Ein guter Artikel!
Ich finde, dass Du den Artikel über Walter Nowotny gut recherchiert hast und dieser recht neutral ist.
Was ich aber nicht verstehe ist, dass es leider immer Leute gibt, die alles sehr verkrampft sehen wollen/müssen.
Was wollte Walter Nowotny zu seiner Zeit und warum?
Er war ein junger ehrgeiziger Pilot, der aussergewöhnliche Fähigkeiten hatte.
Er war sehr gut in seinem Metier, der Fliegerei.
Was war seine damalige Alternative?
Fabrikarbeiter in der Granathülsenfabrikation, Landwirt odér wie sein Vater bei der Eisenbahn?
Ich finde, dass das Verschwendung von Resourcen gewesen wäre.
Warum ist er wohl in die NSDAP eingetreten?
Ich denke, dass nur er selbst dies beantworten kann.
Aber ich gebe zu bedenken, dass man dies aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit betrachten sollte.
Er war ehrgeizig und wollte sein Ziel, die Fliegerei, verwirklichen. Dazu war es einfach besser in der Partei zu sein, das öffnet eben etwas schneller einige Türen und Tore.
Was wäre denn die Alternative gewesen seinen Traum vom Fliegen zu verwirklichen?
Zivile Luftfahrt war damals quasi nicht vorhanden.
Oder hält denn heute irgendjemand Kati Witt vor, das sie in der SED war?
Sie wollte doch auch nur das Beste aus der Situation machen und das Regime so nutzen, dass es ihr am Meistem hilft.
Kann man ihr das verübeln?
Ich tu es nicht.
Denn seien wir mal ehrlich.
Wäre ich in der damaligen Zeit in der selben Situation gewesen, wüsste ich nicht, ob ich nicht auch genauso gehandelt hätte, nur um meinen Traum zu erfüllen.
Ich habe beruflich bedingt oft Kontakt zu ehemaligen Soldaten der NVA und Grenztruppen gehabt.
Nur die wenigsten waren wirklich "verstrahlt" und haben nichts kapiert.
Der Rest war nur kompetent und hat das Beste aus der Sitation gemacht, um eigene, egoistische, Ziele zu verfolgen (meiner Meinung nach legitim).
"Wer sich ohne Schuld sieht, der werfe den ersten Stein!"
Zum Kriegsausbruch sich freiwillig melden? Warum?
Alternative: Als Landser irgendwo als Kanonenfutter veheizt zu werden oder das machen, was man am Besten kann = Fliegen.
Jetzt mal ehrlich, kann man einem Soldaten vorwerfen zu erfolgreich zu sein?
die Alternative wär doch hier nur, dass man sich aus lauter Solidarität mit dem Feind erschiessen lassen müsste.
Im Krieg, so grausam und ungerecht er auch immer ist, überlebt nur, wer schneller und besser ist.
Das ist im Krieg leider so! Denn der Krieg trifft leider nur selten diejenigen, die ihn angezettelt haben (Hier ein österreicher aus dem beschaulichen Braunau).
Leiden müssen meist die Unschuldigen.
Ich möchte nicht, dass hier ein falscher Eindruck von mir entsteht.
Ich bin ein liberaler Demokrat, der nur nach gut und böse unterscheidet, nicht nach schwarz oder weiß oder ähnlichem.
Mein Großvater, der in der WH gedient hat ist definitiv unbelastet. Im Gegenteil, er musste als Kommunist um seine Invalidenente kämpfen, obwohl er hoch dekoriert worden wurde.
Also bleibt mir hier als Resumee: "Ehre, wem Ehre gebührt!" Ich meine hier aber nur die Totenehre.
Ich finde es schade, dass irgendwelche 'is oder 'isten dieses Thema propagandistisch ausnutzen.
Er ist Tod und kann niemanden mehr etwas antun.
Also lasst ihn in Frieden ruhen und haltet seine fliegerischen Leistungen in Ehren!
Beendet endlich die leidige Diskussion um die sogenannten "Kriegshelden" wie Mölders, Galland, Nowotny und Co. und schaut lieber auf die Probleme von Heute!
Sorry für meinen, leicht nach Stammtisch riechenden, Beitrag, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Also zerfetzt mich nicht sofort, sondern denkt mal über meine Worte nach, ohne voreingenommen zu sein.