Eine Aufrüstung im großen Maßstab wird es nicht geben und ist auch gar nicht notwendig - dafür gibt es die NATO. Aber damit diese als Ganzes erfolgreich agieren kann, müssen die Mitglieder ihre Hausaufgaben machen. Eine Pflicht der Deutschland in den letzten Jahrzehnten trotz vorhandener finanzieller Möglichkeiten eben nicht nachgekommen ist. Wir brauchen angesichts der heutigen finanziellen Herausforderungen sicher nicht von mehr Geschwadern, Flotten und Panzerbrigaden zu träumen, aber es würde ja schon vollauf genügen die bestehenden Verbände auf deren Sollstärke zu bringen und mit modernem Gerät zu versorgen. Dafür ist auch heute noch genügend Geld da, nur muss der Wille vorhanden sein es auch zu diesem Zweck auszugeben. Die neue Intel-Fabrik wird nicht viel helfen, wenn sie demnächst an der russischen Grenze liegt. Die Notwendigkeit sich wieder sehr viel stärker um den Erhalt der Streitkräfte zu kümmern, ist nach meiner Wahrnehmung durchaus in großen Teilen der Bevölkerung angekommen. Und wenn ich den heutigen Lebensstandard mit dem von 1970 vergleiche habe ich an dem skizzierten wirtschaftlichen Niedergang auch so meine Zweifel. Die sozialen Probleme sind unbestritten, aber diese bringt eine globalisierte Welt eben einfach mit sich, und sind kein Indikator für einen schlechten Zustand unseres Sozialsystems in Gänze. Mehr F-35 nachzubestellen bedeutet in meinen Augen daher auch absolut keine Aufrüstung, sondern lediglich den Ersatz veralteten Geräts gegen Neues, um auch zukünftig die Intel-Fabriken und den sonstigen Output der Wirtschaftsförderung zuverlässig vor fremdem Zugriff zu schützen. Dass diese Bedrohungsszenarien nicht frei erfunden sind, sehen wir täglich in den Nachrichten.