Ja ... nur eben nicht mehr in Russland.
Da würde ich Dir zunächst widersprechen.
Russland hat großes politisches Interesse, seine Fähigkeiten aufrecht zu erhalten. Und das ist kein "spleen" von Putin sondern zutiefst Überzeugung in der Bevölkerung. Die Russen möchten nicht als Spielball der westlichen Staaten aus dem Kalten Krieg hervorgehen und zeigen, dass Russland auch global nach wie vor ein Gegengewicht gegen die Dominanz des Westens sein kann. Das Eingreifen in Syrien zeigt, dass Russland sich (in Syrien erfolgreich) bemüht, nicht nur nominell als Nachfolger der SU aufzutreten. Es will auch in Zukunft global "mitreden" können und muss daher (wie in Syrien) auch "out of aerea" entsprechend einsatzfähig sein.
Russland wird daher zwangsläufig zumindest versuchen, die einmal erlangten Fähigkeiten für eine globale Machtdemonstration aufrecht zu erhalten.
Dazu hat man die Admiral in den letzten Jahren soweit in Betrieb gehalten, dass ein Einsatz (auch hier vor Syrien) immerhin möglich war. Jetzt ist eine Überholung wohl unumgänglich.
Und dass man die angeht und dann auch auf eigenen Werften durchführen will (und nicht etwa China den Auftrag gibt) zeigt, dass Russland auch die entsprechenden Fähigkeiten "im Lande behalten" will.
Es stellt sich nun nicht die Frage "ob", sondern "wie" diese Fähigkeiten aufrecht erhalten werden können,
- wenn die Admiral in der Werft liegt (für mindestens drei Jahre) oder
- gar irgendwann in der Zukunft nicht mehr einsatzfähig gehalten werden kann.
Für die erstere Variante tippe ich darauf, dass China in der Lage (und Willens) ist, auf seinen Trägern entsprechende "Überbrückungshilfe" zu leisten.
Für die zweite Variante scheint mir nicht ausgeschlossen, dass Russland die Planungen für Neubauten zumindest "mit minimalem Aufwand" weiterhin aktualisiert um dann tatsächlich zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzusteigen, möglicherweise auch hier in Kooperation mit China (oder auch Indien?).
Mittel- und Langfristig muss dazu aber auch die wirtschaftliche Grundlage geschaffen werden. Und die beruht (immer noch) im Wesentlichen auf dem massiven Export von fossilen Energien (Öl und Gas). Mit zunehmendem Umstieg auf regenerative Energieversorgung (in Europa wie in China) bricht die Basis für diesen Export weg. Russland muss also versuchen, seine Wirtschaft möglichst rasch zu modernisieren und den globalen Bedürfnissen anzupassen. Man könnte jetzt bezweifeln, ob das gelingen wird - allerdings ist ein Land dieser Größe mit Sicherheit in der Lage, sich entsprechend zu entwickeln. Man kann Russland nicht (wie NK) "aushungern". Und daher gehe ich davon aus, dass die Konsolidierung der russischen Wirtschaft gelingen wird. so dass Russland auch in Jahrzehnten mit entsprechenden Flugzeugträgern auch auf den Weltmeeren präsent sein wird.
Russland kann man nicht ignorieren - und die Beziehungen zu Russland können daher nur kooperativ oder konfrontativ sein.