Korea

[Reinhard]

@borsto,
das weiß ich auch.
Trotzdem explodieren gelegentlich Munitions- und Treibstofflager in aller Welt.(wobei der Begriff Explosion hier wohl nicht ganz korrekt ist )

In meinem ersten Leben hab ich auch schon TNT und PLNP in den Händen gehabt.Und daß man damit ein schönes Lagerfeuer entfachen kann, ohne gleich in die Luft zu fliegen , ist mir auch nicht unbekannt.

Trotz Handhabungssicherheit fliegt auch heute gelegentlich irgendwo ein Munitionslager in die Luft ,und das kann auch in einem südkoreanischem Schiff passieren.Rein zufällig.Ohne Verschwörungstheorie.

 

[borsto]

Nun nochmals ohne Verschwörungstheorie

Ein Gebäude, in dem Munition gelagert wird, kann bei einer Explosion in die Luft fliegen, wenn etsprechend gezündet wird. Doch niemals wird das ganze Munitions-Lager dabei komplett explodieren, weil die einzelnen Lagerhäuser zu weit vom jeweiligen Explosionsherd entfernt sind und Bauart-bedingt, über einen großen Schutz verfügen.

borsto

 

[Reinhard]

Wirr ist Deiner Rede Sinn.

Wo sollen denn diese Gebäude auf einem Kriegsschiff von vielleicht 100 m Länge sein ?

Während des Vietnamkrieges z.B. zerlegte sich ein Geschützturm eines amerikanischen Schlachtschiffes beim Umgang mit "handhabungssicherer" Munition.Und ein Flugzeugträger brannte teilweise aus wegen einer "handhabungssicheren" Luft-Luft-Rakete.

 

[Air Power]

Und ein Flugzeugträger brannte teilweise aus wegen einer "handhabungssicheren" Luft-Luft-Rakete.

Es hat ja nicht nur einen Träger erwischt - ich nehme mal an, du meinst die USS Forrestal (CV(A)-59), auch die "Big-E" USS Enterprise (CVN-65) wurde Opfer eines solchen Brandes, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie auf der Forrestal. Es war übrigens keine AAM, sondern eine ungelenkte Zuni-Rakete, die in beiden Fällen verantwortlich für das Feuer war.

 

[Reinhard]

Mit den "Zuni" hast Du wohl Recht.
Mir ging es auch bloß um den Begriff "handhabungssicher". Das sind militärische Sprengstoffe und Munition schon seit über 100 Jahren. Trotzdem fliegt sowas oft in die Luft.

Bei sowas spielt oft die Verkettung mehrerer Zufälle eine Rolle.
Vielleicht hat bloß ein begeisterter FF-Bastler auf dem Kahn sein Modell,was er morgen hier vorstellen wollte,vollendet.Und die Reste der Nitroverdünnung ins Klo entsorgt.Und nach Vollendung seines "Geschäftes" seine Zigarette nicht ganz vorschriftsmäßig entsorgt.

Und jetzt ist schon ein paar Tage Ruhe über den Zwischenfall.Nachrichten gab es auch bloß in ein paar unbedeutenden Blättern.
Ein "Tonking-Zwischenfall" wird aus dieser Angelegenheit bestimmt nicht.

 

[Nummi]

als wahrscheinliche Ursache wird eine alte Seemine angegeben. Man hat hat das Wrack geortet.

 

[mcnoch]

Die Untersuchungen am Wrack dauern noch an. im Laufe der Woche hatte man die Hecksektion des Schiffes gehoben, die Bugsektion soll nächste Woche folgen. Man geht von einer von außen kommenden Explosion aus, ob alte Seemine oder doch ein Torpedobeschuss konnte bislang nicht geklärt werden. Eine Explosion eines internen Munitionslagers sei unwahrscheinlich.

Aus dem Wrack hat man mittlerweile 36 Leichen geborgen, zusammen mit den 60, die man mittlerweile aus dem Meer gefischt hat, kommt man nun auf 96 geborgene Leichen, die Leichen von weiteren 8 Seeleuten werden noch gesucht.

Nordkorea hat weiterhin kein einziges Wort zu dem ganzen Vorfall gesagt, beobachtet aber die Vorgänge entlang der - von ihm auch nach 55 Jahren noch nicht anerkannten - Seegrenze eingehend.

 

[mcnoch]

Nordkorea hat sich nun erstmal zu dem Zwischenfall mit dem südkoreanischen Schiff geäußert. Nordkorea weißt alle Anschuldigungen einer Beteiligung an dem Unglück, insbesondere einen Torpedo-Angriff zurück.

 

[GFF]

Heute wurde die gesunkene Südkoreanische Korvette gehoben, laut heute Nachrichten von 19 Uhr weißt sie wohl ein großes Beschußloch auf.

 

[beistrich]

Heute wurde der vordere Teil gehoben und die Ermittler sagen die Explosion stammte von außerhalb des Schiffs, ob von Beschuss haben sie meines Wissens noch nicht festgestellt

 

[mcnoch]

Hier heißt es, es wäre sehr wahrscheinlich ein Torpedotreffer.

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/04/24/AR2010042401023.html

UNd selbst in China berichtet man dementsprechend
http://www.shanghaidaily.com/sp/article/2010/201004/20100425/article_435176.htm

 

[Reinhard]

Also,diese Meldungen unterbieten sogar den Pegel der BILD-Zeitung.
Abwarten und Tee trinken.(Notfalls auch Bier).

 

[Gepard]

Alle Meldungen sprechen von einer Explosion die von außen gekommen ist. Ursache könnte natürlich ein Torpedo gewesen sein. Und so irre wie sich die Nordkoreaner manchmal aus unserer Sicht (nicht aus deren Sicht) benehmen ist ein Torpedoangriff durchaus plausibel.
Aber während des Koreakrieges haben die Nordkoreaner (manche Quellen sprechen auch davon das es sowjetische Marineflieger waren) zig Seeminen vor der Küste ins Meer geworfen um eine weitere Seelandung ala Inchon unmöglich zu machen. Minen sind ja bekanntlich nahezu ewig haltbar und entfallten auch ein gewisses Eigenleben und tauchen dort auf wo sie nie gelegt wurden.
Mit dem Wissen im Hinterkopf halte ich einen Treffer durch eine Seemine durchaus für möglich und sogar noch wahrscheinlicher als einen Torpedoangriff.

 

[beat]

......einen Treffer durch eine Seemine durchaus für möglich und sogar noch wahrscheinlicher als einen Torpedoangriff.

Ich bezweifele, dass wir je wirklich erfahren was es wirklich war. Die Schlussaussage wird wohl die einer Seemine sein. Denn ein Torpedoangriff als Ursache würde ja ein aktiver Angriff auf das Schiff bedeuten, womit ein Staat grundsätzlich mit einem militärischen Gegenschlag antworten müsste um nicht Schwäche zu zeigen. Aber in so einer explosiven Region könnte dies fatale Folgen haben, also nimmt die weniger riskante Antwort der Seemine. Was nicht bedeutet, dass man Gegenmassnahmen einleitet, aber dann "verdeckt".

 

[Bleiente]

Es sei offensichtlich, dass die Regierung in Pjöngjang beteiligt gewesen sei, erklärte der südkoreanische Außenminister Yu Myung Hwan. Es gebe ausreichend Beweise, um den Weltsicherheitsrat einzuschalten. Die offiziellen Ergebnisse einer Untersuchung sollen am Donnerstag vorgelegt werden. .... Demnach wurden an dem Wrack der "Cheonan" Sprengstoff- und Metallspuren entdeckt. Der Sprengstoff habe die gleiche chemische Zusammensetzung wie das Material eines früher gefundenen, fehlgeleiteten nordkoreanischen Torpedo-Irrläufers.

http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea320.html

 

[701]

Wie kann den ein einzelner veralteter Torpedo ein solch modernes Schiff versenken?
Ich stelle mir das gerade doch recht schwierig vor. Und worauf soll das Schiff gefeuert haben kurz zuvor?
Wenn NK mit einem einzigen Torpedo in der Lage ist solch ein Schiff zu versenken und das ohne das die überhaupt wissen was passiert ist kann es kaum so rückständig sein. Die Frage ist also was hier gerade für Märchen ablaufen.

 

[Praetorian]

Wie kann den ein einzelner veralteter Torpedo ein solch modernes Schiff versenken?

Alte Waffen sind auch tödlich.

 

[Bleiente]

Wie kann den ein einzelner veralteter Torpedo ein solch modernes Schiff versenken? ....

Wieso soll der Torpedo veraltet gewesen sein ?

Südkoreanische Taucher hätten Reste eines Propellers, eines Motors und einer Steueranlage auf dem Meeresboden gefunden. Diese Teile würden "exakt" den technischen Details des nordkoreanischen Torpedos "CHT-02D" entsprechen, den Pjöngjangs Militär ins Ausland verkaufe.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,695892,00.html

 

[Air Power]

Wie kann den ein einzelner veralteter Torpedo ein solch modernes Schiff versenken?
Ich stelle mir das gerade doch recht schwierig vor. Und worauf soll das Schiff gefeuert haben kurz zuvor?
Wenn NK mit einem einzigen Torpedo in der Lage ist solch ein Schiff zu versenken und das ohne das die überhaupt wissen was passiert ist kann es kaum so rückständig sein.

NK ist rückständig - im Bereich von Menschenrechten wie Meinungs-, Versammlungs- oder Demonstrationsfreiheit. Rückständig ist NK auch in seinem politischen System, das die arme Bevölkerung dafür bluten lässt, damit Kim Yong Il sich ein bisschen groß fühlen kann und damit - was auch immer - zu kompensieren versucht.

Was den Torpedo angeht. Die ARA General Belgrano wurde am 2. Mai 1982 auch von einem Torpedo versenkt, der schon im WW II der Standardtorpedo der Royal Navy war (Mk. VIII wenn ich nicht irre) versenkt. Ein Revolver von Samuel Colt kann heute auch noch tödlich sein! Wie Praetorian gesagt hat - alte Waffen sind auch tödlich.

Wie das gehen kann? Entweder hat man auf dem südkoreanischen Schiff wirklich tief geschlafen oder man hat den kommenden Torpedo wegen anderer Ursachen nicht gehört. Man hätte sonst wohl sicher Gegenmaßnahmen erfgriffen! Bei den Begleitzerstörern der General Belgrano ist nichtmal der Einschlag bemerkt worden...und den zu überhören ist doch auch eine ziemliche Kunst würde ich sagen.

Die Frage ist also was hier gerade für Märchen ablaufen.

Naja...ich würde sagen, so wie es aussieht, werden die USA als nächstes in NK einmarschieren und das ist die propagandistische Vorbereitung dafür

 

[TF-104G]

laut Bild-Online

...Fachbezeichnung: CHT-02D. 1,7 Tonnen schwer, trägt bis zu 300 Kilo Sprengstoff. Der Torpedo traf das südkoreanische Schiff nicht direkt, sondern detonierte 69 Meter unterhalb des Rumpfs. Die entstehende Wasserfontäne und gewaltige Luftblasen rissen im Bruchteil einer Sekunde ein Loch in das Kriegsschiff, das sich nicht in nordkoreanischen Gewässern befand.