Toryu
inaktiv
AW: Kurz- und Mittelstreckenjets...Geschichte und Evolution
Die 717 bewegte sich etwa in der (hyper-erfolgreichen!) 736-Region, wodurch Boeing nicht unbedingt gewillt war, dieses Überbleibsel von Douglas weiter zu fördern.
Im Nachherein doppelt schade - einerseits ging so die DC-9 Linie vorschnell in Rente und andererseits verkaufte Boeing in diesem Marktsegment vermutlich schlechter, als vor der Konkurrenz der Jungle-Jets (Embraer E-Series) noch möglich.
Die 717 ist zwar leistungsschwächer als die 736 (aber wer braucht oberhalb von 2000nm in diesem Markt noch zusätzliche 1000nm Reichweite?), dafür aber vermutlich auch günstiger im Betrieb (hat jemand vielleicht Zahlen?). Problematisch für die Leistung dürfte dabei die "Minimaländerung"-Philosophie gewesen sein, wodurch die 717 die Tragfläche der DC-9-30 erhielt, die doch recht klein ausfällt und schon bei der DC-9-50 (gleiches MTOW wie 717IGW) für Einbußen sorgte.
Die DC-9 von Delta sind einerseits abbezahlt, und auf den kurzen Strecken fallen die größeren Verbräuche weniger ins Gewicht. Die Simplizität der Ur-DC-9 (kein FMC, Navigation über VOR und ADF, steinzeitlicher Autopilot) sorgt nebenbei für hohe Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.
Interessanter Zusammenhang: Die für das ReFan-Programm verwendete DC-9-30 ging später an Inex Adria, wo sie laut Terry Waddington bei der Kollision über Zagreb (mit einer BEA-Trident) verloren ging. Die DC-9 dürfte das Passagierflugzeug mit den meisten "Mid Air Collisions" sein - ich habe 6 gezählt (drei mit Kleinflugzeugen, eine mit einer F-4 und zwei mit anderen Airlinern).
___
Mir erscheint die BAC gar nicht so unterpowert - zumindest nach "quick & dirty" Vergleich mit der DC-9.
Bei solchen Vergleichen stellt sich allerdings die Frage nach der Herkunft der Daten und den Umständen, unter denen die Leistung erzielt wird - die BAC hatte beispielsweise Wassereinspritzung zur Leistungssteigerung.
Möglich, dass ihr ohne die Wassereinspritzung ein bisschen die Puste fehlte. Die DC-9 hat jedenfalls (auch aufgrund des Handlings) den Ruf eines zu groß geratenen Fighters inne.
Die Sonderrolle der F28 finde ich auch betrachtenswert. Die Mk.4000 (größte Version) agiert immerhin etwa auf DC-9-10 Niveau.
___
Interessant ist für mich auch die Rolle der MD-80 bei Dienstantritt. Für viele Airlines war sie ja die Ablösung der 722, die Boeing-intern durch die 752 ersetzt wurde (die allerdings größer und leistungsstärker ist). Einige amerikanische Airlines (Northwest, Delta, American, Continental) setzen beide parallel ein.
EDIT: Mit "beide" sind MD-80 und 752 gemeint. Dabei gilt zu beachten, dass die 722 allerdings bis Ende der 90er noch recht stark in den angesprochenen Flotten vertreten war. Von einer richtigen Ablösung kann man also nicht wirklich sprechen. Heute werden die meisten Strecken so wie so anders bedient, als es noch vor 15 Jahren der Fall war (eher kleinere Flugzeuge).
Die 717 bewegte sich etwa in der (hyper-erfolgreichen!) 736-Region, wodurch Boeing nicht unbedingt gewillt war, dieses Überbleibsel von Douglas weiter zu fördern.
Im Nachherein doppelt schade - einerseits ging so die DC-9 Linie vorschnell in Rente und andererseits verkaufte Boeing in diesem Marktsegment vermutlich schlechter, als vor der Konkurrenz der Jungle-Jets (Embraer E-Series) noch möglich.
Die 717 ist zwar leistungsschwächer als die 736 (aber wer braucht oberhalb von 2000nm in diesem Markt noch zusätzliche 1000nm Reichweite?), dafür aber vermutlich auch günstiger im Betrieb (hat jemand vielleicht Zahlen?). Problematisch für die Leistung dürfte dabei die "Minimaländerung"-Philosophie gewesen sein, wodurch die 717 die Tragfläche der DC-9-30 erhielt, die doch recht klein ausfällt und schon bei der DC-9-50 (gleiches MTOW wie 717IGW) für Einbußen sorgte.
Die DC-9 von Delta sind einerseits abbezahlt, und auf den kurzen Strecken fallen die größeren Verbräuche weniger ins Gewicht. Die Simplizität der Ur-DC-9 (kein FMC, Navigation über VOR und ADF, steinzeitlicher Autopilot) sorgt nebenbei für hohe Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.
Interessanter Zusammenhang: Die für das ReFan-Programm verwendete DC-9-30 ging später an Inex Adria, wo sie laut Terry Waddington bei der Kollision über Zagreb (mit einer BEA-Trident) verloren ging. Die DC-9 dürfte das Passagierflugzeug mit den meisten "Mid Air Collisions" sein - ich habe 6 gezählt (drei mit Kleinflugzeugen, eine mit einer F-4 und zwei mit anderen Airlinern).
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Mir erscheint die BAC gar nicht so unterpowert - zumindest nach "quick & dirty" Vergleich mit der DC-9.
Bei solchen Vergleichen stellt sich allerdings die Frage nach der Herkunft der Daten und den Umständen, unter denen die Leistung erzielt wird - die BAC hatte beispielsweise Wassereinspritzung zur Leistungssteigerung.
Möglich, dass ihr ohne die Wassereinspritzung ein bisschen die Puste fehlte. Die DC-9 hat jedenfalls (auch aufgrund des Handlings) den Ruf eines zu groß geratenen Fighters inne.
Die Sonderrolle der F28 finde ich auch betrachtenswert. Die Mk.4000 (größte Version) agiert immerhin etwa auf DC-9-10 Niveau.
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Interessant ist für mich auch die Rolle der MD-80 bei Dienstantritt. Für viele Airlines war sie ja die Ablösung der 722, die Boeing-intern durch die 752 ersetzt wurde (die allerdings größer und leistungsstärker ist). Einige amerikanische Airlines (Northwest, Delta, American, Continental) setzen beide parallel ein.
EDIT: Mit "beide" sind MD-80 und 752 gemeint. Dabei gilt zu beachten, dass die 722 allerdings bis Ende der 90er noch recht stark in den angesprochenen Flotten vertreten war. Von einer richtigen Ablösung kann man also nicht wirklich sprechen. Heute werden die meisten Strecken so wie so anders bedient, als es noch vor 15 Jahren der Fall war (eher kleinere Flugzeuge).
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