Passagierluftverkehr und Verkehrsflugzeugbau in Zeiten des Cronavirus und Perspektiven danach

Diskutiere Passagierluftverkehr und Verkehrsflugzeugbau in Zeiten des Cronavirus und Perspektiven danach im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Du verwechselst hier das Konstrukt der Abschreibung mit der Wirklichkeit, die ist viel profaner als uns manch BWL-Gelehrter weismachen will. Kauft...
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Sehe ich anders. Ich (Luftfahrtunternehmer) kaufe ein Flugzeug und schreibe es über 10 Jahre ab, damit ich mir dann ein neues Flugzeug kaufen kann. Das abgeschriebene Flugzeug kann ich aber weiter einsetzen, weil es noch funktioniert. Jetzt verdiene ich doppelt bis das alte Flugzeug nicht mehr einsatzfähig ist.
Du verwechselst hier das Konstrukt der Abschreibung mit der Wirklichkeit, die ist viel profaner als uns manch BWL-Gelehrter weismachen will.
Kauft eine Airline ein Flugzeug, dann ist sie gemäß ihrer GEwinn-Verlust-Rechnung nach dem Kauf genauso reich wie vorher. Statt 100 Millionen auf dem Konto hat sie jetzt ein funkelnagelneues Flugzeug im Wert von - Überraschung - genau 100 Millionen auf dem Vorfeld stehen. Sie hat quasi einen Wert gegen einen anderen getauscht.
Dieses wird nun brav über 10 (eigentlich 14) Jahre abgeschrieben. Somit entsteht der Airline jedes Jahr ein "Verlust" an diesem Wert von 10 Millionen. Auf dem Konto sieht es aber so aus: die 100 Millionen sind weg, und die Folgejahre muss da nicht noch mal "nachgezahlt" werden.
Diese Verlustrechnung ist normalerweise sinnvoll, weil sonst jedes Mal wenn investiert wird, die Firma aussieht wie im Niedergang. Eigentlich ist es aber eine Scheinrechnung. Die 100 Millionen Flugzeug-"wert" sind ja hochgradig volatil: in der Krise sinkt dieser Wert zu null. Selbst unter normalen Bedingungen sinkt der Wert eines 100 Millionen Flugzeugs am Tag der Übernahme um 10-20%, weil der Markt wenig anfangen kann mit speziell konfigurierten Flugzeugen. Wenn es extreme Verwerfungen gibt wie eben jetzt, sollte man dieses ganze Gewinn/Verlust-Gedöns möglichst schnell und weit über Bord werfen. Jetzt zählt nur noch Liquidität und am Ende des Jahres mehr als vorher auf dem Konto zu haben.

Es könnte jetzt sogar paradoxerweise hilfreich sein, wenn man einige nicht abgeschriebene A380 hat: der Kaufpreis ist weg und kommt nicht wieder, aber ich kann die Abschreibung gegen Gewinn rechnen. Spart mir etwas Steuern, und ich habe mehr Geld auf dem Konto.

Anders natürlich wenn man least ...

Intrepid schrieb:
Nicht dem Leasinggeber tut es weh, sondern denjenigen, die in den Leasingfonds ihr Geld angelegt haben.
Da habe ich ja so gar kein Mitleid. Ne Zeit lang galt ja jeder als bekloppt, der nicht in Flugzeugfonds mit 10% "garantierter" Rendite angelegt hat. Seien wir ehrlich: diese Krise offenbart ein im Prinzip seit lagem bekanntes Problem.
Das billige Geld, welches die Zentralbanken in den Markt gepumpt haben, wurde ja mitnichten in der Non-Food Abteilung vom örtlichen Rewe ausgegeben (sonst hätten wir ja die gewünschte Inflation). Vieles davon wurde in Anlageprodukte getragen bzw. andere Guthaben dahin gescheucht, weil es bei Staatsanleihen ja nichts mehr zu holen gibt. Das hat Flugzeuge billiger gemacht. Die Lease Rate Factors (monatliche Rate als %-Wert des Kaufpreises) sind gesunken. Dazu kam, dass A&B seit der Finanzkrise ihre Produktion massiv hochgefahren haben. Die Baurate von A380, A350 und B787 kam ja "on top" der bereits existenten B777 und A330 Bauraten. In der Spitze hatten wir 400 neue Widebodies pro Jahr, und im Prinzip sowieso schon eine latente Asset-Bubble. Jetzt ist die Blase durch externen Schock vollends geplatzt. Die "billigen" Flugzeuge haben natürlich auch extrem viel Kapazität in den Markt gedrückt. Die Frage ist: verschwindet jetzt diese Kapazität aus dem Markt, oder versteckt sie sich nur. Theoretisch kann ich Flugzeuge für Jahre einmotten. Wenn jetzt B747-400 und A340 entgültig ausgemustert werden, dann ist das ja nur ein kleiner Teil der Kapazität. Die Masse sind die "large twins", allen voran die 800 B777-300ER und >1000 A330, welche seit den frühen 2000ern ausgeliefert wurden.
Der Sache nicht hilfreich ist die Tatsache, dass auf Jahre kein Technologiesprung zu erwarten ist. Eine 2012er B787 ist im Prinzip auch 2026 noch Stand der Technik.


PS: kann ein Moderator den Thread-Titel berichtigen. Das Cronavirus gibt es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.779
Ort
Deutschland
Nur ganz kurze Anmerkung: Das Zitat ist nicht von mir
Ansonsten dürfte vor allem der künftige Ölpreis entscheiden, ob es sich noch weiter lohnt, ältere Flugzeugmuster einzusetzen? Oder man verordnet politisch strenge Umweltstandards, die eine Flottenereneuerung erzwingen? Das würde aber für die notleidenden Airlines nochmal extra richtig teuer.
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Zitat ist korrigiert (keine Ahnung wie das passieren konnte).

Wer sind eigentlich die großen Programmopfer dieser Krise?
A380: war ja bereits tot, aber wahrscheinlich verschwinden 30-50% der Flugzeuge.
A350: da fällt die Rate wahrscheinlich um 50% in 2021 (wir sprechen einfach nicht über 2020)
A330neo: sehr gefährdet. Andererseits die beste Preis/Leistung am MArkt
A320: ungefährdet, aber bei geringerer Rate
A220: ebenso ungefährdet

B777X: das Glück der späten Indienststellung könnte sie retten. Vielleicht bleibt dann ja auch die Zeit für eine richtige Zertifizierung.
B787: ebenso 50% weniger. Problem hier: um bilanziell in den grünen Bereich zu kommen muss Boeing gigantische Margen an den Fliegern machen.
B737: prinzipiell ungefährdet, aber hier wackelt zunehmend die ganze Supply Chain, da die ja seit über einem Jahr kein Geld gesehen haben. Jetzt werden es wohl 1,5 Jahre ohne Umsatz sein.

Ich glaube Boeing wird das nachhaltig schwächen, so wie die USA anscheinend sowieso ordentlich einen abbekommen.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Nur ganz kurze Anmerkung: Das Zitat ist nicht von mir
Ansonsten dürfte vor allem der künftige Ölpreis entscheiden, ob es sich noch weiter lohnt, ältere Flugzeugmuster einzusetzen? Oder man verordnet politisch strenge Umweltstandards, die eine Flottenereneuerung erzwingen? Das würde aber für die notleidenden Airlines nochmal extra richtig teuer.

Strengere Umweltstandards, was ginge denn da noch?

Wieviel "Luft" ist denn noch in leichterer Struktur? Wo sind die Grenzen der Aerodynamik die ja auch ein Kompromiß ist? Was können noch die Triebwerksleute zaubern?
Wie viel "besser" müßte ein neues Flugzeug sein damt allein schon vom Umweltgedanken her lohnt eine 10-Jahre alte 330 oder 777 zu verschrotten?
Also zum Minderverbrauch von Neo-330 oder Neo-777 die noch nicht abgeflogenden Recourcen aus der Produktion der alten Maschinen zurechnen da ja die vorzeit dann Schrott wären!


Gruß
 

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.359
Zustimmungen
2.891
Ort
bei Köln
Bei einem profitablen Unternehmen, ja. Wenn aber der Gewinn nur sehr gering oder gar negativ ist, ist es von weniger großer Bedeutung.
Die Abschreibungen fließen immer in die Bilanz ein und dann gibt es eben Gelder vom Finanzamt. Dauerhaft Defizitär kann kein Unternehmen betrieben werden.
Die Vorsteuer kannst du dir über die Umsatzsteuervoranmeldung vom Finanzamt zurückholen, wenn du einen sogenannten Vorsteuerüberhang hast – sprich wenn du mehr Einkäufe als Verkäufe hast. Genau in dieser Situation ist gerade die Lufthansa.
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.779
Ort
Deutschland
Der Kaufpreis ist dann jedenfalls abbezahlt. Das macht alte Flugzeuge manchmal bei den Kosten im Vergleich zu neuen interessant. In der Flaute jetzt gibt es aber neue und junge gebrauchte Flugzeuge günstiger und dann lohnen sich die alten Dinger auch nicht mehr automatisch, weil die mehr verbrauchen und teurer bei Reparaturen sind.
 
Del Sönkos

Del Sönkos

Space Cadet
Dabei seit
17.05.2006
Beiträge
1.327
Zustimmungen
1.378
Ort
Hamburg
Die Abschreibungen fließen immer in die Bilanz ein und dann gibt es eben Gelder vom Finanzamt. Dauerhaft Defizitär kann kein Unternehmen betrieben werden.
Die Vorsteuer kannst du dir über die Umsatzsteuervoranmeldung vom Finanzamt zurückholen, wenn du einen sogenannten Vorsteuerüberhang hast – sprich wenn du mehr Einkäufe als Verkäufe hast. Genau in dieser Situation ist gerade die Lufthansa.
Das ist nun wirklich zu einfach und falsch:
Die Aufwendung "Abschreibung" wird mit allen allen anderen Aufwendungen und Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung summiert.
Diese fließt dann gebündelt als Gewinn- oder Verlust und nicht als Einzelposition in die Bilanz. Wenn ich also 1 Mio. € weniger Abschreibungen habe und dafür 1 Mio. € mehr Wartung, habe ich genau 0 gewonnen. Es macht also keinen Sinn, Abschreibungen isoliert zu betrachten. Eine Besonderheit zu anderen Aufwendungen ist, dass diese im Gegensatz zu den meisten Aufwendungen nicht cashwirksam ist.

Die Vor- bzw. Umsatzsteuer ist hingegehn ein durchlaufender Posten und ist nicht ergebniswirksam. Keiner von uns kann oder darf gerade sagen, ob gerade die G+V der LH positiv oder negativ ist bzw. ob ein Vorsteuerüberhang besteht - letzter ist aber völlig sekundär, da dies eh nur ein durchgehender Posten ist.

Abschreibungen haben den Zweck, die Neuanschaffung zu finanzieren und ein Unternehmen sollte sich immer sehr genau überlegen, auf Abschreibungen zu verzichten (Stichwort Investitionsstau). Es gibt immer gute Gründe, darauf zu verzichten - ein Dauerzustand sollte es nicht sein.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Abschreibungen kann man auh ganz praktishc betrachten.
Nimm an ein eine schuldenfreie Linie mit 14 Flugzeugen die je ein Jahr älter sind alos eine mit 14 Jharen, einen fabrikneu. Deine Einnahmen erlauben es dir jedes Jahr EINE Maschine sozusagen alls "Schrott" zu verkaufen und jedes Jahr einen neue zu kaufen.

Ohne Abschreibung wäre jede rNeukauf sozusagen Reingewinn, das Vermögen würde um 7% jedes Jahr wachsen, das wäre voll zu versteurn mit der Körpershaftsteur. Mit Abschreibung wird klar daß der Wert der Flotte auch für das Finanzamt konstant bleibt.

Wenn die 14-jahrre alte Maschinen mehr einbringt weil gut gepflegt und gewartet als Verschrottungsaufwand. Dann ist das ein ausserordentliche Gewinn, aber auch steurpflichtig...
 

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.359
Zustimmungen
2.891
Ort
bei Köln
Es geht ja darum, das bis zum Februar dieses Jahres die Welt für die Lufthansa ja noch in Ordnung war und bis dahin wurden die Abschreibungen ja getätigt. Inzwischen ist jedem klar, dass es keine Unterbrechung von nur wenigen Wochen ist. Da schaut man natürlich auf das Finanzjahr 2019 und beobachtet, welche Muster weiter betrieben werden und welche stillgelegt werden. Auch ohne ein Blick in die Bücher immer ein erstes Indiz, welchen Kurs man fahren will.
Mir ist schon klar das eine verkürzte Darstellung zu Missverständnissen einlädt.
Dein letzten beiden Sätze haben es ja sehr gut auf den Punkt gebracht. Mir ging es nur darum auf zu zeigen, dass ein schon abgeschriebenes Flugzeug auch ein altes ist, das ersetzt werden muss.
 

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.359
Zustimmungen
2.891
Ort
bei Köln
Hier der Blick in die Zukunft von Seiten der Lufthansa. Den internen Link mit den Zahlen nicht vergessen.
 
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.067
Zustimmungen
10.045
Auch ohne ein Blick in die Bücher immer ein erstes Indiz, welchen Kurs man fahren will.
Die allmählich erkennbare langfristige Planung geht von spürbar weniger Luftverkehr aus. Die Lufthansa wird für viel Geld Analysen angestellt haben mit Recherchemöglichkeiten, die wir hier nicht haben.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Zitat aus dem Artikel:

"Wer aktuell ins Ausland reist, weiß nicht, ob er überhaupt wie geplant nach Deutschland zurückkehren kann. Der internationale Flugverkehr liegt am Boden, viele Grenzen sind geschlossen und es bestehen auch innerhalb der Urlaubsländer Ausgangssperren und Reisebeschränkungen", sagte Außenminister Heiko Maas (SPD).

Warum denken Politiker bei Auslandsurlaub nur an Flugreisen. Die Rückkehr aus Dänemark mit einem Wohnwagen, von einer Fahrradreise nach Polen, mit der Eisenbahn aus Österreich oder mit dem PKW aus der Schweiz ist doch wohl keinesfalls ein Problem.

Die Einreise nach Deutschland war für deutsche Staatsbürger ( oder mit Aufenthaltstitel hier ) aus allen Nachbarländern jederzeit möglich.
 
mcnoch

mcnoch

Alien
Administrator
Dabei seit
18.04.2003
Beiträge
10.135
Zustimmungen
6.393
Ort
Nürnberg
Einreisen kannst du als Deutscher immer, nur du musst halt erstmal an die Grenze rankommen. Allerdings waren viele Nachbarländer auch nicht gerade dagegen, dass Leute aus dem Nachbarland ausreisen.
Eine Fahrt mit den eigenen Auto kriegt man komplett selbständig organisiert, einen Flug halt nicht.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Einreisen kannst du als Deutscher immer, nur du musst halt erstmal an die Grenze rankommen. Allerdings waren viele Nachbarländer auch nicht gerade dagegen, dass Leute aus dem Nachbarland ausreisen.
Eine Fahrt mit den eigenen Auto kriegt man komplett selbständig organisiert, einen Flug halt nicht.

Das ist mir bekannt, aber ich schreibe wegen der pauschalen Reisewarnung vor Auslandsurlauben durch den Minister. Das gleiche Schmalspurdenken wie bei Absage von Sport und Kampfssport wie Basketball oder Boxen mit intensiven Körperkontakt mit Alleinflügen mit UL, SEP, TMG oder Segelflugzeugen gleichzusetzen oder auch Golf z.B.
 
Del Sönkos

Del Sönkos

Space Cadet
Dabei seit
17.05.2006
Beiträge
1.327
Zustimmungen
1.378
Ort
Hamburg
Ich nehme die aktuelle politische Diskussion so nicht wahr. Aus dem gestrigen Interview der Woche des Deutschlandfunks mit Heiko Maas:

Remme: Dann sortieren wir das einmal. Die weltweite Reisewarnung gilt ja nach wie vor. Horst Seehofer hat jetzt einen Weg hin zu Reisefreiheit in Europa gewiesen. Wie kann das ab Mitte Juni aussehen?

Maas: Erst einmal wird es notwendig sein, und das ist ja das, was wir jetzt angefangen haben, dass wir die Grenzkontrollen zurückfahren und auch einstellen. Der zweite wichtige Punkt wird sein, dass wir mit den Ländern innerhalb Europas eine Regelung finden, wie mit den Quarantänebestimmungen umzugehen ist. Viele Länder haben Quarantänebestimmungen. Es nützt nichts, wenn die Grenze offen ist, man aber in ein anderes Land fährt und dann erst einmal in Zwei-Wochen-Quarantäne muss. Deshalb wäre unsere Linie zu sagen, dass wir innerhalb Europas die Quarantänebestimmungen aufheben, sie lediglich noch gelten lassen für Drittstaaten, also für Leute, die von außerhalb in Mitgliedstaaten der Europäischen Union kommen. Daran arbeiten wir zurzeit. Wir führen einen Nachbarschaftsdialog mit den Grenzländern, aber auch mit den Hauptreisezielen deutscher Touristen und ich hoffe, dass wir bis Mitte Juni, solange diese Reisewarnung noch gilt, für jedes Land eine Vereinbarung haben, was es heißt, dorthin zu kommen, welche Dinge zu berücksichtigen sind und aus der Reisewarnung dann Reisehinweise werden, damit die Leute wissen, was sie erwartet.

Wirkt auf mich durchaus planvoll und gerade nicht schmalspurig. Ich wäre auch gerne in den letzten Monaten öfters geflogen - ich kann aber mit der Entscheidung leben, in der Situation gab es aus meiner Sicht wichtigere Dinge als von A nach B zu fliegen.
 
mcnoch

mcnoch

Alien
Administrator
Dabei seit
18.04.2003
Beiträge
10.135
Zustimmungen
6.393
Ort
Nürnberg
ich schreibe wegen der pauschalen Reisewarnung vor Auslandsurlauben durch den Minister.
Das war in diesem Falle auch völlig logisch, denn für fast alle Länder (nur 4 nicht) gab es Quarantänevorschriften, die eine normale Einreise unmöglich gemacht haben. Und was passiert dann in solchen Situation? Die heldenhaften Abenteuere wenden sich heulend an die deutsche Botschaft und möchten gerettet werden und dies nach Möglichkeit umsonst. Da ist dann eine Reisewarnung schon sehr sinnvoll.

Das gleiche Schmalspurdenken wie bei Absage von Sport und Kampfssport wie Basketball oder Boxen mit intensiven Körperkontakt mit Alleinflügen mit UL, SEP, TMG oder Segelflugzeugen gleichzusetzen oder auch Golf z.B.
Das war nun alles andere als Schmalspur, genau das Gegenteil, denn man hat die Regeln für alle erlassen. Keine Sonderwürstchen für irgendwelche privilegierten Golfspieler oder Segelflieger.Das ist den schon mal zuzumuten, während andere wirklich erhebliche Einschränkungen in ihren Berufs- und Privatleben erfahren mussten. Das scheinen auch die Mehrzahl der tatsächlich Betroffenen so gesehen zu haben, jedenfalls gab es weder in meinem Golfclub noch in dem meines Vaters nennenswerte telefonische Klagen, dass man nicht spielen durfte. Scheint also mehr ein vorgeschobenes Argument von Leuten zu sein, die minimale Randgruppenprobleme fälschlicherweise mit den tatsächlichen Problemen für große Teile der Bevölkerung gleichsetzen.
 
Del Sönkos

Del Sönkos

Space Cadet
Dabei seit
17.05.2006
Beiträge
1.327
Zustimmungen
1.378
Ort
Hamburg
Scheint also mehr ein vorgeschobenes Argument von Leuten zu sein, die minimale Randgruppenprobleme fälschlicherweise mit den tatsächlichen Problemen für große Teile der Bevölkerung gleichsetzen.
So sieht es aus!
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Die Reisewarnung und viele andere Dingen zielen ja darauf ab, die Reisetätigkeit zu vergällen. Das ganze ist eine stochastische Maßnahme, der Einzelfall ist eigentlich egal. Die globale Reisewarnung finde ich auch übertrieben, angesichts der Folgen eines erneuten Lockdowns mit gestrandeten Touris aber nachvollziehbar. Man muss die Leute hier teilweise vor sich selbst schützen. In Europa kann ich viele Dinge besser organisieren, habe geringere Distanzen.
Zu Reisen nach Südamerika etwa würde ich tendenziell nicht raten.
Die Politik hat es da auch nicht einfach, weil alles muss rechtssicher sein, und da kann man teilweise nur alles stoppen oder gar nichts. Der Wegfall der Quarantäne-Pflicht für Reisende aus UK etwa halte ich derzeit für nicht geboten. Zwar mag das individuelle Risiko niedrig sein, aber alleine durch die Androhung (es wird ja kaum kontrolliert) schrecke ich 70-90% der Reisewilligen ab. Pro 100 Briten ist derzeit mit etwa einem SARS-CoV2 Positiven zu rechnen. Das heißt in einem easyJet A320 ist statistisch einer zu vermuten. Diese Zahl liegt in Österreich etwa eine halbe bis ganze Größenordnung niedriger.
 
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.067
Zustimmungen
10.045
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Art der Warnung wichtig für eine eventuelle Erstattung bereits geleisteter Zahlungen. Besagt so gesehen nur, wer für die Stornokosten aufkommt.
 
Thema:

Passagierluftverkehr und Verkehrsflugzeugbau in Zeiten des Cronavirus und Perspektiven danach

Passagierluftverkehr und Verkehrsflugzeugbau in Zeiten des Cronavirus und Perspektiven danach - Ähnliche Themen

  • Wer weiß mehr über die Innenseitenfarben und Tarnung der J7W1 Shinden?

    Wer weiß mehr über die Innenseitenfarben und Tarnung der J7W1 Shinden?: Leider ist japanische Literatur zu diesem Flugzeugtyp äußerst selten und in Europa nicht erhältlich. Meine japanische Sprache ist „verrostet“...
  • Und wieder ein neues unbekanntes Flugzeug

    Und wieder ein neues unbekanntes Flugzeug: An die Profis , ich habe wieder Teile einer unbekannten Maschine gefunden, leider ist auch hier nichts bekannt um welche Maschine es sich hier...
  • 03.04.2024 Zwei Verletzte bei Kleinflugzeug-Unfall am Dortmunder Flughafen

    03.04.2024 Zwei Verletzte bei Kleinflugzeug-Unfall am Dortmunder Flughafen: Der Flugbetrieb wurde vorübergehend eingestellt und anfliegende Verkehre umgeleitet...
  • 30.03.2024 Deutsche Cessna über den Öztaler Alpen verschwunden

    30.03.2024 Deutsche Cessna über den Öztaler Alpen verschwunden: Bisher ist noch nicht viel bekannt: Die Bild berichtet von einem Deutschen Piloten der mit seiner Cessna über den Öztaler Alpen verschwunden ist...
  • Tag der offenen Tür des Flughafens Pula: MiGs, Black Hawk und Storm Wings am Himmel

    Tag der offenen Tür des Flughafens Pula: MiGs, Black Hawk und Storm Wings am Himmel: Am kommenden Samstag, 23. März, findet von 10 bis 17 Uhr der Tag der offenen Tür am Flughafen Pula statt. Alle Aktivitäten sind kostenlos und...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    viral shedding cov2

    Oben