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Space Cadet
Für ein anderes Projekt habe ich in für mich Rekordzeit (knapp 2 Monate) aus Hasegawas "Marines A-4E/F" die bei der Navy geflogene A-4E BuNo 151022 gemacht.
Warum jetzt gerade ein Scooter in der wirklich langweiligst möglichen Livery? Nicht mal mit Antiglare vor dem Cockpit oder den dunklen Walkways auf dem Flügel? Kein buntes CAG-Bird oder eine schön getarnte Adversary oder Israelin? Wenigstens hätte es eine mit den bunteren Tanks von den VA-56 "Champions" sein können.
Und warum trägt er Pilot keinen Helm?
Fragen über Fragen. Einfache Antwort: Grundsätzlich brauchen meine Flieger ja eine Geschichte, sonst interessieren sie mich nicht. Am besten eine politische. Und die Story von 151022 ist es wirklich.
Die A4 war bei dem ersten amerikanischen Bomben-Angriff auf Vietnam nach dem Golf von Tonkin Vorfall dabei und flog danach unzählige Angriffe mit. Als USS Ticonderoga sich zum R&R nach Japan aufmachte geschah laut USS Ticonderoga Logbuch am 05.12.1965 folgendes:
"Während sich die USS TICONDEROGA auf dem Weg von den Operationen vor Vietnam nach Yokosuka, Japan, befindet, ging eine A-4E der VA-56, beladen mit einer B43-Atomwaffe, über Bord. Das Flugzeug wurde von der Hangar Bay Nummer 2 zum Aufzug Nummer 2 gerollt, als es mit dem Piloten LTJG D. M. Webster und der Bombe vom Aufzug rollte und in 2700 Faden Wasser sank. Bei einer Suche wurde der Pilot nicht gefunden."
Das Verteidigungsministerium behauptete, dass sich dieser Unfall "mehr als 500 Meilen vom Land entfernt" ereignete, als es den Unfall 1981 zugab. Aus Unterlagen der Marine geht jedoch hervor, dass sich der Unfall etwa 80 Meilen östlich der japanischen Inselkette Ryuku und 250 Meilen südlich der japanischen Insel Kyushu sowie etwa 200 Meilen östlich von Okinawa ereignete, was zu massiven diplomatischen Verstimmungen zwischen Japan und den USA Anfang der 1980er führte.
In Jim Winchesters Buch "Broken Arrow" ist das vollumfänglich recherchiert, bei Interesse hier der Link zum Buch.
Man muss sich das vorstellen: Die Hangarcrew hat gerade keinen Schlepper zur Verfügung, also schieben 14 Mann das übungsweise mit einer scharfen B43 (eine Megatonne Sprengkraft) behängte Flugzeug per Hand aus dem Hangar auf den Aufzug. Da der nicht ganz eben zum Deck ist, muss man etwas Schwung nehmen… und das Bremsen funktioniert dadurch, dass 2 Mann zeitgleich das Hauptfahrwerk mit Chocks blockieren. Auch gab es keine Sicherung am Rand des Aufzugs, die den Flieger hätte aufhalten können.
So rollte Douglas M. Webster fertig angeschnallt, aber noch ohne Helm auf dem Kopf (was ihn vermutlich beim Aussteigen oder überhaupt dem Wahrnehmen der Situation hinderte) in mit der Skyhawk und der Bombe in den Pazifik. Webster, die A-4 und die Bombe liegen immer noch da.
Websters Mutter führte einen jahrelangen Kampf, dass sein Name auf der Vietnam Memorial Wall in Arlington genannt wird. Die Navy sagte, er wäre bei einer Übung gestorben und eben nicht gefallen… was tragisch perfekt zum jahrelangen Leugnen dieses Broken Arrow Accidents durch die Navy passt.
Genug des Vorgeplänkels, noch ein paar Worte zum Modell: Hasegawa A-4E/F Marines 1:48, der Pilot mit Sitz von Aerobonus, der Kopf stammt aus der Grabbelkiste, der Helm im Cockpit aus dem DACO-Starfighter Improvement Kit. Stencils stammen aus dem Decalsatz des Kits und Dreiecke an den Intakes von MilSpec. Farben wie immer ein wilder Mix aus Extracrylics, Tamiya, Vallejo, Revell und LifeColor und Alclad. Der eigentliche Hauptdarsteller, die B43-1 kommt von Eduard und ist fast ein eigener Bausatz.
Die Herausforderung beim Bau bestand darin, die spezifischen Decals zu recherchieren und diese dann selber zu machen. Denn es gibt es nur ein einziges veröffentlichtes Foto von BuNo 151022. Zwar gibt es weitere Bilder einer A-4E mit der Modex 472, dazu muss man aber wissen, dass die Navy den verloren gegangen Bomber einfach ersetzt hat. Das war aber übliches Verfahren, in Vietnam soll die Navy ja auch das eine oder andere Flugzeug verloren haben.
Die kleinen Stencils habe ich als Decals gedruckt, aber fast alles, was etwas großer als 2 mm ist habe ich tatsächlich selber lackiert, wie die die Modex-Nummern oder die Pfeile auf den Tanks. Das war die perfekte Aufgabe für meinen kleinen Schneidplotter. Und das Ergebnis finde ich so gut, dass ich mit Sicherheit noch öfters machen werde.
Warum jetzt gerade ein Scooter in der wirklich langweiligst möglichen Livery? Nicht mal mit Antiglare vor dem Cockpit oder den dunklen Walkways auf dem Flügel? Kein buntes CAG-Bird oder eine schön getarnte Adversary oder Israelin? Wenigstens hätte es eine mit den bunteren Tanks von den VA-56 "Champions" sein können.
Und warum trägt er Pilot keinen Helm?
Fragen über Fragen. Einfache Antwort: Grundsätzlich brauchen meine Flieger ja eine Geschichte, sonst interessieren sie mich nicht. Am besten eine politische. Und die Story von 151022 ist es wirklich.
Die A4 war bei dem ersten amerikanischen Bomben-Angriff auf Vietnam nach dem Golf von Tonkin Vorfall dabei und flog danach unzählige Angriffe mit. Als USS Ticonderoga sich zum R&R nach Japan aufmachte geschah laut USS Ticonderoga Logbuch am 05.12.1965 folgendes:
"Während sich die USS TICONDEROGA auf dem Weg von den Operationen vor Vietnam nach Yokosuka, Japan, befindet, ging eine A-4E der VA-56, beladen mit einer B43-Atomwaffe, über Bord. Das Flugzeug wurde von der Hangar Bay Nummer 2 zum Aufzug Nummer 2 gerollt, als es mit dem Piloten LTJG D. M. Webster und der Bombe vom Aufzug rollte und in 2700 Faden Wasser sank. Bei einer Suche wurde der Pilot nicht gefunden."
Das Verteidigungsministerium behauptete, dass sich dieser Unfall "mehr als 500 Meilen vom Land entfernt" ereignete, als es den Unfall 1981 zugab. Aus Unterlagen der Marine geht jedoch hervor, dass sich der Unfall etwa 80 Meilen östlich der japanischen Inselkette Ryuku und 250 Meilen südlich der japanischen Insel Kyushu sowie etwa 200 Meilen östlich von Okinawa ereignete, was zu massiven diplomatischen Verstimmungen zwischen Japan und den USA Anfang der 1980er führte.
In Jim Winchesters Buch "Broken Arrow" ist das vollumfänglich recherchiert, bei Interesse hier der Link zum Buch.
Man muss sich das vorstellen: Die Hangarcrew hat gerade keinen Schlepper zur Verfügung, also schieben 14 Mann das übungsweise mit einer scharfen B43 (eine Megatonne Sprengkraft) behängte Flugzeug per Hand aus dem Hangar auf den Aufzug. Da der nicht ganz eben zum Deck ist, muss man etwas Schwung nehmen… und das Bremsen funktioniert dadurch, dass 2 Mann zeitgleich das Hauptfahrwerk mit Chocks blockieren. Auch gab es keine Sicherung am Rand des Aufzugs, die den Flieger hätte aufhalten können.
So rollte Douglas M. Webster fertig angeschnallt, aber noch ohne Helm auf dem Kopf (was ihn vermutlich beim Aussteigen oder überhaupt dem Wahrnehmen der Situation hinderte) in mit der Skyhawk und der Bombe in den Pazifik. Webster, die A-4 und die Bombe liegen immer noch da.
Websters Mutter führte einen jahrelangen Kampf, dass sein Name auf der Vietnam Memorial Wall in Arlington genannt wird. Die Navy sagte, er wäre bei einer Übung gestorben und eben nicht gefallen… was tragisch perfekt zum jahrelangen Leugnen dieses Broken Arrow Accidents durch die Navy passt.
Genug des Vorgeplänkels, noch ein paar Worte zum Modell: Hasegawa A-4E/F Marines 1:48, der Pilot mit Sitz von Aerobonus, der Kopf stammt aus der Grabbelkiste, der Helm im Cockpit aus dem DACO-Starfighter Improvement Kit. Stencils stammen aus dem Decalsatz des Kits und Dreiecke an den Intakes von MilSpec. Farben wie immer ein wilder Mix aus Extracrylics, Tamiya, Vallejo, Revell und LifeColor und Alclad. Der eigentliche Hauptdarsteller, die B43-1 kommt von Eduard und ist fast ein eigener Bausatz.
Die Herausforderung beim Bau bestand darin, die spezifischen Decals zu recherchieren und diese dann selber zu machen. Denn es gibt es nur ein einziges veröffentlichtes Foto von BuNo 151022. Zwar gibt es weitere Bilder einer A-4E mit der Modex 472, dazu muss man aber wissen, dass die Navy den verloren gegangen Bomber einfach ersetzt hat. Das war aber übliches Verfahren, in Vietnam soll die Navy ja auch das eine oder andere Flugzeug verloren haben.
Die kleinen Stencils habe ich als Decals gedruckt, aber fast alles, was etwas großer als 2 mm ist habe ich tatsächlich selber lackiert, wie die die Modex-Nummern oder die Pfeile auf den Tanks. Das war die perfekte Aufgabe für meinen kleinen Schneidplotter. Und das Ergebnis finde ich so gut, dass ich mit Sicherheit noch öfters machen werde.