Dank an
Kenneth, das er mir die Seglerflugzeuge und Motorsegler übrig gelassen hat ... ;)
- Segler Nr. 1 ist ein Scheibe Bergfalke III, ein (Schul-)Doppelsitzer in Gemischtbauweise ("Münchner Schule": Stahlrohrrumpf und Holzflächen); der "Brechfalke" ist in etwa vergleichbar der Schleicher AS-K 13, wenn auch in den Flugeigenschaften nicht so harmonisch. Daß ich auf so einem Gerät das Fliegen gelernt habe, interessiert hier -- wenn überhaupt -- nur am Rande ...
- Beim Segler Numero 2 sollte es sich um einen Schempp-Hirth Nimbus 2 handeln. Dies ist ein Segelflugzeug der "Offenen oder unbeschränkten Klasse", d.h. alle technischen Rafinessen (außer Motor) sind zugelassen -- insbesondere gibt es keine Spannweitenbegrenzung. Der Nimbus 2 hat 20 m Spannweite und war in den 70er Jahren zusammen mit der Schleicher AS-W 17 in der Offenen Klasse das Flugzeug der Wahl.
Bei der abgebildeten Maschine handelt es sich um die Werknummer 118, die am 25. Mai 1976 an den Leistungsflieger Georg Eckle (vgl. "GE") geliefert wurde. Sie hat noch das ursprüngliche, ungedämpfte Höhenruder (Pendelruder).
- Der (Motor-)Segler Nummer 3 ist eine finnische Eiri-Aviation Pik-20E. Diese Maschinen mit ihrer charakteristischen "Kaulquappen-Form" sind durch die Verwendung von Kohlefasern sehr leicht und das verwendete Harz ist vergleichsweise temperaturstabil, so daß es bedeutend farbenfrohere Varianten (z.B. leuchtend gelb oder rot) als die abgebildete gibt. Die Pik-20 E war ein Vorreiter der eigenstartfähigen Leistungs-Motorsegler und kann gewissermaßen als Wegbereiter der DG-400 angesehen werden.
Die Daten zum abgebildeten
Nimbus 2 habe ich übrigens aus dem Buch "Segelflugzeuge, Vom Wolf zum Discus" von Peter F. Selinger, erschienen im Motorbuch-Verlag.
Zu den Zahlen/Buchstabenkombinationen auf den Leitwerken: Dabei handelt es sich um sogenannte "Wettbewerbskennzeichen", d.h. bei zentralen Meisterschaften werden nur diese Rufzeichen verwendet (vgl. Callsigns bei der Flugsicherung). Um die Unverwechselbarkeit sicherzustellen, gibt es die Möglichkeit, "sein" Kennzeichen beim Deutschen Aeroclub (DAeC) registrieren zu lassen. Die allermeisten dieser Kennzeichen entspringen der Phantasie der jeweiligen Eigner und haben meist "tiefere" Bedeutung (z.B. Initialen oder auch laufende Nummern bei Vereinsflugzeugen).
Die Kennzeichen selbst älterer "Cracks" sind bei Kennern der Szene unverwechselbar: So ist "HW" der mehrfache Weltrekordinhaber Hans-Werner Grosse aus Lübeck, und hinter "73" verbirgt sich Erwin Müller aus Ulm (kennt jemand den Drogeriemarkt Müller?!) usw.
Da sich auf Meisterschaften aber nicht nur registrierte Kennzeichen tummeln, muß dann halt ggf. vor Ort sichergestellt werden, daß keine "Doubletten" vorkommen: Meist kann man mit Hilfe von Klebeband ein Kennzeichen abändern, so daß zum Beispiel aus "LL" einfach "LC" oder aus "BY" ein "BX" wird. Zur Not wird einfach ein "i" vorangestellt, das geht immer: "WT" --> "IWT". :D
Viel Text, aber vielleicht auch ein bißchen Klarheit.
Barrie
