Ein Jagdflugzeug vom Typ MiG-21 war seit 2005 eines der Highlights des Militärluftfahrtmuseums in Zeltweg: Mit diesem Düsenjäger desertierte im Herbst 1991 der kroatische Pilot Rudolf Perešin von der jugoslawischen Volksarmee, landete überraschend auf dem Klagenfurter Flughafen. Jetzt ist das geschichtsträchtige Flugzeug wieder zurück in seiner Heimat. Verteidigungminister Mario Kunasek (FPÖ) kam damit einem Wunsch seines kroatischen Amtskollegen nach.
Rudolf Perešin wollte im Jugoslawienkrieg nicht länger gegen seine eigenen Landsleute kämpfen. Da entschloss sich der Militärpilot zum riskantesten Manöver seiner Karriere. Am 25. Oktober 1991 überflog er die Karawankengrenze, zog eine Schleife über den Klagenfurter Flughafen und setzte vor den Augen der verdutzten Fluglotsen auf der Rollbahn auf. Als die alarmierten Saab-105 des Bundesheeres über Klagenfurt eintrafen, rollte die unbewaffnete MiG-21 bereits aus.
Perešin kehrte später zurück in seine Heimat, flog für die kroatische Luftwaffe und wurde während eines Einsatzes über Serbien abgeschossen. Die MiG blieb aber in Österreich - und Streitobjekt: sowohl Kroatien als auch Serbien meldeten ihre Ansprüche an.
Die Lavanttaler Pilotenlegende Dieter Szolar - er kennt die Geschichte rund um die MiG- 21 wie kaum ein anderer - berichtete der Kleinen Zeitung von listigen Versuchen serbischer Offizieller, unter einem Vorwand in die Maschine zu gelangen und sie zu kapern.
Seit 2005 stand die MiG-21, mit der Pilot Rudolf Perešin vom Jugoslawienkrieg floh, im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg.
Verteidigungsminister Mario Kunasek ist einem Wunsch seines kroatischen Amtskollegen Damir Krstičević nachgekommen
Seit 2005 stand der Jagdflieger im Hangar 8 des Militärluftfahrtmuseums Zeltweg - Seite an Seite mit seinen historischen Kollegen des österreichischen Bundesheeres. Bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Mario Kunasek brachte der kroatische Verteidigungsminister Damir Krstičević im Vorjahr die MiG- 21 wieder aufs Tapet. Man hätte sie gerne zurück, weil die kroatische Luftwaffe selbst eine Militärluftfahrtsausstellung eröffnet. Im Hintergrund kam es zu diplomatischen Gesprächen, auch musste das Außenministerium zunächst völkerrechtliche Fragen klären. Vor kurzem gab es grünes Licht. Am Montag wurde der Jet mit seiner reichen Geschichte mit einem Sondertransporter von Zeltweg Richtung Zagreb transportiert.
Ersatzmaschine
„Es freut mich, dass wir nach 28 Jahren die MiG-21 an Kroatien zurückgeben können. Ich bedanke mich ganz besonders bei unserer Außenministerin Karin Kneissl und ihrem Haus für die Unterstützung“, sagt Minister Kunasek. Kroatien hat übrigens als Ersatz für die Lagerkosten dem Luftfahrtmuseum in Zeltweg eine andere ausgeschiedene MiG-21 überlassen. Sie ist ab sofort im Hangar 8 zu besichtigten.