Das mit den Sicherheitskursen trifft aber eher das Phänomen "Geldbeutel größer als Talent" - gibt genug Leute, die sich aufgrund dieses Problems mit ihrer Bonanza/ Cirrus oder anderem Hochleistungsgerät zerschreddert haben. Kurse werden oft von den Halterverbänden (Bonnie, Mooney, etc.) angeboten - die haben ja auch keine Lust, für die Doofheit/ Unerfahrenheit anderer mehr an Versicherungspolicen zu zahlen. Auch gibt es das System, sich für Sicherheitsurse "Credits" anerkennen zu lassen, die dann entweder ins Flight-Review eingehen, oder andere positive Auswirkungen (Versicherung) haben.
Es zielt also eher auf Belohnung von Individuen und weitere Förderung der Fliegerei (besonders GA) ab, was einen aus dem vergleichsweise mittelalterlichen Europa stammendem Menschen doch schon ganz schön die Kinnlade aus dem Gesicht fallen lässt.
Das Modell ist - wie vieles da drüben - mehr auf Selbstständigkeit und Eigenverantwortung getrimmt. Das ist in meinen Augen auch gut so und funktioniert hervorragend. Als Deutscher, mit einer anderen Sicherheitskultur ("der Staat wird mich schon davor schützen"), versteht man diesen Ansatz u.U. nicht.
Die Bezeichnung Lobbyverein war sicher etwas hart, allerdings hat die FAA im Zweifel erschreckend oft die Sicherheit an Stelle 1b hinter dem wirtschaftlichen Aspekt gestellt.
Da will ich dir nicht grundlegend widersprechen. Fliegerei ist aber (besonders früher, als eben noch nicht 99% der "Killer" bekannt waren) eine Technologie, die vor allem aus Unfällen lernt. Das war bei den meisten Technologien so - wie lange hat es gedauert, bis es im PKW-Bereich die Anschnallpflicht, Seitenaufprallschutz, Airbags oder passiven Fußgängerschutz gab?
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ziehen eben am gleichen Strang in entgegengesetzter Richtung. Der enorme wirtschaftliche Druck (vgl. "Grounding" der weltweiten DC-10 Flotte!) ist nicht zu verachten. Gerade wenn Schadensersatzklagen himmelhoch ausfallen können, überlegt man es sich zwei mal, ob man zum Hammer greift.
Prinzipiell würde ich sagen, dass der wirtschaftlichere Ansatz nichts besonders außergewöhnliches in den USA ist - ich erwähnte oben bereits die andere Denkweise. Wie sinnvoll das im Einzelfall ist - darüber ließe sich endlos debattieren.
Ich bleibe dabei, dass der Ansatz im Großen und Ganzen funktioniert und in vielen Bereichen hier in Europa mal ein bisschen frische Luft einbringen würde.
===
Was sagt eigentlich die EASA zu den Akkus?