Ich habe meine fliegerische Ausbildung ohne Vorflugerfahrung gemacht und das hat bisher ganz gut geklappt und ich schaffe es eben auch ohne Segelflug- und PPL-Erfahrung einen stabilen Visual Approach ohne Stall zu fliegen.
Du hast aber auch einen Ausbildungsprozess durchlaufen, der die kragenhochstellenden Prinzenrolle-Models vom richtigen Fliegermaterial trennt/ aussiebt.
Und dass eine Segelflugausbildung nicht das Allerheilmittel ist, haben wir bei AF447 gesehen.
Mir kommt es manchmal so vor, dass ein ATPL inzwischen (mit einem Medical und einem Koffer voll Geld) schon fast unausweichlich ist.
Nicht von wenigen ATPL-Inhabern hört man, wie "gefährlich" und "unprofessionell" doch die Privatfliegerei ist - mag in gewisser Weise stimmen, wenn ich mir da so einige Kandidaten aus verschiedenen Vereinen vor Augen führe. Gleichzeitig schult das Privatfliegen aber auch wieder Grundlagen, wie "Stick and Rudder"-Fähigketen und Funknavigation "von Hand".
Alles Erfahrungen, die einem Piloten mit 1h Stick-Time im Monat zugute kommen würden. Wahrscheinlich ist die Mehrzahl der Zahnarztsöhne aber vom "Shiny Jet Syndrome" geblendet, und hält es weiterhin für unter ihrer Würde, mal in einen SEP zu steigen, um die Handfliegepraxis etwas aufzufrischen. Wie viele Piloten fliegen heute überhaupt noch wegen der Fliegerei? Mich würde mal interessieren, ob der Anteil rückläufig ist.
Die Industrie braucht darüber hinaus auch mehr Airlines, die das händische Fliegen von Instrumentenab- und Anflügen fördern. Wenn ich lese, wie einige Airlines Regeln wie ">500ft => Autopilot" durchdrücken, wird mir schlecht. Da möchte ich dann bitte auch gerne auf 98% des Ticketpreises verzichten dürfen.