Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro )

Diskutiere Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro ) im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Bei der Pipistrell könnte man doch im Sinkflug über die Motorleistungsaufnahme gut die Drehzahl finden an der der Prop den geringsten Widerstand...

Spessartgeier

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Bei der Pipistrell könnte man doch im Sinkflug über die Motorleistungsaufnahme gut die Drehzahl finden an der der Prop den geringsten Widerstand bedeutet. Liegt der drehend bei Drehmoment vom Motor = null höher als z.B. bei Verstellprops mit Drehzahl null in Segelstellung?

Die Aerodynamik des Pipistrel z.B. des Virus dürfte doch eher noch besser sein als von einem Scheibe-B-Falken...
 
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Die Pipistrel Alpha Electro rekuperiert, der Pipistrel Velis Electro wurde das Rekuperieren (noch) nicht erlaubt.

Was Du mit Drehzahl für den geringsten Widerstand meinst, verstehe ich nicht. Der Propeller der Pipistrel Velis Electro bietet keinen Widerstand, was Endanflüge schwieriger macht als wenn er es täte. Sprich: die Erlaubnis zur Rekuperation wird sehnlichst gewünscht.
 

Spessartgeier

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Pipistrel Alpha Electro Landungen schwierig?

1. Wie hoch ist Vmax mit Flaps auf +25°
2. Diese Geschwindigleit in 0,5m Höhe, Motor aus oder idle, wie weit schwebt die Maschine bei Windstille bis zum Aufsetzen?

Daraus ergibt sich die Möglichkeit den Gleitpfad bis zum Pistenanfang mit Fahrtvariationzwischen Vmax mit Flaps ( weisser Bogen ) und deutlich geringerer Anfluggeschwindigeit zu steuern. Übliches Verfahren für Segelflugzeuge mit Hinterkappenklappen, die nie in Bodennähe wieder einfahren!
 
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Pipistrel Alpha Electro Landungen schwierig?

1. Wie hoch ist Vmax mit Flaps auf +25°
2. Diese Geschwindigleit in 0,5m Höhe, Motor aus oder idle, wie weit schwebt die Maschine bei Windstille bis zum Aufsetzen?

Daraus ergibt sich die Möglichkeit den Gleitpfad bis zum Pistenanfang mit Fahrtvariationzwischen Vmax mit Flaps ( weisser Bogen ) und deutlich geringerer Anfluggeschwindigeit zu steuern. Übliches Verfahren für Segelflugzeuge mit Hinterkappenklappen, die nie in Bodennähe wieder einfahren!
An wen erinnern mich solche komischen Diskussionen :FFTeufel:.

Zur Sache, Alpha Electro weiß ich nicht, aber Velis Electro: Endanflug zwischen 60 und 65 Knoten - bei kurzen Pisten runter bis 58 Knoten. 65 Knoten ist die Vmax, bei 58 Knoten beginnt Backside of Power Curve. Elektrisch fliegen heißt präzise fliegen. Man kann aber ganz gut slippen. Und bei vollen Flapperons muss intensiv mit dem Seitenruder gearbeitet werden, da liegt der Tritt zum Slip sowieso nahe.

Und klar, der Puls steigt, wenn man durchstarten muss, weil man zu hoch und/oder zu schnell eine kurze Piste anfliegt. Unter 30% SOC (State of Charge = Batteriekapazität) soll man beim Aufsetzen nicht haben. Dann beginnen die eindringlichen Cockpitwarnungen. Platzrunde kostet 10%. Unter 15% meinen die Cockpitwarnungen, man solle nicht mehr durchstarten.



Aber bevor wir Elektroflugzeuge mit fettern Batterien in Betrieb nehmen, müssen wir erst einmal die Infrastruktur unserer kleinen Flugplätze ertüchtigen. Die Pipistrel Velis mit ihren 2 * 11-kWh-Batterien löscht jede Dorffeuerwehr und sie lädt an einem einfachen Starkstromanschluss mit 11 kW (dauert dann nicht eine, sondern zwei Stunden). Ich bin mal gespannt, wie das mit der nächsten Generation mit 2 Std. Flugzeit wird, die jetzt kommt.
 
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Heute mal ein bisschen Werbung in Bonn-Hangelar gemacht:

 

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In der aktuellen Episode des Cleanelectric Podcasts wurde angesprochen das die Schweiz nach dem Weltrekordflug mit der Pipistrel Velis Electro die Regeln so geändert hat das ein solcher Flug jetzt nicht mehr möglich wäre. Leider waren die Personen die wissen um was es geht nicht im Podcast, weiß hier jemand was die Schweiz da geändert hat.

Dazu wurde kurz angesprochen das es bei der Velis Electro mehrmals komplette ausfälle des Antriebs gegeben hat. Hat da jemand mehr informationen?

P.S. kann eigentlich mal jemand den Titel des Threads korrigieren? Nicht Velos sondern Velis.
 
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In der aktuellen Episode des Cleanelectric Podcasts ...
Wo kann man sich das anhören, gibt es einen Link?

Und ja, ich hörte von mindestens zwei Außenlandungen mit leeren Batterien, weil der Ladevorgang nicht wie erwartet abgelaufen ist. Und ich hatte selber das Erlebnis, dass ein nicht kompatibles Ladegerät dann auch nicht geladen hat. Der Softwarestand des Ladegerätes muss zum Softwarestand des Flugzeuges passen.

Aber das war von Beginn an (hoffentlich allen) klar, dass diese kleinen Flugzeuge mit ihrem eingeschränkten Nutzungsprofil dazu dienen, das Feld zu bereiten, Erfahrungen zu sammeln, Fehler zu entdecken und die Pilotenschaft an die Besonderheiten des elektrischen Fliegens heranzuführen. In dieses dann hoffentlich gemachte Nest sollen anschließend brauchbare elektrische Flugzeuge ohne große Anlaufverzögerungen eingeführt werden können.

Der Weltrekordflug war penibel vorbereitet und mit Pipistrel ausgehandelt. Dass das nicht einfach nachgeflogen werden kann, glaube ich gerne.
 

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Wo kann man sich das anhören, gibt es einen Link?

Und ja, ich hörte von mindestens zwei Außenlandungen mit leeren Batterien, weil der Ladevorgang nicht wie erwartet abgelaufen ist. Und ich hatte selber das Erlebnis, dass ein nicht kompatibles Ladegerät dann auch nicht geladen hat. Der Softwarestand des Ladegerätes muss zum Softwarestand des Flugzeuges passen.

Aber das war von Beginn an (hoffentlich allen) klar, dass diese kleinen Flugzeuge mit ihrem eingeschränkten Nutzungsprofil dazu dienen, das Feld zu bereiten, Erfahrungen zu sammeln, Fehler zu entdecken und die Pilotenschaft an die Besonderheiten des elektrischen Fliegens heranzuführen. In dieses dann hoffentlich gemachte Nest sollen anschließend brauchbare elektrische Flugzeuge ohne große Anlaufverzögerungen eingeführt werden können.

Der Weltrekordflug war penibel vorbereitet und mit Pipistrel ausgehandelt. Dass das nicht einfach nachgeflogen werden kann, glaube ich gerne.
(Harte) Notlandung einer Pipistrel Alpha Electro 167 nach elektrischen Problemen der Umwälzpumpe des Kühlsystem (falsch gecrimpter Stecker, damit Kühlung inaktiv und nachfolgend Überhitzung) gab's 2019 ja auch: https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/2369_HB-SAA_D.pdf
Gesamtrettungssystem nicht in der Luft genutzt, sondern als Bremsfallschirm (mit mäßigem Erfolg).

(Gehört hier nicht zum Thema, aber schön zu lesen: "Aufgrund der geringen Flughöhe über Grund entschloss er sich, keine Umkehrkurve zurück zum Flugplatz zu fliegen.")

mfg
 
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Pipistrel Alpha Electro und Pipistrel Velis sehen zwar äußerlich gleich aus, sind sie technisch gesehen aber nicht. Die EASA hat für die Zertifizierung einige Änderungen verlangt.

Und die Sache mit dem Bremsschirm wird so während der Umschulung von Verbrenner auf Pipistrel Alpha Electro gelehrt.
 
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Was die Schweiz da geregelt hat, schaue ich mir noch im Detail an. Wir haben aber in Deutschland ähnliche Überlegungen unabhängig davon, ob der Gesetzgeber das nun vorschreibt oder nicht.

Es gibt drei Reichweite- bzw. Flugzeit-Grenzen:
  • min. 10 Minuten Reserve, wenn man in der Umgebung des Flugplatzes bleibt (also Platzrunden, sprich Starten und Landen üben; dafür wurde die Velis konzeptioniert)
  • min. 30 Minuten Reserve, wenn man Überland fliegt, also die Umgebung eines Flugplatzes verlässt, egal ob man nun zum Ausgangsflugplatz zurückkehrt oder zu einem anderen Flugplatz fliegt
  • min. 30% Batteriekapazität, wenn man zum letzten Mal aufsetzt - beim Rollen darf dann die Batteriekapazität unter 30% fallen (das beißt sich mit der 10-Minuten-Reserve-Regel)
Und da bleiben im Winter bei nicht mehr neuen Batterien eben die 20 Minuten über, die man noch für die Flugstrecke kalkulieren kann. Die Velis hat kleine Batterien, damit Feuerlösch- und Rettungsdienst nicht überfordert sind. Das muss ja alles erst neu gedacht werden. Und da kann man keine großen Hüpfer machen.

Aber zur AERO 2023 von Altenrhein nach Friedrichshafen mit so vielen Velis wie sich nur auftreiben lassen finde ich eine gute Idee. Und wenn Aachen mit zwei Velis erwähnt wird - die übrigens rund 100 Std./Jahr fliegen, was schon ganz gut ist, sollte nicht Teuge in den Niederlanden unerwähnt bleiben. Dort sind vier Velis im Einsatz, die jede rund 300 Std./Jahr fliegen. Damit ist Teuge das weltweit betriebsamste Elektroflugzeug-Mekka.
 
Intrepid

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Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz kleiner Anfang.

Wie hat denn die Fliegerwoche in Spieka gefallen, wie ist dort so die allgemeine Meinung zu Elektroflugzeugen gewesen?
 
Soaring1972

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Und der Komodore MFG3 war auch begeistert, wie auch alle, die gewichtstechnisch fliegen konnten.
Ich war da leider etwas raus, zumindest mit Frank, Peter oder Jona ;)

Aber seien wir ehrlich, Einschränkungen wie kein Regen,>5°C etc zeigen wie sehr das noch in den Kinderschuhen steckt und insbesondere 45min Flugzeit.
 
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Kenneth

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Eine Einweisung für die Fliegerhorstfeuerwehr hab ich auch organisiert...
Fahren sie zu dritt den Flieger platt, wenn es brennt?

Beeindruckendes Flugzeug; wäre auch interessant zu wissen, wie viele Stunden die RDanAF mit ihren zwei Exemplaren geflogen ist.
 
Kenneth

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Ja, das ist klar; es war nur eine Bemerkung nebenbei, die dänische Luftwaffe betreibt auch zwei geleaste Exemplare von diesem Flugzeugtyp.
 
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