Cats
Flugschüler
@ Block 50M
hallo, ich bin hier durch Zufall in dieses Forum reingeschneit und habe natürlich prompt MIG 21 angeklickt. Ich kann mich an einen Vorfall im JG-7 erinnen, der in etwa Deiner Beschreibung entspricht. Wir hatten Gefechtsflugtag der I. LVD bei uns im Geschwader. Als erster Start war ein kompletter Staffelstart vorgesehen. Ich war Kettentechniker der 1. Kette in der 2. Staffel und hatte an diesem Tag für den Flugdienst die Kette eines anderen Kameraden übernommen, die an diesem Tag auf der DHS-Platte stand. Meine eigene Kette betreute wiederum ein anderer KT. Nach dem alle unsere Maschinen auf die SLB gerollt waren und dort mit laufenden Triebwerken dastanden (eine komplette Staffel in Startformation sieht schon imposant aus!) bemerkte ich, das sich eine Maschine auf die Seite legte. Dem Standort nach zu urteilen, musste es eine von den Maschinen sein, die ich heute übernommen hatte! Da schlug natürlich Adrenalin hoch! Das ITP war natürlich immer schuld, bis das Gegenteil bewiesen war!
Dann kam auch schon die Weisung, Dokumentation und Werkzeug der......
zum IKP (Taktische Nummer weis ich leider nicht mehr). Inzwischen wurde erst der Staffelstart abgebrochen und alle Maschinen (die noch konnten) rollten zurück. Ich war noch damit beschäftigt, für die Havariemaschine alles
zusammenzustellen als ein anderer KT aus meiner Staffel auf dem Fahrrad vorbei rollte und mir zurief, " hallo Cat, Deine ..... (Taktische Nummern habe ich leider alle vergessen ) hat gerade gebrannt!" Das war eine von meinen eigenen Maschinen, die ich an diesem Tag übergeben hatte. Na Klasse!!!!! Wenig später wurde der Flugtag komplett abgebrochen. Da die lieben Vorgesetzten aus der I. LVD ja alle da wahren, ging wenig später natürlich die große Untersuchung los. Die Maschine auf der SLB wurde während dessen mit dem Bergebesteck (Luftkissen) wieder aufgerichtet. Der 800 Rumpf-ZB wurde vorher enttankt. Dann wurde das Fahrwerk mit dem UPG wieder ausgefahren und die Maschine weggeschleppt. In der Zwischenzeit, nachdem ich die Sachen für die SLB-Maschine fertig hatte, fuhr ich mit dem Fahrrad in das Ohr von meiner eigenen Kette und in die Box der Maschine, die gebrannt hatte. Dort fand ich einen völlig aufgelösten Flugzeugtechniker, der immer wieder rief, ich bin schuld, ich bin schuld,...... . Nach dem ich den Jungen (UaZ, erfahrerner Flugzeugtechniker, 3 Wochen vor der Entlassung..) erst mal ein bischen beruhigt hatte, erfuhr ich, das er zur Vorflugkontrolle an diesem Tag noch die vorderen Schaufeln im Verdichter geputzt hatte!!! Als dann plötzlich der Flugzeugführer an der Maschine stand, vergaß er den Putzlappen im Ansaugschacht und machte die Verdichterluke zu! Dann nahm das Elend seinen Lauf, der Lotschick ließ das Triebwerk an. Das Triebwerk der MIG-21 hat eine Luftüberschußzahl von Lamda 4, das bedeutet, das 4x soviel Luft angesaugt wird, wie zur Verbrennung nötig ist. der Rest geht als Kühlstrom um die Flammrohre und durch die Turbine, die dadurch bei Laune gehalten wird. Durch den Putzlappen fehlte der Kühlstrom. Als ich in die Flugzeugdeckung kamm, glühte der hintere Turbinenring noch kirschrot! Das sind Tage die mann nie vergisst. Die Havarie auf der SLB wurde übrigens durch den Flugzeugführer verursacht. Oberleutnant...... (die Namen weis ich zwar alle noch, aber die lassen wir hier mal weg.. ;)) war erst in der Nacht aus dem Urlaub gekommen, und hatte wohl etwas zu wenig Schlaf. Jedenfalls fuhr er das Fahrgestell vor dem Start ein. Bei der anschließenden Untersuchung wurde die Technik zwar von aller Schuld freigesprochen, an der Dokumentation hatten sie natürlich, wie immer, was zu meckern. Dann der erhebende Moment, als der Divisions-Ingenieur zu mir nach der abschließenden Anhörung sagte, so Genosse Oberleutnant, sie können jetzt wegtreten. Schicken sie uns doch den KT rein, dessen maschine heute gebrannt hat! Ich hob zögend die Hand und durfte gleich sitzenbleiben. Nett war auch, das im Anschluß bei jeder technischen Belehrung 2 Jahre lang der Putzlappen wieder auftauchte! Noch dazu einer mit einem Stückchen Reißverschuß dran!!
Soviel zu einem unvergesslichen Gefechtsflugtag der I. LVD im JG-7
Entschuldigt, wenn es doch etwas lang geworden ist, ich hoffe, Ihr könnt etwas mit dem Fachchinesich und den Abküzungen anfangen.
Viele Grüße,
Bernd
hallo, ich bin hier durch Zufall in dieses Forum reingeschneit und habe natürlich prompt MIG 21 angeklickt. Ich kann mich an einen Vorfall im JG-7 erinnen, der in etwa Deiner Beschreibung entspricht. Wir hatten Gefechtsflugtag der I. LVD bei uns im Geschwader. Als erster Start war ein kompletter Staffelstart vorgesehen. Ich war Kettentechniker der 1. Kette in der 2. Staffel und hatte an diesem Tag für den Flugdienst die Kette eines anderen Kameraden übernommen, die an diesem Tag auf der DHS-Platte stand. Meine eigene Kette betreute wiederum ein anderer KT. Nach dem alle unsere Maschinen auf die SLB gerollt waren und dort mit laufenden Triebwerken dastanden (eine komplette Staffel in Startformation sieht schon imposant aus!) bemerkte ich, das sich eine Maschine auf die Seite legte. Dem Standort nach zu urteilen, musste es eine von den Maschinen sein, die ich heute übernommen hatte! Da schlug natürlich Adrenalin hoch! Das ITP war natürlich immer schuld, bis das Gegenteil bewiesen war!
Dann kam auch schon die Weisung, Dokumentation und Werkzeug der......
zum IKP (Taktische Nummer weis ich leider nicht mehr). Inzwischen wurde erst der Staffelstart abgebrochen und alle Maschinen (die noch konnten) rollten zurück. Ich war noch damit beschäftigt, für die Havariemaschine alles
zusammenzustellen als ein anderer KT aus meiner Staffel auf dem Fahrrad vorbei rollte und mir zurief, " hallo Cat, Deine ..... (Taktische Nummern habe ich leider alle vergessen ) hat gerade gebrannt!" Das war eine von meinen eigenen Maschinen, die ich an diesem Tag übergeben hatte. Na Klasse!!!!! Wenig später wurde der Flugtag komplett abgebrochen. Da die lieben Vorgesetzten aus der I. LVD ja alle da wahren, ging wenig später natürlich die große Untersuchung los. Die Maschine auf der SLB wurde während dessen mit dem Bergebesteck (Luftkissen) wieder aufgerichtet. Der 800 Rumpf-ZB wurde vorher enttankt. Dann wurde das Fahrwerk mit dem UPG wieder ausgefahren und die Maschine weggeschleppt. In der Zwischenzeit, nachdem ich die Sachen für die SLB-Maschine fertig hatte, fuhr ich mit dem Fahrrad in das Ohr von meiner eigenen Kette und in die Box der Maschine, die gebrannt hatte. Dort fand ich einen völlig aufgelösten Flugzeugtechniker, der immer wieder rief, ich bin schuld, ich bin schuld,...... . Nach dem ich den Jungen (UaZ, erfahrerner Flugzeugtechniker, 3 Wochen vor der Entlassung..) erst mal ein bischen beruhigt hatte, erfuhr ich, das er zur Vorflugkontrolle an diesem Tag noch die vorderen Schaufeln im Verdichter geputzt hatte!!! Als dann plötzlich der Flugzeugführer an der Maschine stand, vergaß er den Putzlappen im Ansaugschacht und machte die Verdichterluke zu! Dann nahm das Elend seinen Lauf, der Lotschick ließ das Triebwerk an. Das Triebwerk der MIG-21 hat eine Luftüberschußzahl von Lamda 4, das bedeutet, das 4x soviel Luft angesaugt wird, wie zur Verbrennung nötig ist. der Rest geht als Kühlstrom um die Flammrohre und durch die Turbine, die dadurch bei Laune gehalten wird. Durch den Putzlappen fehlte der Kühlstrom. Als ich in die Flugzeugdeckung kamm, glühte der hintere Turbinenring noch kirschrot! Das sind Tage die mann nie vergisst. Die Havarie auf der SLB wurde übrigens durch den Flugzeugführer verursacht. Oberleutnant...... (die Namen weis ich zwar alle noch, aber die lassen wir hier mal weg.. ;)) war erst in der Nacht aus dem Urlaub gekommen, und hatte wohl etwas zu wenig Schlaf. Jedenfalls fuhr er das Fahrgestell vor dem Start ein. Bei der anschließenden Untersuchung wurde die Technik zwar von aller Schuld freigesprochen, an der Dokumentation hatten sie natürlich, wie immer, was zu meckern. Dann der erhebende Moment, als der Divisions-Ingenieur zu mir nach der abschließenden Anhörung sagte, so Genosse Oberleutnant, sie können jetzt wegtreten. Schicken sie uns doch den KT rein, dessen maschine heute gebrannt hat! Ich hob zögend die Hand und durfte gleich sitzenbleiben. Nett war auch, das im Anschluß bei jeder technischen Belehrung 2 Jahre lang der Putzlappen wieder auftauchte! Noch dazu einer mit einem Stückchen Reißverschuß dran!!
Soviel zu einem unvergesslichen Gefechtsflugtag der I. LVD im JG-7
Entschuldigt, wenn es doch etwas lang geworden ist, ich hoffe, Ihr könnt etwas mit dem Fachchinesich und den Abküzungen anfangen.
Viele Grüße,
Bernd
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