AW: Südkorea
Jetzt, wo die Messe für die Beschaffung von F-15K und F-35 gelesen ist, darf man die wirtschaftliche Seite in den Blick nehmen.
Wie will Südkorea preisgünstige Angebote bekommen, wenn von vornherein klar ist, wer den Auftrag bekommen soll?
Im Fall der F-35 sollte der Preis nicht wesentlich von den US-Preisen abweichen, wenn der Deal über FMS läuft.
Interessanter wird die Frage beim konventionellen Teil der Ausschreibung. Um hier den Preis zu drücken, könnte man die F-15K gegen eine vergleichbare Anzahl an KF-16 ins Feld schicken. Statt nur modernisierten Maschinen gäbe es dann noch eine Staffel mit neu gebauten Flugzeugen. Ergänzt um CFTs könnte man diese vergleichbar der F-16I einsetzen.
Nur die A-10C wird es absehbar leider nicht geben. Dafür verläuft die Ausrichtung der südkoreanischen Streitkräfte zu sehr weg von der Verteidigung gegen Nordkorea, hin zur Machtprojektion im regionalen Umfeld.
Was bei War is boring zur interessanten Frage führt: Wenn Südkorea seine finanziellen Mittel nicht mehr prioritär zur Verteidigung gen Norden einsetzt, warum sollen die USA dann noch mehr als 20.000 Soldaten dort stationiert halten?
Nicht zuletzt gibt es keine politischen Kräfte, die die A-10-Beschaffung forcieren könnten. Die USA wollen lieber neue F-15 und F-35 verkaufen, als alte Maschinen abzugeben. Auch die südkoreanische Luftfahrtindustrie profitiert davon, im Gegensatz zur Beschaffung der Gebrauchtmaschinen.
Und nicht zuletzt will die ROK-Luftwaffe (insb. ihre ehemaligen Generäle) lieber fancy-Fighter statt irgendwelche lahmen Enten (nicht unähnlich zur Lage in den USA).
Die letzte Hoffnung:
Die USAF zieht ihre A-10 aus Südkorea ab und eine Wirtschaftskrise trifft ROK.
Vielleicht werden dann ein paar F-4 Geschwader doch mit A-10 ersetzt.
Zum Nachlesen:
https://medium.com/war-is-boring/513b93e52b84
In gewisser Weise eine (relativierende) Replik:
Can South Korea?s Military Successfully Reorient Its Strategic Priorities? | Offiziere.ch