde sie doch sehr wirrlich und teilweise zusammenhangslos geschrieben. Oder auch einfach mal nichts schreiben.