Hallo @Schorsch,
vorneweg: Deine Beiträge sind immer sehr fundiert, ich lese sie gerne.
Aber, ich muss mich doch räuspern, wenn Du erklärst, mein Broterwerb sei Dir "latte". Die kleine Unterscheidung in "GA" und "Freizeit-GA" habe ich in der Tat überlesen. Es war aber auch ein Teufelchen in meinem Beitrag, er sollte nicht tot-ernst genommen werden.
Peter,
ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass das Herumfliegen ohne kommerziellen Hintergedanken (was ja ein wesentlicher Teil der General Aviation ist) im Grunde ein Hobby ist, so wie Plastikmodelle kleben, Motorrad an sonnigen Frühlingstagen fahren oder Netzwerkparties in alten Scheunen veranstalten (ich gehe keinem der genannten Hobbies nach). Von jedem Hobby leben Menschen, ich lebe genaugenommen auch von der Freizeitgestaltung der Menschen (die vielen A319 fliegen nicht nur für Business-Travel). Es ist auch nicht sinnvoll, den Resourcenverbrauch für "Hobbies" großartig anders zu bewerten als für andere Tätigkeiten, vornehmlich weil dies einige Grundsätze unserer Gesellschaft auf den Kopf stellen würde.
Das in diesem Thread angesprochene Problem betrifft die Verknappung fossiler Brennstoffe, speziell Erdöl, welches als einziges die Grundlage von Flugtreibstoff bildet. Die Eingangsfrage war, wie man auf diese Verknappung reagieren soll.
Nebst meiner (bisher unwidersprochenen) Ansicht, dass Alternativen für Ultraleicht-Flieger für alle Flugzeuge jenseits JAR23 nicht anwendbar sind, wollte ich auch zum Ausdruck bringen, dass eine Alternative für UL-Flieger das zugrundeliegende Problem nicht löst, ja nichtmal annähernd. Nichtmal eine Cessna kann per Solarzelle ausreichend Strom produzieren. Sollte Erdöl tatsächlich so teuer werden, dass man sich die 4 Liter für seine UL-Platzrunde nicht mehr erlauben kann, steht unsere heutige Gesellschaftsform eh vor dem Abgrund. Daher sind mir Lösungen für die "Mini-Freizeit-GA" tatsächlich im hohen Maße Latte.
So hatte ich bereits in Post#15 argumentiert:
Meine Meinung: Ich denke, Kerosin wird so oder so noch die Flugzeuge in 30 Jahren befeuern. Bevor der Lufttransport umstellen muss, müssen Heizungen in Russland, Autos in China und Kutter in Bangladesh umstellen. Dem ganzen Gejammere wegen hoher Spritpreise (was lustigerweise in einem Halbsatz mit "Klimaangst" kommt, so ambivalent ist der normale Wahlbürger hierzulande ) zu trotz, "wir" können uns das noch leisten. Weniger leistungsfähige Volkswirtschaften würden jedoch sehr schnell "trocken laufen", wenn in Bayern die Uhr auf dem Marienplatz noch gut geschmiert krakelt. Sich daher vornehmlich um die Luftfahrt Sorgen zu machen, wo unsere gesamte arbeitsteilige Wirtschaft (inklusive dem Aldi-Prinzip) auf dem Spiel steht, kann ich nicht nachvollziehen.
Davon abgesehen wünsche ich weiterhin erfolgreichen Broterwerb und wenn ich mal im Pott wohne und mir eine PPL leisten kann, schaue ich gewiss vorbei.