aber auch in der SZ vom Wochenende (24.-25.10.2009) kommt die Ares (noch immer) nicht gut weg
http://www.sueddeutsche.de/wissen/793/492154/text/
Die ARES I ist ein beträchtliches Wagnis, welches aus einer Zeit stammt, wo billiger = besser war. Damit verbunden war/ist ein gesteigertes Verlustrisiko, welches man bei einem Satelliten hinnehmen mag, aber bei Astronauten anders sehen muss. Dies ist eine Lektion, die man bei der NASA nach der Columbia-Katastrophe erst wieder neu lernen mußte. Bei den ARES I und V Versionen wurde daher einiges nachgerüstet, was den ohnehin immer zu optimistischen Zeit- und Kostenplan durcheinander bringen mußte.
Immerhin muß man der NASA eines dabei zu Gute halten, sie wollen zum ersten Mal seit 30 Jahren vor Erreichen des finalen Prototypen-Stadium einen Teststart des Systems machen, um dabei entdeckte Fehler noch vor dem Bau der Prototypen ausbauen zu können. Dies kostet erstmal Geld und möglicherweise bei einem Fehlschlag auch Ansehen, ist aber für ein Programm auf lange Sicht gerade bei einem Fehlschlag billiger, als wenn der Prototyp beim Jungfernflug explodiert. Auch dies hat man aus den Shuttle-Problemen gelernt; hat man erstmal den Prototypen-Status erreicht, kann man Designfehler kaum noch wirklich beseitigen, bestenfalls Umgehungslösungen schaffen.
Dass die NASA-Öffentlichkeitsarbeit derzeit nicht so toll funktioniert und irgendwie permanent übertrieben wirkt, liegt daran, dass man derzeit kaum "Gesichter" hat, die die Geschichte erzählen können, die sich hinter Missionen verbergen. Zu oft müssen die Wissenschaftler und Entwickler selber ran und nicht jeder ist wirklich gut darin mit der Presse umzugehen.