Naja, man bekommt als Flieger (egal ob mit oder ohne Motor sowie unabhängig von der Größe des Geräts) beigebracht, das Wasser IMMER die schlechteste Möglichkeit ist zum außenlanden- WENN es denn eine andere Möglichkeit gibt, die es hier ja wohl eher nicht gab. Die andere Möglichkeit wären wohl nur die Häuserschluchten der Großstadt gewesen.
Hmm, irgendwie sehe ich Wasser hoffnungsvoller als irgendein Acker. Mit einer Cessna mag ein Acker ausreichen, aber ein A320 ist etwas anspruchsvoller. Ich denke: lieber im Wasser landen als auf irgendeinem Acker. Wasser hat den Vorteil, dass es eben ist, man viel Platz hat und direkt in den Wind landen kann.
Porter_Pilot schrieb:
Es gibt genügend Videos bzw. Berichte von Flugzeugen, die bei so einer Aktion einen sog. "Ringelpiez" gemacht habe, ...
Das Problem ist natürlich, dass die meisten Flugzeuge zum Zeitpunkt der Notwasserung in erbärmlichen Zustand sind, meist (Korrektur: immer) keinen Antrieb mehr haben. Es gibt zahlreiche erfolgreiche Notwasserungen. Vor allem: es überleben immer einige oder alle, wenn das gleiche auf dem Land versucht wird, sind ziemlich oft alle tot.
Im Wasser entsteht meist auch kein Feuer, so dass mehr Chancen bestehen, das Flugzeug lebend zu verlassen, so es denn nicht sofort versinkt.
Porter_Pilot schrieb:
PS: Man hat in den 70er / 80er Jahren auch mal Versuche mit Segelflugzeugen gemacht, die "notwassern"- weil es einfach keinerlei Erfahrungswerte gab. Da gibt es dann auch noch ganz andere Probleme wie z.B. Unterschneiden des Flugzeugs beim Aufsetzen, und das wär damals sogar bei nem Versuch auf einem See in der Nähe von Frankfurt fast richtig daneben gegangen für den Piloten, der im besagten Flieger war..
Die NACA hat auch ein paar B-24 ins Wasser geknallt um das zu erforschen.
CarlosG schrieb:
Aber selbst wenn sie sich nicht losgerissen hätten, würde der Hebel ausreichen um einen Kopfstand der Maschine zu erwirken? Glaube ich kaum, vorausgesetzt die Notwasserung erfolgt so kontrolliert wie in diesem Fall (absolut "level" und mit Minimalspeed aufgesetzt). Was ganz anderes wäre es gewesen, wenn eine Gondel vor der anderen das Wasser berührt hätte (wie vor den Seychellen mit der entführten B-767 passiert), dann hätte sich die 320 bestimmt gedreht, eventuell wäre sogar ein Flügel abgerissen (siehe BBC-Video wo die 767 wieder gezeigt wurde).
Wasser ist ja auch ein Fluid, und dementsprechend wirken dort auch Kräfte. Ich denke ein Notwasserung wird nach Möglichkeit mit dem Heck (bzw. dem hinteren Rumpf) zuerst stattfinden. Wenn die Flügel einigermaßen gerade sind, sollte beim Aufsetzen das Flugzeug sich halbwegs selbst stabilisieren. Schaut man sich die Aktion der B767 an, dort ist das Flugzeug ja wirklich ziemlich krumm und schief aufgekommen (und anscheinend ohne Not).
Nun, ein Vorteil: Niemand macht einen Ditching Test für ein Flugzeug. Jetzt hat Airbus demnächst die vollen Daten, dazu das Flugzeug und sogar lebendige Piloten zum befragen, und alles mit Unterstützung des NTSB. Besser geht eigentlich nicht.